Erden, Substrate und Dünger

Pflanzkübel-Entwässerung: Töpfe mit Löchern versehen

Pflanzkübelentwässerung - Bohrmaschine und Blumentöpfe

Ob im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse, ganz gleich, wo Kübelpflanzen stehen, die Töpfe benötigen immer Löcher im Boden, damit das Wasser abfließen kann. Wie Sie eine Pflanzkübel-Entwässerung einbauen, erfahren Sie hier.

Aus der Gartenrat Mediathek

Drainage

Als Drainage wird ein System zur Entwässerung des Bodens bezeichnet. Eine entsprechende Drainageschicht soll verhindern, dass sich das Wasser am Boden des Pflanzkübels ansammelt und die Wurzeln der Pflanzen abfaulen.

Drainagematerialien

Seramis als Drainagematerial
Seramis

Es gibt verschiedene Materialien, die für eine Drainageschicht geeignet sind:

  • Blähton
  • Bimskies
  • Seramis
  • kleine Kieselsteine
  • Schotter mit geringem Durchmesser
  • selbst gesammelte Steine

Hinweis: Wussten Sie, dass das am häufigsten verwendete Material Blähton ist? Während der Herstellung erreicht das kalkarme Tonmaterial das Vier- bis Fünffache seines Ausgangsvolumens und kann somit viel Wasser und Nährstoffe speichern. Seramis wirkt ähnlich.

Anleitung Pflanzkübel-Entwässerung

Material und Werkzeuge

  • Bohrmaschine
  • Bohrer mit Durchmesser von 5 bis 10 Millimeter je nach Kübelgröße
  • Drainagematerial
  • Vlies
  • Schere
  • Tonscherben

Mit den folgenden sechs Schritten gelingt Ihnen die perfekte Pflanzkübel-Entwässerung.

1. Löcher in den Kübelboden bohren

Pflanzkübelentwässerung - Loch bohren
Schritt 1: Loch bohren

Drehen Sie den Kübel um und bohren Sie ein Loch oder mehrere Löcher in seinen Boden. Bei kleineren Kunststofftöpfen oder Balkonkästen aus Kunststoff reicht ein Bohrerdurchmesser von 5 Millimeter aus. Bei größeren Kübeln sollten Sie einen Bohrer mit größerem Durchmesser verwenden und mehrere Löcher in den Boden bohren.

2. Drainageschicht einfüllen

Drainageschicht einfüllen
Schritt 2: Drainageschicht einfüllen

Legen Sie nun eine Tonscherbe über das Loch oder mehrere Tonscherben über die Löcher. Füllen Sie anschließend die Drainageschicht aus Blähton, Kies oder anderem Drainagematerial ein. Die Schicht sollte mindestens 2 bis 3 Zentimeter hoch sein. Bei größeren und höheren Kübeln sind 5 bis 10 Zentimeter besser. Beachten Sie dabei jedoch, dass sich dadurch das Gewicht des Kübels oder Topfes erhöht.

3. Drainageschicht mit Vlies schützen

Filtervlies
Schritt 3: Filtervlies als Schutz der Drainageschicht

Schneiden Sie das wasser- und luftdurchlässige Filtervlies mit der Schere zurecht, sodass es auf die Drainageschicht passt. Sie sollten es nicht zu klein zuschneiden. Dank des Vlieses kann die Erde, die anschließend in den Kübel gefüllt wird, die Hohlräume zwischen dem Drainagematerial nicht verstopfen. Darüber hinaus fällt Ihnen später das Umtopfen leichter. Durch das Vlies können Sie die Erde besser von der Drainageschicht entfernen.

4. Kübel bepflanzen

Pflanze in Kübel pflanzen
Schritt 4: Kübel bepflanzen

Füllen Sie nun den Kübel mit Erde auf und bepflanzen ihn mit der gewünschten Pflanze.

Tipp: Die Erde sollten Sie aber nicht ganz bis zum Kübelrand auffüllen, sondern nur bis ungefähr 3 Zentimeter darunter. Dadurch entsteht ein Rand, der das Wasser beim Gießen gut aufnehmen kann – der sogenannte Gießrand. So wird keine Erde aus dem Kübel geschwemmt.

5. Kübel oder Topf auf Untersetzer oder in Übertopf setzen

Pflanzkübel auf Untersetzer
Schritt 5: Untersetzer oder Übertopf für Pflanzkübel

Zu einer guten Pflanzkübel-Entwässerung gehört natürlich auch ein Übertopf oder Untersetzer, der das überschüssige Wasser auffängt. Stehen Ihre Kübelpflanzen im Garten an einem Ort, wo das Wasser in den Boden sickern kann, ist ein Untersetzer oder Übertopf nicht unbedingt notwendig, aber im Haus, auf der Terrasse oder auf dem Balkon sollten Sie das Wasser auffangen.

6. Pflanze angießen

Pflanze gießen
Schritt 6: Angießen der Pflanze

Wässern Sie Ihre frisch bepflanzten Töpfe gründlich. Die Erde sollte gut eingeschwemmt werden.

Staunässe-Gefahr!

Staunässe entsteht in Pflanztöpfen und Kübeln, wenn das Wasser nach einem Regenguss oder dem Gießen nicht abfließen kann. Dabei werden die Hohlräume in der Pflanzerde vom Wasser geflutet. In ihnen befindet sich normalerweise Wasser und Sauerstoff, den die Wurzeln der Pflanzen zur Zellteilung benötigen. Doch durch das stehende Wasser wird der Sauerstoff verdrängt und die Wurzeln beginnen abzufaulen. Die Pflanzen können somit nicht mehr mit Nährstoffen aus der Erde versorgt werden und sterben ab. Töpfe und Kübel mit einer guten Drainageschicht und Löchern im Boden helfen gegen Staunässe.

Häufig gestellte Fragen

Ist Sand auch als Drainageschicht geeignet?

Nein, Sand ist kein gutes Material für eine Drainage. Im Sand entstehen keine Hohlräume, durch die das überschüssige Wasser ablaufen kann. Das Material ist außerdem zu fein. Auch wenn eine Tonscherbe auf dem Loch im Boden des Kübels liegt, der Sand könnte beim Gießen zwischen Topf und Tonscherbe hindurchgespült werden.

Kann ich das Vlies überstehen lassen?

Ja, Sie können das Vlies an der Topf- oder Kübelinnenseite etwas nach oben überstehen lassen, bevor Sie die Erde einfüllen. Damit können Sie ganz sicher sein, dass keine Erde in die Drainageschicht eingespült wird. Oben über den Rand hinausragen sollte es jedoch nicht, da damit die Ästhetik und Schönheit Ihrer Kübelpflanze und des gesamten Pflanzenarrangements verloren geht.

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