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Mit hellgrünen oder gelben Blättern werden Petunien zum floralen Wackelkandidaten im Beet und auf dem Balkon. Sattgrüne Blätter sind die Kraftwerke im pflanzlichen Organismus, denn hier wird die Energie produziert für eine verschwenderische Blütenpracht. Verblassende Farben signalisieren einen Mangel, der schnellstmöglich zu beheben ist. Auf welche Ursachen das Schadbild zurückzuführen ist, beleuchtet dieser Ratgeber. Machen Sie sich hier vertraut mit effektiven Gegenmaßnahmen, die Ihre Petunien zu einem grünen Blätterkleid verhelfen. Das hilft bei hellgrünen und gelben Petunienblättern.
Ursache 1: Stickstoffmangel
Das hilft: Düngen mit schnell wirkendem Flüssigdünger
Häufigste Ursache für hellgrüne und gelbe Petunienblätter ist Stickstoffmangel. Fehlt es am Hauptnährstoff, sind verblassende Farben ein unverkennbares Symptom.
Wird der Mangel nicht behoben, stoppt das Wachstum und die Blütezeit nimmt ein vorzeitiges Ende. Organische Dünger entfalten ihre Wirkung für den Problemfall nicht schnell genug. Mikroorganismen im Boden müssen zunächst die Nährstoffe verarbeiten, damit sie für die Pflanzen verfügbar sind. Mit einem schnell wirksamen Flüssigdünger mit ausgeprägtem Stickstoff-Anteil greifen Sie Ihren leidenden Petunien effektiver unter die Arme. So gehen Sie sachkundig vor:
- zweimal pro Woche dem Gießwasser einen Stickstoff-betonten Flüssigdünger hinzufügen
- vor und nach dem Düngen mit klarem, kalkfreiem Wasser gießen
- Garten-Petunien wöchentlich düngen mit Brennnesseljauche oder Flüssigdünger
Im naturnahen Garten steht während der Saison mit Brennnesseljauche ein schlagkräftiger, organischer Stickstoffdünger bereit für alle Zier- und Nutzpflanzen. Aufgrund der damit verbundenen Geruchsentwicklung eignet sich die Jauche nicht für Petunien auf Balkon und Terrasse. Bitte fassen Sie sich mehrere Wochen in Geduld, bis die blass-gelben Blattfarben verschwinden.
Einen Nährstoffmangel signalisieren Pflanzen mit einem Zeitverzug von bis zu sechs Wochen. Ebenso lange dauert es, bis die Unterversorgung wieder ausgeglichen ist und Ihre Petunien im tiefgrünen Laubgewand erstrahlen.
Ursache 2: Blattchlorose
Das hilft: Eisendünger verabreichen, gießen mit kalkfreiem Wasser
Kalkhaltige Erde oder Gießen mit hartem Leitungswasser verursachen an Petunien Blattchlorose. Eindeutiges Symptom sind gelbe Blätter, deren grüne Blattadern markant hervortreten. Ursächlicher Auslöser für die Blattverfärbungen ist Eisenmangel. Ein zu hoher Kalkgehalt im Substrat legt den wichtigen Nährstoff fest, sodass er nicht mehr in die Blätter gelangt. Eine Blattdüngung mit speziellem Eisendünger behebt den Mangel zeitnah. So machen Sie es richtig:
- Eisendünger (z. B. Ferramin von Neudorff) gemäß Anleitung in Wasser auflösen
- einen Tropfen Spülmittel hinzugeben für eine optimierte Oberflächenspannung auf den Blättern
- bester Zeitpunkt ist in den Abendstunden bei Temperaturen von mehr als 15 Grad Celsius
- im Spritzverfahren mit feinen Tröpfchen von 0,1 bis 0,2 mm applizieren
- im Sprühverfahren eine Tröpfchengröße kleiner 0,1 mm wählen
- Wichtig: je feiner der Sprühnebel, desto geringer die Dosierung
Blattdüngung mit flüssigem Eisendünger ersetzt nicht die klassische Bodendüngung mit den Hauptnährstoffen Stickstoff, Phosphor und Kalium. Sie dient vielmehr als “Feuerwehrmaßnahme”, um kurzfristig Eisenmangel und daraus resultierende Blattverfärbungen zu beheben.
Setzen Sie das gewohnte Düngeprogramm mit flüssigem Blumendünger ohne Unterbrechung fort. Um einem erneuten Eisenmangel mit Blattchlorose vorzubeugen, gießen Sie fortan ausschließlich mit gesammeltem Regenwasser oder entkalktem Leitungswasser.
Ursache 3: Wassermangel
Das hilft: Bewässerungssystem überprüfen, Petunien im Topf oder Kasten tauchen, Beetpflanzen gießen
Zeigt sich an Ihren Petunien trotz wöchentlicher Düngung keine positive Reaktion, stellen Sie die Wasserversorgung auf den Prüfstand. Für Balkonpflanzen sind automatische Bewässerungssysteme Segen und Fluch zugleich. Ohne eine regelmäßige Reinigung verstopfen die Rohre, sodass kein Wasser zu den Pflanzen gelangt, was zugleich die Nährstoffversorgung zum Erliegen bringt.
Im Beet müssen Düngemittel einregnen, um Nährstoffe an die Wurzeln zu transportieren. Petunienblätter zeigen nach wie vor eine hellgrüne oder gelbe Färbung, obschon die rettenden Dünger in der Erde bereitstehen. So handeln Sie richtig:
- Bewässerungssystem überprüfen und Verstopfungen beheben
- Töpfe und Blumenkästen mit trockenem Substrat kurz in kalkfreies Wasser tauchen
- Garten-Petunien vor und nach dem Düngen großzügig mit kalkfreiem Wasser gießen
Bitte beachten Sie beim Gießen, dass Staunässe ebenso fatale Auswirkungen hat, wie Trockenstress. Tauchen Sie getrocknete Wurzelballen solange in Wasser, bis keine Luftbläschen mehr aufsteigen. Lassen Sie überschüssiges Wasser abtropfen, bevor Sie Topf oder Kasten in den Untersetzer stellen. Im Beet läuft das Wasser aus der Kannentülle, bis sich erste Pfützen bilden.
Ursache 4: Falsches Substrat
Das hilft: umtopfen in saure Petunienerde
Nimmt das Unheil postwendend nach dem Pflanzen seinen Lauf, resultieren die Blattverfärbungen aus ungeeignetem Substrat. Vornehmlich Petunien im Topf und Balkonkasten sind betroffen. Herkömmliche Blumenerde weist mit durchschnittlich 6,5 bis 7.0 einen zu hohen pH-Wert auf. Petunien wünschen sich ein saures Substrat mit einem pH-Wert von 5,5 bis 6,0.
Aus diesem Grund halten Gartencenter und Baumärkte spezielle, kalkarme Petunienerde für Sie bereit. Alternativ eignet sich Rhododendronerde als Pflanzenerde, weil hier der pH-Wert ebenfalls im sauren Bereich liegt. So beheben Sie das Problem richtig:
- Petunien austopfen und das ungeeignete Substrat abschütteln
- Topf oder Blumenkasten befüllen mit saurer Petunienerde
- Pflanzen einsetzen unter Wahrung der bisherigen Pflanztiefe und angießen
Verwenden Sie für die Wasserversorgung gesammeltes Regenwasser oder entkalktes Leitungswasser, nehmen verblasste Blätter im Laufe der Zeit eine sattgrüne, gesunde Farbe an.
Ursache 5: Schädlinge
Das hilft: Bekämpfung mit Hausmitteln
Wenn sich gelbe Flecken auf den Blättern ausbreiten, keimt der Verdacht auf, dass sich Schädlinge über Ihre Petunien hermachen.
Saugende Insekten, wie Blattläuse oder Weiße Fliegen zapfen den wertvollen Pflanzensaft an, um sich daran zu laben. Mit ihren Mundwerkzeugen verursachen die Schädlinge zunächst hellgrüne bis gelbliche Flecken. Im weiteren Verlauf verfärbt sich das Laub gelblich bis hellbraun und stirbt ab. Soweit muss es nicht kommen, denn mit schlagkräftigen Hausmitteln werden Sie das Gesindel wieder los. So gelingt es:
- stark befallene Ranken zurückschneiden und im Hausmüll entsorgen
- Sofortmaßnahme: befallene Petunien mit möglichst scharfem Wasserstrahl abbrausen
- an Topf- und Kastenpflanzen zuvor den Wurzelbereich in eine Plastiktüte verpacken
- im Beet das Erdreich mit wasserdichtem Material abdecken zum Schutz vor zu viel Nässe
- Gelbtafeln aufstellen, um Weiße Fliegen und fliegende Blattlaus-Arten einzufangen
- Spritzlösung herstellen: 100 bis 150 ml flüssige Kernseife auflösen in 1000 ml Wasser plus 1 Spritzer Spiritus
Die Spritzlösung entfaltet ihre natürliche Wirkung als Insektizid, wenn Sie wiederholt angewendet wird. Besprühen Sie befallene Petunien im Abstand von 2 bis 3 Tagen, bis keine Schädlinge mehr gesichtet werden. Wichtig ist es zu beachten, dass Sie die Blätter auf den Unter- und Oberseiten behandeln.
Es ist nicht zu vermeiden, dass Blüten ebenfalls eingesprüht werden und schlaff herabhängen. Putzen Sie die Blüten einfach aus. Von Schädlingen befreite Petunien erholen sich innerhalb kurzer Zeit und entfalten neue Trichterblüten.