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Pflanzen mit Pfahlwurzeln bilden im Gegensatz zu anderen Gewächsen eine Hauptwurzel aus, die sich je nach Art mehrere Meter tief ins Erdreich graben kann. Dabei werden selbst verdichtete Böden problemlos durchbrochen, um an wertvolle Wasserquellen zu erreichen. Pfahlwurzler sind ebenfalls unter dem Begriff Tiefwurzler bekannt und können sich manchmal in der Wurzelform mit Herzwurzlern überschneiden. Dennoch zeichnet Gewächse wie Kiefern, Löwenzahn oder Weinreben eine Wurzel aus, die mit dem Alter immer tiefer ins Erdreich dringt und somit für Halt und eine gute Wasserzufuhr sorgt.
40 Pflanzen mit einer Pfahlwurzel
Gewächse mit einer Pfahlwurzel sind beliebt in Gärten, die rauem Wind und Wetter ausgesetzt sind oder in trockenen Regionen zu finden sind. Diese Pflanzen haben sich an diese Bedingungen angepasst und werden aufgrund ihrer Wurzel, die tief in die Erde wächst, gerne bei einem geringen Platzaufgebot gepflanzt, da die Wurzel kaum in die Breite geht und keine anderen Gewächse verdrängt oder unter Wegplatten und Fundamente kriecht.
Wenn Sie sich für Pfahlwurzler interessieren, finden Sie hier eine Liste an 40 Bäumen, Sträuchern und Blumen, die solch eine Wurzel im Laufe ihres Lebens ausbilden:
A bis F
Amerikanischer Amberbaum (bot. Liquidambar styraciflua)
Der Amberbaum bildet eine Pfahlwurzel bei Böden, die tiefgründig sind. Sonst setzt er auf ein Herzwurzelsystem.
Ballonblume (bot. Platycodon grandiflorus)
Platycodon grandiflorus ist bekannt für ihren Balloneffekt der Blüten. Die Wurzel wird in der chinesischen und koreanischen Medizin verwendet.
Bartblume (bot. Caryopteris)
Die beliebte Gartenzierpflanze ist für zahlreiche Projekte geeignet und wirkt besonders gut in Einzelstellung.
Edelkastanie (bot. Castanea sativa)
Edelkastanien bilden im Gegensatz zu Rosskastanien (bot. Aesculus) aus, die bis zu 40 Zentimeter lang werden können. Im Vergleich zu anderen tiefwurzelnden Bäumen ist das recht kurz. Diese wird sogar schon im ersten Lebensjahr der Pflanze komplett ausgebildet.
Eibe (bot. Taxus baccata)
Wie viele andere Bäume in Mitteleuropa gehören Eiben zu den Pfahlwurzlern. Die Länge der Pfahlwurzel mit ihren charakteristischen oberflächlichen Feinwurzeln ist abhängig vom Standort, jedoch sind zwei Meter das Minimum.
Eiche (bot. Quercus)
Eichen zählen zu den stärksten Gewächsen auf der Erde. Kein Wunder, bildet der Lieblingsbaum der Deutschen doch eine Wurzel aus, die so hoch wie der Baum selber ist. Da heißt, alte Eichen mit einer Maximalhöhe von 30 bis 40 Metern haben eine ebenso tiefe Wurzel. Solche Exemplare können in keiner Form mehr umgepflanzt werden, außer es werden große Schäden in Kauf genommen.
Feuerdorn (bot. Pyracantha)
Das robuste Dornengehölz ist ideal als Hecke oder als Nistplatz für Vögel geeignet.
Flieder (bot. Syringa)
Ein Klassiker im Garten, der sich dank seiner Pfahlwurzel gerne an einem Standort breit macht.
G bis L
Gemeine Esche (bot. Fraxinus excelsior)
Ja, Eschen bilden ebenfalls Pfahlwurzeln aus. Diese reichen trotz der stattlichen Höhe der Bäume nur 150 Zentimeter in den Boden und entwickeln sich im Alter zu einem Senkerwurzelsystem.
Gemeine Rübe (bot. Beta vulgaris)
Die Rübe bildet ebenfalls eine Pfahlwurzel aus, die sich jedoch zu einem nährstoffreichen Speicherorgan entwickelt.
Kamelie (bot. Camellia)
Kamelien können aufgrund ihrer Pfahlwurzel über lange Zeit als Tee- Zierpflanze gehalten werden.
Kamille (bot. Matricaria)
Alle Kamillen bilden starke Pfahlwurzeln aus, die bei großflächiger Bepflanzung schwer zu entfernen sind.
Kiefer (bot. Pinus)
Die Kiefern sind die wohl bekanntesten Pfahlwurzler. Ihre Wurzel kann mit zunehmendem Alter bis zu zehn Meter in die Tiefe wachsen, was ein Umsiedeln der Bäume fast unmöglich macht.
Kornblume (bot. Centaurea cyanus)
Die “Blaue Blume” der Romantik bildet ebenfalls eine Pfahlwurzel aus, wie so viele andere Korbblütler (bot. Asteraceae).
Lärche (bot. Larix)
Lärchen sind nicht nur für ihr robustes, gut zu verarbeitendes Holz bekannt. Die Pfahlwurzel der Kieferngewächse reicht bis zu zwei Meter in die Erde und entwickelt sich über die Jahrzehnte zu einer Herzwurzel.
Linde (bot. Tilia)
Selbst Linden gehören zu den Tiefwurzlern, deren zwei Meter lange Pfahlwurzel über die Jahre zu einem Herzwurzelsystem wird.
Löwenzahn (bot. Taraxacum sect. Ruderalia)
Der Gemeine Löwenzahn ist bekannt für seine Pfahlwurzel, aus der sogar früher Kaffee gebraut wurde.
Lupinen (bot. Lupinus)
Lupinen sind nicht nur beliebt aufgrund ihrer farbigen Blütenpracht, sondern der Nutzungsmöglichkeiten. Ihre Pfahlwurzeln verbessern zum Beispiel den Boden für nachfolgende Gewächse im Beet.
M bis R
Mammutbäume (bot. Sequoioideae)
Die drei Arten der Mammutbäume gehören mit ihrer Höhe von über 100 Meter und einem Gewicht von über 1.000 Tonnen wirklich zu den Riesen der Pflanzenwelt. Faszinierend ist dabei die Pfahlwurzel, die maximal fünf Meter tief in den Boden reicht, um solche Giganten in der Erde zu verankern. Aus diesem Grund bilden sie über die Jahre ein Herzwurzelsystem aus.
Mehlbeere (bot. Sorbus)
Mehlbeeren bilden ebenfalls Pfahlwurzeln aus.
Mispel (bot. Mespilus germanica)
Das Rosengewächs (bot. Rosaceae) wird gerne aufgrund der Früchte angebaut, die zu Schnaps oder Marmelade verarbeitet werden.
Mohn (bot. Papaver)
Mohnarten, vor allem der Türkische Mohn (bot. Papaver orientale), bilden Pfahlwurzeln bei günstigen Standorten aus.
Möhren (bot. Daucus)
Möhren bilden ebenfalls Pfahlwurzeln als Speicherorgan aus.
Rosen (bot. Rosa)
Rosen, vor allem Hunds-Rosen (bot. Rosa canina), sind bekannt für ihre Pfahlwurzeln.
S
Sanddorn (bot. Hippophae rhamnoides)
Sanddorn ist ebenfalls ein Tiefwurzler.
Scheinakazie (bot. Robinia pseudoacacia)
Robinien können drei Meter lange Pfahlwurzeln ausbilden und gilt als beliebtes Gewächs bei Bienen und anderen Insekten. Sie ist recht klein mit durchschnittlich 20 Metern Höhe.
Schwarznuss (bot. Juglans nigra)
Schwarznüsse wachsen wie Walnüsse, da es sich hierbei um einen amerikanischen Verwandten handelt.
Skabiosen-Flockenblume (bot. Centaurea scabiosa)
Die Skabiosen-Flockenblume ist für ihre Blüten bekannt und bildet eine sogenannte Pleiokorm-Pfahlwurzel aus. Bei dieser verzweigen sich die Sprossbasen deutlich stärker wie bei anderen Arten.
Sonnenblumen (bot. Helianthus)
Die Pfahlwurzeln einzelner Sonnenblumenarten werden sogar als Lebensmittel verwendet. Ein Beispiel ist die Topinambur (bot. Helianthus tuberosus).
Steinkraut (bot. Alyssum)
Steinkräuter sind bekannt für ihre Robustheit, die sie der Pfahlwurzel zu verdanken haben.
Sumpfzypresse (bot. Taxodium distichum)
Bei der Sumpfzypresse handelt es sich um einen Pfahlwurzler, der trotz des Namens in Trockengebieten gehalten werden kann. In diesen treibt die Wurzel sogar noch tiefer in die Erde vor. Zudem bildet sie Kniewurzeln aus, die Höhen von bis zu 40 Zentimetern erreichen.
Süßkirsche (bot. Prunus avium)
Die Süßkirsche bildet im Vergleich zur Sauerkirsche eine robuste Pfahlwurzel aus.
T bis W
Tannen (bot. Abies)
Tannen gehören wie viele andere heimische Bäume zu den Tiefwurzlern. Einzige Ausnahme ist hierbei die Purpur-Tanne (bot. Abies amabilis), die nur als Sämling über eine Pfahlwurzel verfügt.
Tupelobäume (bot. Nyssa)
Diese amerikanischen Gewächse bilden eine Pfahlwurzel aus, obwohl sie aus sumpfigen Gebieten stammen.
Ulme (bot. Ulmus)
Ulmen bilden eine Pfahlwurzel aus, die je nach Standort verschiedene Ausmaße erreichen kann und im Alter zu einem Senkwurzelsystem wird. Da Ulmen selbst auf feuchten Böden tiefe Wurzeln ausbilden, stehen sie stabil und können dabei Höhen von bis zu 40 Metern erreichen.
Urweltmammutbaum (bot. Metasequoia glyptostroboides)
Ebenfalls als Chinesisches Rotholz bekannt bildet dieses Gewächs zu Beginn des Lebenszyklus eine etwa ein Meter lange Pfahlwurzel aus. Alte Urweltmammutbäume dagegen haben ein Herz- oder Flachwurzelsystem.
Wacholder (bot. Juniperus)
Mit Wacholder und den zahlreichen Unterarten findet sich eine der beliebtesten Heckenpflanzen und Sträucher in Deutschland. Trotz ihrer Giftigkeit ist das anspruchslose Gewächs häufig in den Gärten anzutreffen und wirkt aufgrund der Wurzeln, die bis zu sechs Meter lang werden können, effektiv als Windschutz.
Walnuss (bot. Juglans regia)
Die Walnuss ist ein weiterer, heimischer Baum, dessen Pfahlwurzel etwa einen Meter tief wächst. Mit zunehmendem Alter ändert sich die Pfahl- zu einer Herzwurzel.
Weinrebe (bot. Vitis vinifera subsp. vinifera)
Rebstöcke können über hundert Jahre alt werden, was sie ihrer Pfahlwurzel zu verdanken haben. Häufig bilden ältere Rebstöcke ein einzigartiges Aroma aus.
Weißdorn (bot. Crataegus)
Alle Weißdorn-Arten verfügen über eine Pfahlwurzel und eignen sich gut für trockene Standorte.
Bei der Pflanzung größerer Arten wie Kiefern, Sumpfzypressen oder Wacholder müssen Sie darauf achten, diese nicht direkt über eine Rohrleitung oder Kellerräume zu pflanzen. Die Pfahlwurzel kann vor allem bei Trockenheit aggressiv austreiben, was am Ende zu großen Schäden führt, die mit hohen Kosten verbunden sein können.
Bei Blumen hält sich das jedoch in Grenzen, da diese im Vergleich zu Bäumen und Sträuchern recht klein sind, was sich ebenfalls auf die Größe der Pfahlwurzel auswirkt. Falls Sie robuste Blumen pflanzen wollen, sind Sie mit Pfahlwurzlern gut bedient.
Häufig gestellte Fragen
Ahornbäume sind weder ein Flach- oder Tiefwurzler, sondern ein Herzwurzler, der über den Verlauf des Lebens eine bis zu 1,4 Meter tief reichende Pfahlwurzel ausbilden kann. Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass Acer-Arten diese Länge nach etwa zehn Jahren in klassischer Gartenerde erreichen und gleichzeitig über zwei Meter lange Flachwurzeln verfügen, die dem Wurzelballen die Form eines flachgedrückten Herzens verleihen.
Wenn Sie sich für tiefwurzelnde Pflanzen entschieden haben, ist das Umpflanzen ab einem bestimmten Lebensalter nicht mehr zu empfehlen, da nicht nur die Gewächse selbst, sondern deren Wurzel gigantische Ausmaße annehmen können. Vor allem Bäume verlieren große Teile der Wurzel beim Umpflanzen und diese kann sogar abbrechen, wenn sie ausgegraben und transportiert werden, was sich negativ auf die Vitalität der Pflanze auswirkt.
Kiefern, Wacholder, Eichen und Mammutbäume gehören zu den robustesten Gewächsen auf der Erde, was sie ihrer Wurzel zu verdanken haben. Je älter diese Arten sind, desto unmöglicher wird es, sie an einen neuen Standort zu pflanzen, da die Wurzeln Tiefen von fünf bis zehn Metern erreichen können.