Paprika benötigt relativ lange, bis er sich vom Samen zur erntereifen Schote entwickelt hat. Deshalb sollten Sie die Samen der Paprika vor dem Ausbringen im Freien erst einmal im Haus vorziehen. Mit dem Vorziehen lässt sich nämlich viel Zeit sparen.
Dunkelkeimer
Bei Dunkelkeimern handelt es sich um Pflanzen, deren Saatgut nur bei ausreichender Dunkelheit zu keimen beginnt. Im Gegensatz zu den sogenannten Lichtkeimern wird bei ihnen die Keimung durch Licht gehemmt. Typische Vertreter sind:
- Christrose (Helleborus niger)
- Lupinen (Lupinus)
- Mais (Zea mays)
- Rittersporn (Delphinium)
- Strahlenaralien (Schefflera)
Nach der Aussaat der Samen müssen diese mit einer ausreichend dicken Erdschicht bedeckt werden. Dunkelkeimer nehmen offenbar sehr langwelliges Licht wahr, dass relativ leicht eine dünne Bodenschicht durchdringen kann.
Material zum Vorziehen
- Paprikasamen
- Anzuchtschalen bzw. -töpfe
- Anzuchterde
- kleine Gießkanne bzw. Sprühflasche
- Mini-Gewächshaus oder Plastikfolie
Paprika vorziehen
Nachfolgend finden Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Vorziehen von Paprika.
Schritt 1: Paprikasamen gewinnen
Jede einzelne Paprika enthält sogenannte Fruchtkerne, welche die Samen sind. Nach dem Aufschneiden einer Paprikaschote werden die Kerne einfach vorsichtig mit einem Messer entfernt, gesäubert und anschließend getrocknet. Sie lassen sich dann monatelang trocken lagern ohne zu verderben.
Während der Lagerzeit ist es nicht notwendig, die Samen in irgendeiner Art und Weise zu pflegen. Am besten ist es, sie einfach bis zur Aussaat in Ruhe zu lassen.
Schritt 2: Samen aussäen
Beim Aussäen der Samen kommt es vor allem auf den richtigen Zeitpunkt an. Als ideal zum Vorziehen von Paprika hat sich dabei Anfang März erwiesen. Beim Ausbringen der Samen empfiehlt es sich, pro Topf immer nur ein Samenkorn einzubringen. So geht man dabei vor:
- getrocknete Samen mindestens einen Tag gut wässern
- Anzuchterde ebenfalls gut anfeuchten
- je ein Samenkorn in die Erde stecken
- dabei eine Mindesttiefe von einem Zentimeter erreichen
Schritt 3: Standort wählen
Wer die Samen der Paprika zum Keimen bringen möchte, muss vor allem die klimatischen Bedingungen im Blick behalten. Paprika benötigen ein feuchtwarmes Klima, um perfekt gedeihen zu können. Als Standort eignet sich in der Regel am besten eine Fensterbank an der Südseite der Wohnung. Auch hier sollte man unbedingt mit einem Mini-Gewächshaus bzw. mit Folienabdeckung arbeiten. Beides unterstützt nämlich die nötigen klimatischen Bedingungen.
Schritt 4: Abwarten
Nach dem Ausbringen der Paprika-Samen in der Anzuchterde ist Geduld gefragt. Bis sich die ersten kleinen Paprikapflanzen zeigen, dauert es etwas. Unter optimalen Bedingungen muss man mit einer Zeit von zwei bis drei Wochen rechnen. Die Keimdauer wird ganz wesentlich von folgenden Faktoren beeinflusst:
- Qualität der Samen
- äußere Bedingungen wie Licht, Temperatur und Feuchtigkeit
Sobald sich das erste Keimblattpaar zeigt, sollte die Abdeckung (Folie) unbedingt entfernt werden. Starke Paprika-Keimlinge pikieren, schwächere Keimlinge umgehend aussortieren.
Häufig gestellte Fragen
Anzuchterde ist normalerweise feinkörniger, was das Sprießen der Keimling enorm erleichtert. Außerdem enthält sie weniger Nährstoffe, was wiederum das Wachstum anregt. Deshalb gilt: Unbedingt Anzuchterde verwenden, will man Erfolg haben.
Die perfekte Temperatur dafür beträgt etwa 25 Grad Celsius. Diese sollte nicht unterschritten werden, weil damit die Keimung gefährdet werden kann.
Auch da spielen die Temperaturen eine ganz erhebliche Rolle. Es darf auf gar keinen Fall mehr zu Nachtfrösten kommen, da diese die jungen Pflanzen definitiv nicht überleben würden. In der Regel geht man davon aus, dass Paprikapflanzen im Juli bzw. im August problemlos ins Freie können. In einem Glasgewächshaus im Garten geht das natürlich noch früher.