Im Spätsommer machen definitiv nur die Pflaumen blau. Erntehelfer und Hobbygärtner steigen dann auf die Leiter, um die süßen Früchte aus der Baumkrone zu pflücken. Jedoch bedarf es etwas Erfahrung, um zu erkennen, wann der richtige Ernte-Zeitpunkt gekommen ist. Oder einfach einer ausführlichen Anleitung zur Pflaumenernte. Mit den Tipps aus diesem Ratgeber steht dem Genuss reifer Früchte nichts mehr im Wege.
Erntezeit von Pflaumen
Endlich Sommer, endlich warme Temperaturen und endlich wieder Pflaumenzeit. Bereits im Juli kann der Gärtner frühe Sorten von den Bäumen ernten. Bis in den Oktober hinein versüßen die blau-violetten Früchte dann den Obstsalat oder den Kuchen. Am besten schmecken sie aber direkt vom Baum. Das unmittelbare Naschen während der Erntezeit ist leider erst ab September möglich, da die Pflaumen zu diesem Zeitpunkt am meisten Zucker enthalten.
Erntereife Früchte erkennt der Gärtner an der Blaufärbung. Dann muss er sich nur noch zwei Wochen gedulden, bis die Pflaumenernte beginnen kann. Zwetschgen schmecken am besten, wenn sie am Stielansatz bereits leicht zu schrumpfen anfangen.
Frühe Sorten
- Herman
- Katinka
- Ersinger
- Zimmers-Frühzwetschge
Späte Sorten
- Anna Späth
- Presenta
So ernten Sie richtig – Anleitung
Bei direkter Sonneneinstrahlung reifen Pflaumen schneller heran. Das bedeutet, dass bei der Ernte durchaus reife und unreife Früchte an einem Baum hängen können. Erntehelfer gehen bei der Pflaumenernte daher abschnittsweise vor. Möchte der Gärtner nur süße Früchte pflücken, sollte er es ihnen gleichtun und in der Krone beziehungsweise auf der nach Süden ausgerichteten Seite des Baumes beginnen.
Damit die Früchte nicht saften, ist Vorsicht beim Pflücken geboten. Pflaumen weisen einen weißen Flaum auf der Oberfläche auf. Der sogenannte Duftfilm schützt das empfindliche Obst vor dem Austrocknen. Damit er die Früchte später lagern kann, sollte der Gärtner diesen Film erst kurz vor dem Verzehr abwaschen. Für die Gesundheit ist er übrigens vollkommen unbedenklich und eignet sich bedenkenlos zum Mitessen.
Anders verhält es sich bei einem Befall der Sägewespe, einem häufigen Schädling an Pflaumen und Zwetschgen. Sie ist im April aktiv und verursacht vorzeitigen Fruchtabwurf. Zudem begegnet der Gärtner des Öfteren einer weißen Made in der Frucht. Daher empfiehlt es sich, das Ost vor dem Naschen aufzuschneiden oder zumindest auf Einstichstellen zu kontrollieren. Einem Befall lässt sich mit dem Aufhängen von Weißtafeln vorbeugen.
Häufig gestellte Fragen
Wie lange lassen sich Pflaumen nach der Ernte lagern?
Im Obst- und Gemüsefach des Kühlschranks sind die Pflaumen im ungewaschenen Zustand am besten aufgehoben. Noch nicht ganz ausgereifte Früchte sollten zuvor zwei Tage bei Zimmertemperatur ihr volles Aroma entwickeln können. Weisen die Pflaumen keine Druckstellen auf, sind sie rund eine Woche haltbar. Runzelige Pflaumen sollte der Gärtner nicht wegwerfen, sondern zu Chutneys oder Pflaumenmus verarbeiten.
Worin unterscheiden sich Pflaumen und Zwetschgen?
Die Zwetschge ist eine Unterart der Pflaume, zu denen übrigens auch Mirabellen gehören. Pflaumen besitzen einen deutlich süßeren Geschmack, sind rundlich mit intensiv gelbem Fruchtfleisch und einer tiefen Bauchnaht. Ihre Haut ist weicher. Das Farbspektrum der Pflaume reicht von gelb über rot bis zu blau oder violett. Auch der Stein besitzt eine runde Form.
Zwetschgen laufen hingegen spitz zu. Dementsprechend ist auch der Stein abgeflacht. Sie besitzen ein goldgelbes Fruchtfleisch.