Zeigen sich deformierte Blätter am Pfirsich, ist höchste Alarmstufe gegeben, denn mit großer Wahrscheinlichkeit ist der Baum schwer krank. Lesen Sie hier, ob sich die Kräuselkrankheit am Pfirsichbaum mit Essig behandeln lässt.
Kräuselkrankheit erkennen
Bei der Kräuselkrankheit handelt es sich um eine Infektion mit dem Schlauchpilz Taphrina deformans, die hauptsächlich Pfirsich-, Nektarinen-, Mandel- und Aprikosenbäume befällt. Der Pilz überwintert unbemerkt auf Trieben sowie in Rindenritzen und Knospenschuppen. Aktiv wird der Pilz, wenn die Blattknospen des Pfirsichbaums zu schwellen beginnen. Liegen die Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad Celsius spült Regen die Pilzsporen in die Knospen und der Befall beginnt. Erkennbar wird der Befall mit bzw. nach dem Blattaustrieb. Die typischen Symptome zu Beginn der Erkrankung sind:
- gekräuselte Blätter
- verdickte Blatteile
- weißlich-grüne bis kaminrote Blasen
- Blätter wirken optisch größer
Im weiteren Verlauf der Kräuselkrankheit
- bildet sich ein fleischfarbener, glänzender Pilzrasen auf der Blattoberseite
- wird das Blattgewebe spröde und brüchig
- vertrocknen die infizierten Stellen
- verfärben sich die befallenen Blattteile schwarz
- fallen die Blätter ab
Kräuselkrankheit mit Essig bekämpfen
Ob Essig nur vorbeugend oder zur Bekämpfung der Kräuselkrankheit am Pfirsichbaum eingesetzt werden soll, ist umstritten. Da die Schärfe der Essigsäure jedoch Blüten und Blätter schädigen kann, wird empfohlen, das Hausmittel nur zur Vorbeugung zu verwenden.
Rezept und Anwendung
Für das Spritzmittel vermischen Sie
- Essig mit einem Säuregehalt von 10 Prozent und
- einen Spritzer Spülmittel als Emulgator.
Zur Anwendung kommt das Hausmittel unverdünnt in der Zeit von September bis November. Spritzen Sie den Baum dabei regelmäßig mit dem Gemisch ein.
Häufig gestellte Fragen
Das Risiko einer Erkrankung ist besonders hoch, wenn (Spät-)Winter bzw. Frühjahr sehr feucht und mild sind. Denn Taphrina deformans braucht zum Zeitpunkt des Knospenschwellens Regen und Temperaturen unter 16 Grad Celsius, um den Pfirsichbaum zu infizieren.
Hausmittel, die dem Schlauchpilz schaden und die Erkrankung zum vollständigen Erliegen bringen, sind bislang noch nicht bekannt. Nichtsdestotrotz wird empfohlen, den Pfirsichbaum ab einer Temperatur von 10 Grad Celsius wöchentlich mit Pflanzenstärkungsmittel – beispielsweise aus Ackerschachtelhalm oder Knoblauch – zu spritzen. Die Behandlung soll das Risiko einer Infektion senken bzw. die Ausbreitung der Kräuselkrankheit begrenzen. Zudem wird der Baum gestärkt, was ihm die Regeneration erleichtert.
Temperaturen über 16 Grad Celsius lassen Taphrina deformans inaktiv werden. Dies ermöglicht es dem Pfirsichbaum, sich zu regenerieren und neu auszutreiben. Allerdings ist er durch den erlittenen Blattverlust geschwächt. Dies wirkt sich nicht nur auf Fruchtbildung und Frosthärte aus, sondern erleichtert es dem Pilz auch, sich im kommenden Jahr weiter auszubreiten. So entsteht ein Teufelskreis, der dazu führt, dass der Baum nach einigen Jahren gefällt werden muss.
Vollkommen resistente Pfirsiche konnten bislang noch nicht identifiziert werden, es gibt jedoch robuste Sorten, die weniger anfällig sind wie beispielsweise “Amsden”, “Benedicte”, “Fruteria” oder Roter Ellerstädter”.