Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.
Dekorativ, robust und schmackhaft – die Gemeine Pimpernuss präsentiert zahlreiche Vorzüge; umso erstaunlicher mutet die Tatsache an, dass die Pflanze unter Hobbygärtnern nicht besonders verbreitet ist. Das Gewächs kommt vor allem im südöstlichen Mitteleuropa vor und wächst dort beispielsweise an Waldrändern und Hängen, aber auch in krautreichen Buchen-, Ahorn- und Eichenwäldern.
Die Nüsschen, welche das Gewächs ausbildet, sind essbar; auch die anderen Pflanzenteile können weiterverarbeitet werden. Wer bei der Kultivierung auf einen geeigneten Standort und einen optimalen Boden achtet, wird sicherlich lange Freude an der Staphylea pinnata haben.
Steckbrief
- sommergrüner Strauch oder kleiner Baum
- erreicht als Strauch eine Höhe von 1-3m, als Baum wird das Gewächs bis 5m hoch
- präsentiert gegenständige Laubblätter mit unpaariger Fiederung
- Blätter enthalten fünf bis sieben elliptische bis breit lanzettliche Fiederblättchen
- Fiederblättchen besitzen einen gesägten Blattrand
- Blüten sind in rispigen, hängenden Blütenständen zusammengefasst
- zwittrige Blüten sind fünfzählig, fünf gelbweiße Kronblätter als Glockenform zusammengefasst
- hautige, grünliche, aufgeblasene Kapselfrucht, in der sich Samen befinden
Standort und Boden
Für die Kultivierung der Gemeinen Pimpernuss ist ein optimaler Standort von besonderer Bedeutung. Grundsätzlich handelt es sich um eine sehr wärmeliebende Pflanze, die sowohl in lichtdurchfluteten und sonnigen Bereichen als auch an einem halbschattigen Standort innerhalb der heimischen Grünanlage gedeiht. Zusätzlich sollte die Pflanze ein wenig geschützt stehen. Ein insgesamt mildes Klima und eine hohe Luftfeuchtigkeit sind weitere Faktoren, die für die Kultivierung der Pimpernuss von Bedeutung sind.
Das Gewächs ist hervorragend für die Solitärbepflanzung geeignet. Allerdings ist bei der Einzelstellung zu beachten, dass der Strauch an der Unterseite rasch kahl wird, was die dekorativen Elemente enorm einschränkt. Aus diesem Grund hat es sich bewährt, diverse Unterpflanzungen vorzunehmen, die das Gesamtbild wieder etwas aufwerten.
Besonders gut lässt sich die Staphylea pinnata innerhalb von kleinen Gruppen anbauen, in Rabatten integrieren oder als Hecke kultivieren. Kombinationsmöglichkeiten bestehen unter anderem mit Goldregen oder Pfaffenhütchen; aber auch die direkte Nachbarschaft zu Scheinspiere und Forsythie ergibt ein dekoratives Bild. Allerdings sind auch einige Bereiche innerhalb der heimischen Grünanlage bekannt, die sich für die Kultivierung der Pimpernuss nicht eignen; hierzu zählen vor allem Heidenabschnitte oder Staudengärten. Darüber hinaus ist durch die geringe Höhe des Gewächses auch keine Verwendung als Alleenbaum möglich.
Alternativ zur Pflanzung im Freibeet kann die Pimpernuss auch als Kübelpflanze gehalten werden; diese Kultivierungsart gelingt vor allem in jungen Jahren der Pflanze. Wer die Staphylea pinnata im Pflanzentopf hält, kann sich dann in der Regel über ein strauchartiges Wachstum freuen. Zu erfolgreichen Kultivierung der Pimpernuss gehört neben dem optimalen Standort auch ein passender Boden. Dieser sollte folgende Eigenschaften aufweisen:
- reich an Nährstoffen
- reich an Kalk
- locker
- sickerfeucht
- humos
- durchlässig
- sommerwarm
Der Boden sollte zwar stets ausreichend feucht, jedoch nicht zu nass sein. Am besten eignen sich sickerfeuchte Löss- oder Lehmböden mit einer guten Mullauflage.
Pflege
Zur Pflege der Staphylea pinnata gehört vor allem eine optimale Bewässerung. Insbesondere bei anhaltender Trockenheit benötigt das Gewächs zusätzliche Wasser, um sich optimal zu entfalten. Staunässe wird allerdings nicht vertragen; aus diesem Grund ist es erforderlich, eine geeignete Drainage in den Boden einzubauen. Es hat sich außerdem bewährt, die Pimpernuss mit zusätzlichen Nährstoffen zu versorgen. Eine gezielte Düngung ist vor allem im Frühjahr sinnvoll.
Der Verjüngungsschnitt hingegen, der ebenfalls einmal jährlich notwendig wird, sollte direkt nach der Blüte erfolgen.Zusätzlich hat es sich als sinnvoll erwiesen, den Boden im Abstand von drei Jahren etwas aufzukalken. Zusätzliche Maßnahmen für die Überwinterung sind übrigens nicht erforderlich; das Gewächs präsentiert sich winterhart und benötigt nur im ersten Jahr einen gewissen Schutz.
Pflanzen und Vermehren
Die Pflanzung der Pimpernuss erfolgt an einem weitläufigen Bereich im Garten. Für jedes einzelne Exemplar sollte etwa einen Meter Platz einkalkuliert werden. Bei der Pflanzung ist gleichzeitig etwas Kompost in das Pflanzenloch mit einzuarbeiten. Grundsätzlich ist die Vermehrung durch folgende Methoden möglich:
- durch gezielte Aussaat
- mit Hilfe von Wurzelausschlägen
- durch Ableger
Die Vermehrung der Staphylea pinnata erfolgt am besten mit Hilfe gezielter Aussaat. Die Samen werden bereits im Herbst ausgegeben, nachdem eine Ruhezeit von etwa zwei Jahren eingehalten worden ist.
Verwendung
Die Pimpernuss erfreut sich zahlreichen Verwendungsmöglichkeiten. So können die langen Blütentrauben beispielsweise kandiert und als Süßigkeit verzehrt werden. Vor allem sind jedoch die kleinen Nüsschen essbar, die sich innerhalb der imposanten Blasenfrüchte befinden. Sie sehen wie Haselnüsse aus und schmecken wie Pistazien. Aus ihnen wird beispielsweise auch der bekannte Pimpernusslikör gewonnen, der im Bayerischen Wald hergestellt wird. Verwertbar sind auch die getrockneten Samen der Pflanze, die früher zur Herstellung von Schmuck diente; insbesondere Rosenkränze konnten mit ihnen gefertigt werden.
Krankheiten und Schädlinge
Zwar zeigt sich die Pimpernuss insgesamt recht robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen; allerdings kann ein durch Insekten verursachter Wurzelfraß zum Problem werden. Ein Befall zeigt sich beispielsweise durch Ausbildung von Hungertrieben, Fahlfärbung der Krone und Verkümmern der Pflanze. Darüber hinaus ist bei einem Befall leicht möglich, die Gewächse ohne zusätzlichen Kraftaufwand aus dem Boden zu ziehen. Wer sich dann die Wurzeln genauer betrachtet, wird vor allem benagte oder geschälte Stellen vorfinden.
Larven des Rüsselkäfers sind in der Lage, die feinen Wurzeln zu umringeln, ohne diese vollständig durchzubeißen, während Maikäfer auch eine direkte Wurzelabtrennung vornehmen. Ältere Pflanzen zeigen sich bei einem Befall recht robust und vertragen auch einen etwas stärkeren Fraß in der Regel recht gut. Vor allem bei jungen Pflanzen kann der Insektenfraß jedoch teilweise erheblichen Schaden anrichten und zu einem Totalausfall des Gewächses führen. Die Bestimmung des Schädlings gestaltet sich etwas schwierig und ist in der Regel nur vor Ort möglich. Dabei sind einige Larvenarten erst aber einer Substrattiefe von einem Meter zu finden. Zu den häufigsten Larven gehören folgende Sorten:
- Maikäfer
- andere Blatthornkäferarten
- Schnellkäfer
- Rüsselkäfer (zum Beispiel Dickmaulrüssler und Grünrüssler)
Als Behandlungsmaßnahme hat sich die Bodenbearbeitung und die zusätzliche Desinfektion des Substrats bewährt, bei der spezielle Insektizide zum Einsatz kommen. Einige Arten sind auch mit biologischen Mitteln bekämpfbar; so kann man mit Hilfe von Nematoden gegen einige Rüsselkäferarten vorgehen. Beim Einsatz müssen jedoch genau definierte Feuchtigkeits- und Temperaturbedingungen eingehalten werden. Handelt es sich bei dem befallenen Gewächs um eine Topfpflanze, sind die Larven vom Wurzelbereich abzusammeln.
Häufig gestellte Fragen
Aus welchem Grund wird die Staphylea pinnata Pimpernuss genannt?
Die Pimpernuss verdankt ihren Namen ihren Früchten; hierbei handelt es sich um aufgeblasene Kapseln, in denen eine Nuss klappert, wenn die Samenreife gekommen ist. Der Begriff “pimpern” ist der mittelhochdeutschen Sprache entlehnt und bedeutet “klappern”.