Bei artgerechter Pflege bringt die Paprika den ganzen Sommer über schmackhafte Früchte hervor. Das Gemüse begeistert mit seiner Erntezeit, die sich über einen langen Zeitraum erstreckt. Allerdings macht es durchaus einen Unterschied, ob der Gärtner die Früchte im reifen oder unreifen Zustand erntet. Interessanter Weise spielt auch die Tageszeit eine wichtige Rolle für den Vitamingehalt. Aber woran erkennt er Gärtner reife Paprikafrüchte und was hat es mit der Wahl des Zeitpunkts auf sich? All das verrät dieser Ratgeber.
Zeitpunkt der Paprikaernte
Paprikas besitzen eine vergleichsweise lange Erntezeit. In der Regel beginnt diese im August und endet im Oktober. Den langen Zeitraum der möglichen Ernte verdankt der Gärtner einerseits der Sorten Vielfalt, andererseits der Eigenschaft, dass er das Gemüse je nach Geschmack sowohl im unreifen als auch im reifen Zustand ernten kann. Ein sicherer Schutz vor Kälte macht es sogar möglich, einige Früchte noch nach dem Einsetzen der ersten Nachtfröste abzuernten.
Die Rolle des Standorts
Egal, ob die Paprikapflanze auf dem Balkon, im Kübel auf der Terrasse oder im Gartenbeet wächst – für eine erfolgreiche Paprikaernte ist es wichtig, dass die Standortbedingungen stimmen. Hierbei sind folgende Faktoren entscheidend:
- windgeschützt
- sonnig
- hell
- warm
- Pflanzabstand von mindestens 50 cm
- kein Frost im Freiland
- mit Kompost angereicherte Erde
Zieht der Gärtner das Gemüse jedoch im warmen Gewächshaus, kann er die ersten Früchte bereits im Juli pflücken.
Reife Paprika erkennen
Zwar ist die Sortenvielfalt der Gemüsepflanze enorm, jedoch spielt diese für die Ernte eher eine Nebenrolle. Ob orange, rot, gelb oder dunkel violett, jede Sorte benötigt in etwa gleich lange, um ihr Aroma zu entwickeln. Eine Ausnahme bildet die grüne Paprikaschote. Allerdings handelt es sich hierbei nicht um eine eigene Sorte, sondern lediglich um die noch nicht vollständig ausgereifte Frucht. Im Gegensatz zu anderen Gemüse Sorten ist diese jedoch auch in diesem Zustand bereist zum Verzehr geeignet.
Der einzige Nachteil an der frühzeitigen Ernte ist, dass die Frucht dann noch nicht ihre typische Süße entfaltet hat. Grüne Paprikas schmecken daher etwas bitterer als jene, die einen Rotton aufweisen. Schon kleinste grüne Stellen können das süßliche Aroma noch verfälschen. Wer den lieblichen Geschmack des Gemüses schätzt, sollte den Erntetermin daher noch etwas hinauszögern. Etwa drei Wochen nachdem der Gärtner die grüne Frucht ernten könnte, hat sich das milde Aroma gebildet.
Paprika ernten – Tipps und Tricks
- nur vollreife Früchte ernten
- möglichst morgens pflücken (höchster Nährstoffgehalt)
- zum Ernten ein scharfes Messer verwenden
- immer mit Stiel abtrennen
Gut zu wissen: Der Vorteil bei der Ernte unreifer Früchte ist, dass der Gärtner die Samen zur Vermehrung nutzen kann.
Häufig gestellte Fragen
Wie und wo sollte der Gärtner Paprika nach dem Ernten lagern?
Viele Menschen machen den Fehler, das Gemüse im Kühlschrank zu lagern. Jedoch macht die Herkunft aus warmen Gebieten die Frucht kälteempfindlich. Nach nur wenigen Tagen verliert sie wertvolle Vitamine, bildet eine runzelige Haut und beginnt im schlimmsten Fall sogar zu faulen.
Am besten ist das Gemüse nach der Erntezeit an einem kühlen Ort (Temperaturen von 8 bis 10°C) bei niedriger Luftfeuchtigkeit aufgehoben. Speisekammern oder Keller bieten beste Voraussetzungen für eine lange Haltbarkeit. Eine Ausnahme bilden angeschnittene Früchte. Diese gehören selbstverständlich in den Kühlschrank. In einer Plastikbox bleiben die Reste noch ein bis zwei Tage frisch. Für die Lagerung im Keller ist hingegen kein Behältnis erforderlich. Hier genügt ein einfacher Gemüsekorb.
Reifen grüne Früchte nach?
Bei vielen Obst- und Gemüsesorten ist das Pflanzenhormon Ethylen dafür verantwortlich, dass sie nach dem Pflücken weiter reifen. Paprikas enthalten diesen Stoff jedoch nicht. Ob eine grüne Frucht nach der Paprikaernte nachreift, hängt davon ab, wie weit der Reifeprozess zum Zeitpunkt der Ernte fortgeschritten ist. Grüne Früchte entwickeln nur mit etwas Glück ein süßes Aroma. Das Gemüse zusammen mit einem Apfel für drei bis vier Tage in einen Karton oder eine Tüte zu legen, ist ein Versuch, den nachträglichen Reifeprozess zu fördern.
Lässt sich der Ernteertrag fördern?
Eine Paprikapflanze eignet sich optimal für die eigene Anzucht. Erscheint die erste Blüte der selbst gezogenen Pflanze, die sogenannte Königsblüte, raten Botaniker, diese zu entfernen. Der Grund ist, dass die Blüte dem Gewächs unnötige Kraft raubt, die es andernfalls in die Bildung der Früchte stecken könnte. Wer die frühe Blüte also abknipst, wird zur Erntezeit mit einem bemerkenswerten Ertrag belohnt.