Gerade im Herbst, in den Monaten September bis Oktober, haben Pilze Hochsaison. Frisch sind sie jedoch leider nur wenige Tage haltbar. Sie lassen sich aber gut trocknen. Dabei gibt es verschiedene Methoden. So trocknen Sie Pilze richtig.
Pilze trocknen
Das Trocknen von Pilzen ist eine sehr einfache Methode, um diese zu konservieren. Sie hat sich schon seit Hunderten von Jahren bewährt.
Weniger geeignete Pilze
Allerdings sind nicht alle Pilzarten auch für diese Konservierungsmethode geeignet. Grund dafür ist der unterschiedliche Aufbau der Pilzkörper und daneben gibt es verschiedene Arten, die nach dem Trocknen eher zäh werden und ihr Aroma verloren haben. Solche Pilze sollten keine Verwendung finden. Dazu gehören unter anderem
- Maipilze (Calocybe gambosa)
- Milchlinge (Lactarius)
- Pfifferlinge (Cantharellus cibarius)
- Semmelstoppelpilze (Hydnum repandum)
- Täublinge (Russula)
- Tintlinge (Coprinus)
Geeignete Pilze
Daneben gibt es aber auch sehr viele Pilzarten, die sehr gut zum Trocknen geeignet sind. Allen voran der Steinpilz (Boletus edulis), der anschließend noch einen intensiveren Geschmack hat. Weitere Pilzarten wären
- Austernseitlinge (Pleurotus ostreatus)
- Birkenpilze (Leccinum scabrum)
- Butterpilze (Suillus luteus)
- Champignons (Agaricus)
- Hallimasch (Armillaria)
- Herbsttrompete (Craterellus cornucopioides)
- Judasohren (Auricularia auricula-judae)
- Laubwald-Rotkappen (Leccinum aurantiacum)
- Maronen (Imleria badia)
- Nelkenschwindlinge (Marasmius oreades)
- Parasolpilze (Macrolepiota procera)
- Shiitake (Lentinula edodes)
- Stockschwämmchen (Kuehneromyces)
Auch Morcheln (Morchella) sind bestens geeignet. Die Lieblingspilze von Ludwig XIII. wurden schon zu seiner Zeit getrocknet.
Pilze zum Trocknen vorbereiten
Bevor Pilze zum Trocknen verwendet werden können, muss vorher eine gute Vorbereitung erfolgen. Sie sollten gleich nach Ernte, noch im frischen Zustand verarbeitet werden. Eine lange Lagerung der Pilze ist nicht zu empfehlen. Dabei ist darauf zu achten, dass sie sauber und nicht nass sind. sonst können sie leicht schimmeln. Sie dürfen auch keinen muffigen Geruch haben, das ist ein Anzeichen, dass die Pilze schon älter sind. Gesäubert werden sie wie folgt
- nicht waschen
- Pilze saugen viel Wasser auf
- Reinigung mit Pinsel oder Küchenpapier
- Pilze vorsichtig abbürsten
- hartnäckige Verschmutzungen mit feuchtem Tuche entfernen
- mit Messergriff leicht auf Hut klopfen
- so kann Sand und Erde aus Lamellen entfernt werden
- Stielenden, madige Stellen entfernen
- anschließend in 2 bis 5 mm dicke Scheiben schneiden
- eventuell Verwendung eines Eierschneiders
- Scheiben sind dann gleichmäßig dick
Dabei ist zu beachten, dass je dünner die Scheiben sind, desto schneller ist der Trocknungsvorgang abgeschlossen. Sind die Pilze entsprechend vorbereitet, können sie getrocknet werden. Hier gibt es drei verschiedene Möglichkeiten. Diese sind alle nicht sehr aufwendig und mit richtiger Anleitung kein Problem.
Anleitung zur Lufttrocknung
Die wohl bekannteste und auch einfachste Methode ist das Trocknen der Pilzscheiben an der Luft. Hier gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten:
Einfach auffädeln
- Pilzscheiben einfach auf eine Schnur fädeln
- dürfen sich dabei nicht berühren
- zum Trocknen waagerecht aufhängen
Auf Gittern trocknen
- Pilzscheiben auf eine Ablage legen
- bestens geeignet sind Gitter
- Scheiben müssen von allen Seiten Luft bekommen
- dürfen sich nicht gegenseitig berühren
Die Trocknung an der Luft im Freien sollte nur bei trockenem Wetter in der Sonne erfolgen. Dabei ist auf eine entsprechende Luftzirkulation zu achten. Über Nacht sollten die Gitter oder Pilzschnuren ins Haus geholt werden. Die Pilzscheiben würden sonst Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen. Die Trocknung dauert hier meist drei bis vier Tage.
Pilze im Backofen trocknen
Auch das Trocknen im Backofen ist natürlich möglich. In der Regel sind die Pilzscheiben innerhalb von zwei bis sechs Stunden trocken. Mit folgender Anleitung gelingt die Trocknung garantiert:
- auf Gitterrost Backpapier legen
- so kommt Luft von allen Seiten heran
- anschließend Pilzscheiben verteilen
- dürfen sich nicht berühren
- mittlere Schiene im Backofen verwenden
- Trocknung bei 40 bis 50 °C Umluft
- Tür nicht ganz schließen
- Holzkochlöffel dazwischen klemmen
- so kann Feuchtigkeit entweichen
- Pilzscheiben einmal stündlich wenden
- falls notwendig mit Tuch Feuchtigkeit abtupfen
Pilze im Dörrgerät trocknen
Diese Methode verlangt einen sehr geringen Aufwand, allerdings die Anschaffung eines solchen Gerätes ist nur lohnend, wenn es öfters in Gebrauch ist. Die Handhabung ist ganz leicht
- Pilzscheiben auf entsprechende Gitter verteilen
- Temperatur auf 50 °C einstellen
- Gerät einschalten
- nach Trocknung Pilzscheiben auf Backpapier auskühlen lassen
Aufgrund der konstanten Wärme und der optimalen Luftverteilung ist die Trocknung nach zwei bis vier Stunden abgeschlossen.
Richtige Lagerung
Die Lagerung ist für die Haltbarkeit ausschlaggebend. Erfolgt eine richtige Lagerung der Trockenpilze sind sie mehrere Monate bis Jahre haltbar. Sie können dann bei der Zubereitung von verschiedenen Gerichten wie Saucen oder auch in der Pilzpfanne Verwendung finden. Vor der Weiterverarbeitung sollten sie eine halbe Stunde in Wasser oder Rotwein eingeweicht werden. Die Lagerung sollte
- trocken
- dunkel und
- luftdicht verpackt
erfolgen. Bestens eignen sich dazu Schraubgläser. Um einen Parasitenbefall zu verhindern, wird in das Glas etwas gemahlener Pfeffer gestreut und anschließend richtig durchgeschüttelt.
Häufig gestellte Fragen
Ja. Vorher ist eine sorgfältige Reinigung notwendig. Anschließend werden sie entweder in Scheiben, Hälften oder Vierteln geschnitten. Entweder werden sie dann roh eingefroren oder vorher noch blanchiert. Dazu wird Salzwasser aufgekocht und die Pilzteile für einige Minuten hineingegeben und anschließend in Eiswasser abgekühlt und letztendlich bei -18 °C eingefroren. Die Verwendung erfolgt im gefrorenen Zustand.
Ja. Alle Vitamine und Aromastoffe bleiben erhalten. Daher ist der Geschmack noch intensiver als bei Frischpilzen. Durch die Trocknung erfolgt noch eine stärkere Konzentration der Geschmackstoffe.