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Traditionell werden Petunien im Herbst entsorgt, weil sie nicht winterhart sind. Bricht es Ihnen jedes Mal das Herz, wenn die emsigen Blütenschönheiten auf dem Kompost landen? Dann möchten wir Ihnen diese Anleitung nahelegen. Hier wird Schritt für Schritt erklärt, wie Sie Ihre Garten-Petunien und Zauberglöckchen erfolgreich überwintern. So überstehen die fleißigen Dauerblüher die kalte Jahreszeit.
Überwinterung im Balkonkasten
Steht ausreichend Platz für ein Winterquartier zur Verfügung, entscheiden sich Hausgärtner zumeist für eine Überwinterung von Petunien im Blumenkasten. Das hat den Vorteil, dass die Pflanzen nach einer kurzen Vorbereitung mitsamt dem Pflanzengefäß eingeräumt werden können. Die folgende Anleitung für diese Option kann nahtlos übertragen werden auf Petunien im Topf und Kübel.
Der richtige Zeitpunkt
Petunien sollten nicht Temperaturen um den Gefrierpunkt ausgesetzt werden. Nehmen Sie die Einwinterung daher rechtzeitig vor dem ersten Frost in Angriff. An sonnigen Herbsttagen suggerieren warme Temperaturen am Nachmittag, dass es bis zum ersten Nachtfrost noch länger dauern kann. Tatsächlich treten gerade im Spätherbst mitunter zwischen Tag und Nacht deutliche Temperaturunterschiede auf. Um den richtigen Zeitpunkt nicht zu verpassen, hängen Sie einfach ein Minimum-Maximum-Thermometer auf dem Balkon auf und können am Vormittag nachlesen, wie kalt es in der vorhergehenden Nacht war. Pendelten die Temperaturen unter 5 Grad Celsius, räumen Sie Ihre Petunien ein.
Vorbereitungsarbeiten
Damit Petunien im Winterquartier nicht vorzeitig austreiben und zu viel Platz in Anspruch nehmen, unterziehen Sie die Pflanzen vor dem Einräumen der folgenden Vorbereitung:
- Ab September nicht mehr düngen
- Am Tag des Umzugs ins Winterquartier zurückschneiden
- Alle Triebe einkürzen bis auf 15 oder 20 cm
Im Herbst sehen Petunien nicht nur etwas mitgenommen aus, sondern sind zudem anfällig für Schädlinge und Krankheiten. Untersuchen Sie daher die Pflanzen sorgfältig und räumen Sie nur gesunde Petunien ein.
Standort und Pflege im Winter
Damit Petunien die kalte Jahreszeit gesund und munter überstehen, sind die Licht- und Temperaturverhältnisse im Winterquartier ebenso fundamental, wie eine modifizierte Pflege. So machen Sie es richtig:
- Aufstellen am hellen, kühlen Fensterplatz
- Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius
- Nur soviel gießen, dass die Erde nicht austrocknet
- Knospende und blühende Triebe zurückschneiden
- Wöchentlich auf Schädlinge und Krankheiten untersuchen
- Befallene Petunien sogleich aussortieren
Als Winterquartier geeignet sind ein unbeheizter Wintergarten, ein Gewächshaus mit Frostwächter oder ein helles, kühles Treppenhaus. Fehlt es Ihnen im Haus an genügend Platz, dient ein Überwinterungszelt mit integriertem Frostwächter als Alternative. Meiden Sie bitte warme Standorte mit mehr als 15 Grad Celsius. In diesen Lagen streben Petunien unermüdlich danach auszutreiben und zu blühen, sodass sie vollkommen ausgelaugt in die neue Saison starten.
Winterruhe beenden
Anfang April stimmen Sie Ihre Petunien ein auf den bevorstehenden Start in die neue Gartensaison. Zu diesem Zweck siedeln Sie die Blumenkästen um an einen warmen, hellen Fensterplatz mit normalen Zimmertemperaturen. Das führt zu einem leicht erhöhten Wasserbedarf. Gießen Sie bitte weiterhin erst dann, wenn das Substrat fühlbar angetrocknet ist. Alle 2 Wochen geben Sie dem Gießwasser etwas Flüssigdünger hinzu, was die floralen Lebensgeister Ihrer Petunien in Schwung bringt. Ab Mitte Mai ist die Überwinterung endgültig beendet, sodass die Petunien-Kästen ausgeräumt werden können.
Zuvor kürzen Sie nachgewachsene Triebe ein bis auf eine Länge von 15 bis 20 cm. Fernerhin ist es von Vorteil, wenn Sie die überwinterten Petunien umpflanzen in frische Erde. Zu diesem Zweck topfen Sie die Pflanzen aus und schütteln das alte Substrat ab. Der Blumenkasten sowie die Drainage werden gründlich mit heißem Wasser gereinigt. Anschließend pflanzen Sie die Petunien in Blumen- oder Petunienerde, wobei die bisherige Pflanztiefe beibehalten wird. Drücken Sie die Erde an und gießen mit kalkfreiem Wasser.