Erden, Substrate und Dünger

Pferdemist kompostieren in 10 Schritten | Anleitung

Kompost

Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.

Was ein Pferd von seiner Nahrung nicht mehr verwerten kann und daher täglich ausscheidet, kann ein wahrer Segen für die grüne Pflanzenwelt sein. Darin sind allerhand Stoffe enthalten, die deren gesundes Wachstum befeuern, und das auf eine ganz natürliche Art. Ohne Nebenwirkungen und ohne schädliche Chemie. Nur frisch darf der Mist einige Pflanzen niemals erreichen, er muss zuvor noch “reifen”. Dieser Vorgang erfordert wiederum Zeit, ausreichend Platz für die Lagerung und ein paar hilfreiche Handgriffe. Wie das Kompostieren von Pferdemist sicher gelingt, können Sie in der nachfolgenden Anleitung lesen. Schritt für Schritt.

Schritt 1: Optimale Qualität sicherstellen

Die Anleitung für das Kompostieren von Pferdemist beginnt mit der Sicherstellung einer guten Qualität. Die Tierhaltungsform und die Art der Fütterung bestimmen über die Zusammensetzung von Pferdemist und damit auch über das Endergebnis. Wenn Sie nicht zugleich Gartenbesitzer und Pferdehalter sind, kann Ihnen sicher ein nah gelegener Pferdehof reichlich frischen Pferdemist zum Kompostieren abgeben. Meist sogar kostenlos gegen Abholung.

Pferdemist mit Pferd im Hintergrund Achten Sie dabei auf folgende Punkte:

  • Mist aus biologischer Tierhaltung kompostieren
  • Aufzucht ohne Antibiotika und Hormone
  • Pferdemist von grasenden Pferden ist ideal

Schritt 2: Benötigte bzw. verfügbare Menge ermitteln

Wenn Sie eigene Pferde haben, können Sie die Mistmenge nicht steuern. Alles, was anfällt, sollte im Sinne eines natürlichen Kreislaufs optimal aufbereitet und wiederverwendet werden. Eine Möglichkeit ist die Kompostierung.

Wenn Sie gezielt frischen Pferdemist holen, um nach der Kompostierung damit Ihre Gemüse- und Blumenbeete zu versorgen, können Sie mit folgenden Werten rechnen:

  • 4-6 Liter reifer Pferdekompost
  • pro Quadratmeter Bodenfläche

Da frischer Pferdemist nach dem Kompostieren etwa die Hälfte seines Volumens verliert, sollten Sie den errechneten Wert für reifen Mist noch einmal verdoppeln.

Schritt 3: Platz für den Komposthaufen finden

Dieser Schritt der Anleitung ist wichtig, damit nicht mitten während der Kompostierung unerwarteten Platzprobleme auftauchen. Je nachdem, wie viel Pferdemist Sie kompostieren möchten, muss eine ausreichend große und gut gelegene Fläche gefunden werden. Bedenken Sie dabei, dass der Komposthaufen auch eine gewisse Höhe haben muss, damit sich in seinem Inneren genügend Hitze bilden kann.

Pferd Hier ein paar Tipps:

  • bei eigener Tierhaltung, nah am Stall kompostieren
  • ca. 80 cm hohe Haufen bilden, nicht höher als 1 m
  • größere Mengen in mehrere Haufen aufteilen
  • nicht zu sonnig platzieren
  • liegt der Ort erhöht, kann Regenwasser gut abfließen
  • an evtl. Geruchsbelästigung zu Beginn des Prozesses denken

Schritt 4: Ideale Startzeit festlegen

Mikroorganismen benötigen etwa 3-6 Monate, um aus frischem Pferdemist fertigen Kompost herzustellen. Wenn der Komposthaufen nicht umgesetzt wird oder die einzelnen Schritte der Anleitung nicht optimal ausgeführt wurden, kann der Verrottungsprozess sogar bis zu einem Jahr andauern. Wenn Sie also im Frühjahr Ihre Pflanzen mit Kompost verwöhnen möchten, sollten Sie schon zeitig im Vorjahr mit der Kompostierung beginnen.

Als Pferdebesitzer haben Sie dahin gehend natürlich keine große Wahl und müssen denn laufend anfallenden Mist sofort kompostieren. Hier hat es sich bewährt, mit mehreren Komposthaufen zu arbeiten. Sobald der eine Komposthaufen fertig aufgeschichtet ist, kann er in Ruhe vor sich reifen, während ein neuer Haufen begonnen wird.

Schritt 5: Mist aufschütten

Mist mit Forke und Schaufel Mit einer großen Menge frischem Pferdemist können Sie sofort einen Komposthaufen aufschichten. Sie können aber auch nach und nach kleine Mengen zu einem immer größer werdenden Haufen auftürmen. Für eine bessere Feuchtigkeitsaufnahme und leichtere Zersetzung sollte zwischendurch Einstreumaterial dazugegeben werden.

  • Stroh
  • Sägespäne
  • oder Torf

Schritt 6: Feuchtigkeit regulieren

Nachdem sich ein fertig aufgeschichteter Pferdemisthaufen mehrere Wochen erwärmt hat, beginnt ab etwa der vierten Woche die so genannte heiße Phase. Die Temperatur steigt über 50 °C an und kann schnell zur Austrocknung des Komposthaufens führen.

  • ggf. mit Schlauch oder Gießkanne wässern
  • insbesondere an heißen Tagen
  • darf aber auch nicht zu nass werden

Tipp: Nehmen Sie eine Handvoll Pferdemist in die Hand und drücken Sie ihn fest aus. Ideal ist, wenn dann nur ein bis zwei Tropfen Feuchtigkeit herauskommen.

Schritt 7: Komposthaufen abdecken

Ein Komposthaufen wird erst abgedeckt, wenn die heiße Phase vorüber ist. Das ist meist ab der zehnten Woche der Fall, wird aber auch von der aktuellen Witterung mit beeinflusst. Die sich daran anschließende Abkühlungsphase dauert etwa 2 Monate.

  • Vlies ermöglicht Luftaustausch und Verdunstung
  • auch dichte Folie kann verwendet werden
  • Haufen komplett abdecken
  • unabhängig von der Jahreszeit
  • Wiederabdecken durch Wind verhindern
  • an den Seiten festmachen oder beschweren

Die Abdeckplane schützt sowohl vor Austrocknung als auch vor zu viel Feuchtigkeit, denn durch die erfolgte Temperaturabsenkung im Komposthaufen kann weniger vom Regenwasser wieder verdunsten. Auch eine Ausschwemmung von wichtigen Nährstoffen wird durch die Abdeckung minimiert.

Schritt 8: Kompost ausreichend belüften

Auch eine gute Belüftung ist für die optimale Kompostierung wichtig. Dafür wird der Haufen nach dem Ende der heißen Phase umgesetzt und dabei ordentlich durchmischt. Wenn aus Platz- oder Zeitgründen dieser Schritt nicht durchführbar ist, ist es nicht unbedingt nachteilig, der Verrottungsprozess dauert in diesem Fall aber länger an.

Tipp: Eine mögliche Alternative zur Umsetzung ist es auch, senkrecht im Komposthaufen einige PVC-Rohre zu stecken. Um die Belüftungseffektivität zu steigern, können diese zuvor noch mit einigen Bohrlöchern versehen werden.

Schritt 9: Reifegrad überprüfen

Gereifer Pferdemist als Dünger in Hand Wann ist denn nun der Kompost endlich fertig ausgereift und für die Gartenarbeit einsatzbereit? Der optimale Reifegrad ist nicht nur eine Frage von Zeit. Viele Faktoren, wie zum Beispiel das Wetter, beeinflussen die Dauer der Verrottung. Werfen Sie daher unbedingt einen prüfenden Blick auf den Pferdekompost, bevor Sie ihn für die Düngung verwenden.

  • er sollte eine gleichmäßige Struktur aufweisen
  • und in der Hand wie feine Erde zerbröseln

Schritt 10: Pferdekompost zeitnah verwenden

Dieser natürliche Dünger sollte nicht ewig im Garten lagern und dabei den Wetterelementen ausgeliefert sein. Seine Nähstoffzusammensetzung nimmt mit der Zeit an Qualität ab. Informieren Sie sich über die Verwendungsmöglichkeiten und legen Sie los. Sie können den Pferdekompost auch durchsieben und so grobe und feine Anteile voneinander trennen.

Tipp: Während grober Pferdekompost gut im Gemüsebeet eingearbeitet werden kann, ist feiner Kompost für die Düngung von Kübelpflanzen bestens geeignet.

Häufig gestellte Fragen

Wie viel Mist produziert ein Pferd pro Jahr?
Pferdeäpfel Das kommt natürlich darauf an, wie groß bzw. ausgewachsen ein Pferd schon ist. Auf alle Fälle ist das eine beeindruckend große Menge. Der errechnete Durchschnitt liegt bei etwa 8 Tonnen Mist pro Pferd und Jahr. Das entspricht etwa 5-6 Kubikmeter Kompost.

Warum wird Pferdekompost für eine nachhaltige Gartenbewirtschaftung so empfohlen?
Pferdekompost spart Geld für Dünger und erhält den natürlichen Nährstoffkreislauf. Er fördert aber auch das Bodenleben und trägt langfristig zu Humusbildung bei. Mit Pferdekompost gedüngter Boden bleibt gesund und ertragreich.

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Tipps für Schnellleser

- Schritt 1: Einwandfreie Ausgangsqualität sicherstellen
- biologische Haltung; ohne Hormone und Antibiotika; Grasfütterung
- Schritt 2: Bedarfsberechnung: 8-12 Liter frischer Mist pro m² Bodenfläche
- Schritt 3: Standort wählen; erhöhte Lage ideal; nicht zu sonnig
- Schritt 4: Startzeitpunkt planen; mind. 6 Monate vor Düngung
- Schritt 5: Pferdemist aufschütten; mit Stroh, Sägespänen oder Torf mischen
- 80-100 cm hoch auftürmen; ggf. in mehrere Haufen aufteilen
- Schritt 6: Feuchtigkeit regulieren; in der Heißphase und an sonnigen Tagen
- mit Schlauch oder Gießkanne regelmäßig wässern
- Schritt 7: Mit Vlies oder Folie abdecken; nach der heißen Phase
- schützt vor Austrocknung und Ausschwemmung von Nährstoffen
- Schritt 8: Kompost belüften; nach der heißen Phase umsetzen
- alternativ: mit Bohrlöchern versehene PVC-Rohre hineinstecken
- Schritt 9: Reifegrad überprüfen
- gleichmäßige Struktur, zerkrümelt wie feine Erde
- Schritt 10: Pferdekompost zeitnah verwenden; sonst droht Qualitätsverlust