Terrassenüberdachungen gehören für viele Menschen zu den wichtigsten Komponenten der eigenen Wohlfühloase. Sie ermöglicht den Aufenthalt auf der Terrasse bei schlechtem Wetter und schützt vor starker Sonneneinstrahlung im Sommer. Wird das Projekt selbst in Angriff genommen, ist eine detaillierte Anleitung zum Einbetonieren der Pfostenträger sinnvoll. Über diese wird es deutlich einfacher, die Pfosten im Boden zu verankern. Schritt für Schritt sichern Sie dadurch die Terrassenüberdachung ohne die Gefahr einer Beschädigung.
Welches Fundament ist geeignet?
Bei Pfostenträgern handelt es sich um eine wichtige Komponente zur Befestigung der Terrassenüberdachung. Diese stabilisieren die Holz- oder Metallpfosten, indem sie über Beton fest verankert sind. Da Beton als Grundlage für das Fundament benutzt wird, versinken die Pfostenanker nicht im Boden und verschieben sich nicht aufgrund von Niederschlag und Erdbewegungen. Welches Fundament für diese benutzt wird, ist leicht zu beantworten: Punktfundamente. Warum kein Platten- oder Streifenfundament? Das liegt an den folgenden Punkten:
- wenig Beton notwendig
- wird einzeln gesetzt
- muss nur geringes Gewicht aushalten
Da ein Pfostenanker ausschließlich für einen Pfosten verwendet wird, benötigen Sie kein komplettes Streifen- oder Plattenfundament. Zudem beschweren Terrassenüberdachungen den Boden kaum, was ein Punktfundament ideal für diesen Einsatz macht. Es wird aufgrund der lokalen Nutzung pro Pfosten ein Punktfundament benötigt. Das hört sich zwar nach viel Arbeit an, ist es aber nicht wirklich. Im Vergleich zu einem Plattenfundament müssen Sie nur wenig Beton verwenden, um die Überdachung zu stützen. Zudem brauchen Sie sich keine Sorgen über die Statik machen. Aufgrund der geringen Gewichtsbelastung muss das Fundament nicht durch eine Kies- oder Sandschicht gestützt werden. Ebenfalls entfällt eine komplette Begradigung des Bodens. Das macht die Installation einer längeren Terrassenüberdachung besonders attraktiv, da sie selbst auf unbefestigten Böden nicht einsinken wird.
Materialien und Utensilien
Um einen reibungslosen Ablauf beim Einbetonieren zu garantieren, sollten Sie alle Materialien und Utensilien zu Beginn zur Verfügung haben. Da Sie ein Fundament platzieren müssen, ist es wichtig, effektiv zu arbeiten. Beton trocknet und es kann passieren, dass dieser bereits starr ist, wenn Sie die Pfostenanker erst noch besorgen müssen. Glücklicherweise benötigen Sie nicht zu viele Materialien, um das Projekt umzusetzen. Das Notwendige für ein Punktfundament entnehmen Sie dieser Liste:
- Trockenbeton
- Mörtelkübel oder Eimer
- Zollstock oder Maßband
- Rührwerk oder fester Bambusstock
- Spaten
- Schaufel
- Wasserwaage
- Schubkarre
- Pfostenträger
- Abziehlatte
- Rechen
- Spachtel
- Schnur
- Bohrmaschine
- Betonbohrer
- Schrauben (passend zu Pfostenträgern auswählen)
- Bauwinkel
Natürlich müssen Sie die benötigte Betonmenge anhand der Anzahl der einzelnen Punktfundamente ausrechnen. Zum Einbetonieren der Pfostenanker für Terrassenüberdachungen sind einzelne Fundamente mit den folgenden Maßen empfehlenswert:
- Länge: 40 cm
- Breite: 40 cm
- Tiefe: 80 cm
Größer müssen diese nicht sein. Es handelt sich bei diesen um Löcher, die anschließend mit Beton gefüllt werden. Das heißt, Sie müssen das Volumen der Löcher berechnen, um die benötigte Betonmenge zu erhalten. Das gelingt mit der folgenden Formel:
- Länge in m x Breite in m x Tiefe in m = Volumen in m³
Eingesetzt werden also die einzelnen Werte:
- 0,4 m x 0,4 m x 0,8 m = 0,13 m³
Das heißt, Sie benötigen für einen Pfosten 0,13 m³ Trockenbeton. Um mögliche Unebenheiten auszugleichen, sollten Sie 15 Prozent mehr dazurechnen. Bei 0,13 m³ wäre das einen Materialbedarf von 0,15 m³. Das entspricht 150 l Flüssigbeton. Dieser Wert wird für jedes einzelne Punktfundament genutzt. Wenn Sie zum Beispiel zehn Pfostenträger einbetonieren müssen, multiplizieren Sie 0,15 m³ mit einem Wert von 10 und am Ende benötigen Sie 1,5 m³ Fertigbeton, also 1.500 l. 10 l Fertigbeton in Pulverform kosten etwa zwei Euro, was den Preis für ein Punktfundament auf etwa 30 Euro bringt. Bei der Auswahl der Pfostenanker sollten Sie darauf achten, dass diese den Ausmaßen der gewählten Pfosten entsprechen. Zudem sollten diese aus rostfreien Materialien hergestellt sein. Dadurch leiden sich nicht unter Feuchtigkeit im Garten.
Vorbereitung
Bevor Sie die Punktfundamente setzen können, müssen Sie zuvor einige Vorbereitungen treffen. Diese umfassen vor allem die Optimierung des Standorts der Fundamente.
- Beginnen Sie damit, den Bereich für die Pfosten abzustecken. Dafür benutzen Sie Ihre Messgeräte, den Winkel und die Schnur. Innerhalb dieses Bereichs werden ebenfalls mit Schnur die Markierungen für die einzelnen Punktfundamente abgesteckt. Über die Wasserwaage wird überprüft, ob die Markierungen gerade sind.
- Falls die abgesteckte Fläche sehr ungerade ist, können Sie diese zusätzlich begradigen. Das erleichtert nachher das Befüllen der Löcher.
- Mischen Sie nun den Beton im Eimer. Orientieren sich bei der benötigten Wassermenge an den Herstellerangaben, die sich auf der Verpackung finden.
Weiterhin sollten Sie das Wetter beachten. Tage ohne Regen oder Schnee sind zu empfehlen, da sonst das Ausheben der Löcher sehr anstrengend wird. Zudem trocknet der Beton in wärmeren Temperaturen deutlich schneller.
Pfostenträger einbetonieren: Anleitung
Sobald die Vorbereitungen abgeschlossen haben, können Sie mit dem Einbetonieren der Pfostenträger beginnen. Wichtig ist dabei, genau zu arbeiten, damit die Träger am Ende gerade stehen und die Terrassenüberdachung nicht kippen lassen. Die folgende Anleitung wird Ihnen dabei helfen:
- Beginnen Sie damit, die zuvor markieren Stellen mit dem Spaten in einer Tiefe von 80 cm auszuheben. Der Spaten wird dabei so gerade wie möglich in die Erde getrieben, um eine gerade Wand zu ermöglichen. Die Schaufel kann ebenfalls benutzt werden. Je gerader diese ist, desto besser lässt sich der Beton verteilen und abziehen. Falls Sie eine Schicht Kies oder Schotter als zusätzlichen Frostschutz verwenden wollen, sollten Sie die Löcher zuvor mit Schalungsrahmen aus Holz versehen und die umliegende Erdschicht um 10 cm abtragen. Dank der Schalungsrahmen stehen die Fundamente 10 cm aus der Erde und die Kies- oder Schotterschicht lässt sich problemlos verteilen.
- Füllen Sie nun den bereits angerührten Beton in die Löcher. Gießen Sie langsam, um die Löcher nicht zu überfüllen. Sind die Löcher gefüllt, müssen diese mit der Abziehlatte geglättet werden.
- Lassen Sie die Fundamente nun gut trocknen. Das kann je nach Wetter bis zu 48 Stunden dauern. Spannen Sie bei schlechtem Wetter eine Plane einige Zentimeter über den Punktfundamenten.
- Setzen Sie nach dem Trocknen mit einem Stift die Markierungen für die Bohrlöcher der Pfostenanker. Über die Betonbohrer werden vorsichtig die Löcher in das Fundament gebohrt. Entfernen Sie überschüssigen Bohrstaub.
- Nehmen Sie die Pfostenträger und schrauben Sie diese gut fest. Danach werden die Pfosten der Terrassenüberdachung in die Träger eingesetzt und festgeschraubt.
- Zu guter Letzt füllen Sie die abgetragenen 10 cm des Bodens mit Kies oder Schotter auf, falls Sie sich dafür entschieden haben. Davor entfernen Sie die Schalungsrahmen. Rechnen Sie die Schicht gut durch. Fertig sind Sie mit dem Einbetonieren der Pfostenträger.
Häufig gestellte Fragen
Können Terrassenüberdachungen ohne Fundament sicher installiert werden?
Nein, Terrassenüberdachungen benötigen immer eine feste Verbindung mit dem Boden, da sie nur auf diese Weise wetterfest sind. Ohne ein festes Fundament können vor allem Winde kurzen Prozess aus der Überdachung machen, da sie nur an der Wand befestigt sind.
Wie lässt sich die Überdachung noch stärker befestigen?
Falls Sie für noch mehr Halt sorgen wollen, können Sie Querbalken verwenden, um einzelne Pfosten miteinander zu verbinden. Ebenfalls ist es möglich, an der Wand liegende Pfosten mit Schrauben oder Balken zu befestigen, um zusätzlichen Schutz vor starken Winden zu ermöglichen.
Wodurch entfällt die Notwendigkeit von Pfostenträgern oder einem Punktfundament?
Manchmal erlauben die umliegenden Gebäude den Verzicht auf ein zusätzliches Fundament oder die Nutzung von Pfosten komplett. Das tritt dann ein, wenn Sie die Terrassenüberdachung an zwei Wänden gleichzeitig befestigen können, wodurch die Anfälligkeit für starke Winde deutlich gesenkt wird.
Wie hoch sind die Mietkosten eines Rührwerks?
Nicht jeder möchte sich ein Rührwerk anschaffen oder mit einem Bambusstock den Beton anrühren. Im Baumarkt oder Fachhandel können Sie diese für einen Tagespreis von 20 bis 30 Euro mieten.