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Petersilie (Petroselinum crispum) ist ein echter Klassiker unter den Küchenkräutern, sowohl die glatten als auch die krausen Sorten. Im Gegensatz zu getrocknetem Kraut hat Frisches ein viel intensiveres Aroma und einen kräftigeren Geschmack. Topfpetersilie, die man im Handel zu kaufen bekommt, sieht meist knackig und frisch aus, sodass man gerne zugreift. Nach wenigen Tagen im heimischen Fensterbrett sieht das dann oft schon ganz anders aus. Das Kraut hängt schlaff herunter, vergilbt und geht schlimmstenfalls ein. Teilweise passiert das leider auch bei selbst gezogenen Pflanzen. Aber woran liegt das?
Topf-Petersilie krank – was tun?
Es kommt nicht selten vor, dass Petersilie im Topf nicht richtig wachsen will, vor sich hin kümmert und schließlich eingeht. Um das zu verhindern, ist es wichtig, schnell die richtigen Maßnahmen zum Schutz der Pflanze zu ergreifen. Um diese Pflanze richtig zu kultivieren bzw. zu pflegen, ist es wichtig sich an ihren natürlichen Ansprüchen zu orientieren.
Die hierzulande kultivierten Arten bevorzugen maritimes Klima mit gemäßigten Temperaturen sowie eine hohe Boden- und Luftfeuchte. Um Wachstumsproblemen, Kümmerwuchs oder Verfärbungen an Petroselinum crispum entgegenzuwirken, sollten die Standort- und Pflegebedingungen den Bedürfnissen der Petersilie bestmöglich angepasst werden.
Gelbe Blätter – Ursachen und Maßnahmen
Gekaufte Pflanzen in Töpfen sind in der Regel besonders häufig von Schäden betroffen, aber auch selbst ausgesäte Pflanzen sind davor nicht gefeit. Kommt es zu einer Gelbfärbung der Blätter, sind häufig Pflegefehler oder ungünstige Standort- oder Bodenverhältnisse dafür verantwortlich. Aber auch Schädlinge oder Krankheiten können dazu beitragen.
Ungünstiger Standort
Gelbliche Verfärbungen oder Flecken auf den Blättern können die Folge zu intensiver Sonneneinstrahlung sein. Die kann vor allem auf geschwächten, nicht abgehärteten Pflanzen Verbrennungen hervorrufen, sodass diese gelb werden und verbrannt aussehen.
- demzufolge auf lichte, halbschattige Standorte achten
- Petersilie mag es weder zu warm noch sonnig
- möglichst keiner intensiven Sonneneinstrahlung aussetzen
- insbesondere im Sommer und während der Mittagszeit
- Fensterplatz, direkt hinter der Glasscheibe, kann das Problem noch verstärken
- die Folge sind entsprechende Verfärbungen
- Maßnahmen zum Schutz, eine entsprechende Beschattung der Pflanze
- im Sommer Petroselinum crispum im Freien kultivieren
- vorzugsweise auf Balkon oder Terrasse
- zum Umgewöhnen anfangs in den Schatten stellen
- bei anschließenden Perioden mit intensiver Sonneneinstrahlung, leicht beschatten
- später an geschützten Standort im lichten Schatten platzieren
Falsches Gießverhalten
Wenn sich die Blätter gelb verfärben, kann auch zu viel Nässe die Ursache dafür sein, denn darauf reagieren diese Pflanzen sehr empfindlich. Staunässe ist das häufigste Problem, wenn sich Topfpetersilie gelb verfärbt. Dann müssen schnellstmöglich Maßnahmen zur Abwendung größere Schäden ergriffen werden. Deshalb ist beim Gießen etwas Fingerspitzengefühl gefragt.
Das Küchenkraut sollte regelmäßig aber weder zu viel noch zu wenig gegossen werden. Auch wenn es grundsätzlich einen leicht feuchten Boden benötigt, kann zu viel Nässe schnell zu Fäulnis im Wurzelbereich und zum Absterben der Pflanze führen. Erste Anzeichen für Schäden im Wurzelbereich können weißliche bis gelbliche Verfärbungen der Blätter sein.
Um dem entgegenzuwirken, kann man vor jedem Gießen die Daumenprobe machen. Dazu drückt man den Daumen leicht in das Substrat. Ist es unter der Oberfläche noch feucht, kann man noch warten, ist es bereits trocken, kann wieder gegossen werden. Überschüssiges Gießwasser in Untersetzern und Übertöpfen sollte immer zügig entfernt werden.
Mangel an Nährstoffen
Werden die Blätter gelb, kann auch ein Mangel an Nährstoffen, vor allem Stickstoff, Kalium, Magnesium oder des Spurenelements Molybdän sowie fehlender Kalk dafür verantwortlich sein.
- Nährstoffmangel kann die Folge eines ausgelaugten Bodens sein
- gegebenenfalls sind die Wurzeln verletzt oder geschädigt
- Fäulnis aufgrund von zu viel Nässe, ein Grund für Wurzelschäden
- Aufnahme von Nährstoffen wird behindert oder ist gar nicht mehr möglich
- auch andauernde Trockenheit, kann zu Wurzelschäden führen
- ebenso wie Krankheiten oder Schädlinge
- Pflanze zur Kontrolle austopfen
- je nach Schadensbild, entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen
- eine, kann das Umtopfen in frisches Substrat sein
- künftig auf eine ausgewogene und bedarfsgerechte Düngung achten
Um einen akuten Nährstoffmangel schnellstmöglich zu beheben, bietet sich die Gabe eines schnell löslichen mineralischen Düngers oder eines Flüssigdünger an, die über das Gießwasser verabreicht werden. Organische Langzeitdünger sind weniger gut geeignet, denn sie lösen sich nicht schnell genug. Später sollte etwa alle zwei Wochen gedüngt werden.
Im Auge behalten sollte man auch den Kalkbedarf dieser Pflanze, denn der Kalkgehalt im Leitungswasser kann von Region zu Region stark schwanken. Auch wenn sie sehr Kalk liebend ist, ist bei der Verwendung von zusätzlichem Kalk Vorsicht geboten.
Petersilienkrankheit
Die Petersilienkrankheit kann nicht nur im Garten zum Problem werden, sondern auch bei Petersilie im Topf. Die betroffene Pflanze wird gelb und geht ein. Verursacher dieser Pilzerkrankung können Bodenschädlinge wie z.B. Wurzelläuse oder Bodenpilze sein. Befallene Pflanzen im Topf müssen in der Regel entsorgt werden. Um künftige Pflanzen von Beginn an vor derartigen Pilzerkrankungen bestmöglich zu schützen, ist es wichtig, deren Wurzelwerk zu stärken.
Um das zu erreichen, sollte man die Petersilie ganz normal in kleine Töpfe aussäen und später in größere Töpfe umpflanzen oder sie für eine dauerhafte Kultur direkt in größeren Pflanzgefäßen aussäen. Die sollten über ausreichend Abzugslöcher verfügen, um einen guten Wasserablauf zu gewährleisten. All das dient der Kräftigung der Petersilienwurzeln, sodass sie der Konfrontation mit möglichen Schaderregern im Boden besser gewachsen sind.
Gelbe Blätter bei gekauften Pflanzen
Im Discounter oder Baumarkt gekaufte Petersilie im Topf ist vorwiegend für einen sofortigen oder zeitnahen Verbrauch gedacht. In den meisten Fällen gelingt es nicht, die Pflanze über eine längere Zeit zu bringen, sie geht ein. Selbst dann nicht, wenn man sie direkt nach dem Kauf in den Garten umpflanzt. Sie lässt schnell den Kopf hängen und zeigt gelbe Blätter, was mehrere Ursachen haben kann:
- Töpfe oft viel zu klein
- zu viele Pflanzen in einem Topf
- Erde in den meisten Fällen minderwertig
- Pflanzen gegebenenfalls sofort umtopfen
- anschließend am besten rausstellen
- Überlebenschancen dort am besten
- oder, das frische Kraut abernten und im Kühlschrank aufbewahren
Wenn man unbedingt fertig gezogene Pflanzen kaufen möchte, sollte man auf Bioqualität achten. Die sind zumindest deutlich weniger mit Pestiziden und anderen Schadstoffen belastet als Pflanzen aus konventionellem Anbau. Zudem sollte man auf kompakte und von oben bis unten knackig frische Pflanzen achten. Am besten pflanzt man sie in größere Töpfe, stellt sie an einen hellen, vor direkter Sonne geschützten Platz ins Freie und achtet auf eine optimale Wasserversorgung.