Obstgarten

Papaya, Carica papaya – Anzucht-Anleitung des Papayabaums

Papaya - Carica papaya

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Exotisch, dekorativ und mit schmackhaften Früchten ausgestattet – der Papayabaum wird auch in unseren Breiten immer beliebter. Die karibisch anmutende Pflanze, die zu den Melonengewächsen gezählt wird, gedeiht  in tropischen und subtropischen Klimazonen. Während der Papayabaum in der freien Natur durchaus eine Gesamtgröße von etwa 10m erreichen kann, wird sie in unseren Breiten maximal 3m groß. Die Anzucht und Pflege des Exoten benötigen durchaus einige Aufmerksamkeit. Doch mit etwas Geduld und Fingerspitzengefühl gelingt es jedem Hobbygärtner mit ein wenig Vorerfahrung, den Baum mit den leckeren Früchten zu kultivieren.

Aus der Gartenrat Mediathek

Steckbrief

  • erreicht als Kübelpflanze eine Höhe von bis zu drei Metern
  • unverzweigter, unverholzter Stamm
  • wechselständige Blätter mit sehr langem Stiel, die eine Art Baumkrone bilden
  • Blätter befinden sich ausschließlich an der oberen Spitze der Pflanze
  • Größe der Blätter variiert zwischen 50und 70cm; jedes Blatt präsentiert genau sieben Einlappungen
  • längliche und oval geformte Früchte mit orange bis rötlichem gefärbtem Fruchtfleisch
  • Früchte sind von einer meist gelben Schale umgeben
  • Früchte schmecken süßlich-aromatisch
  • Schwarze Samen befinden sich inmitten des Fruchtfleisches

Standort und Substrat

Papayabaum

In der freien Natur gedeihen Papayabäume in den so genannten “USDA-Klimazonen”, innerhalb derer auch im Winter eine Mindesttemperatur von -7° bis 4°C vorherrscht. Wer sie in unseren Breiten ziehen möchte, benötigt deshalb ganzjährig einen möglichst warmen und sonnigen Standort. Es hat sich bewährt, die Carica papaya während eines warmen Sommers ins Freie zu stellen; hier wird jegliche Art von Sonneneinstrahlung vertragen.

Selbst Jungpflanzen macht beispielsweise die pralle Mittagssonne nichts aus. Auch während der kalten Jahreszeit muss der Papayabaum an einem warmen Ort stehen, der Mindesttemperaturen zwischen 10 und 20 °C bietet – je nachdem, wie alt der Baum ist. Nach der Überwinterung sollte das Gewächs dann wieder langsam an die Sonne im Freien gewöhnt werden.

Besonders gut gedeiht der Papayabaum in einem Glashaus; hier herrschen nicht nur optimale Temperaturen, sondern auch eine hohe Luftfeuchtigkeit. Diese sollte bei der Kultivierung grundsätzlich 60% betragen.

Besonders gut gedeiht der Papayabaum auf einem Boden, der folgende Eigenschaften aufweist:

  • hohe Durchlässigkeit
  • leicht saurer pH
  • hoher Anteil an Nährstoffen

Ältere Pflanzen gedeihen am besten auf etwas lehmiger Erde, um die Standfestigkeit zu erhöhen; ansonsten kann als Substrat auch ein sandiger oder sogar etwas felsiger Boden gewählt werden. Aus Gartenerde und Kompost kann man eine optimale Substratmischung leicht selbst herstellen. Doch egal, welches Substrat schließlich zum Einsatz kommt – wichtig ist vor allem eine optimale Wasserableitung. Aus diesem Grund hat es sich bewährt, eine Drainage am Topfboden einzubauen; mit Hilfe dieser Konstruktion kann überschüssiges Wasser besser ablaufen. In Gegenden, in denen mit häufigen und starken Niederschlägen zu rechnen ist, kann es zusätzlich sinnvoll sein, die Carica papaya auf einen Hügel aus Erde zu pflanzen.

Gießen und Düngen

PapayabaumGrundsätzlich kommt der Papayabaum mit einer mäßigen Bewässerung aus. Bereits nach der Keimung ist es ausreichend, nur wenig zu gießen. Am besten hält man die Erde stets nur leicht feucht; ist das Substrat zu nass, kann die Wurzel leicht Schaden nehmen – dann besteht Fäulnisgefahr. Lediglich an besonders heißen Sommertagen kann die Wassergabe zwischendurch auch einmal erhöht werden. – Sinken die Temperaturen allmählich wieder ab, muss die Gießmenge reduziert werden. Für die Bewässerung eignet sich am besten Regenwasser. Sehr kalkreiches Wasser wird von der Pflanze hingegen nicht gut vertragen.

Damit die Carica papaya optimal gedeiht, ist eine sorgfältige Düngung notwendig. Direkt nach der Anzucht wird im Abstand von zwei Wochen ein Düngemittel aufgetragen, während wachsende Pflanzen im Abstand von 10 Tagen mit zusätzlichen Nährstoffen versorgt werden sollten. Am besten eignet sich in dieser Phase ein Allzweckdünger, der gemäß der Packungsbeilage verdünnt werden muss. Die Pflanze wird auf diese Weise gedüngt, bis sie eine Größe von etwa 30cm erreicht hat. Im Anschluss sollte die Nährstoffgabe wie folgt durchgeführt werden:

  • Düngung erfolgt alle zwei Wochen
  • verwendet wird ein Komplettdünger
  • das Düngemittel wird um die Basis der Pflanze herum aufgetragen
  • Zeitabstand zwischen den einzelnen Düngegaben wird allmählich erhöht

Es gilt jedoch grundsätzlich zu beachten, dass der Nährstoffbedarf zwischen April und September besonders hoch ist; in diesem Zeitraum sollte dann wieder die wöchentliche Düngung erfolgen. Es hat sich bewährt, Humus in den Boden einzuarbeiten. Wenn sich die ersten Früchte gebildet haben, verwendet man am besten Kalidünger!

Der Rasen rund um die Papaya sollte nicht gedüngt werden, da die Wurzeln Schaden nehmen könnten, denn: Ausläufer reichen bis weit über die Krone des Baumes hinaus.

Überwintern

Da es sich bei dem Papayabaum um eine exotische Pflanze handelt, die in den Tropen gedeiht, ist in unseren Breiten für eine erfolgreiche Kultivierung eine sorgfältige Überwinterung notwendig. Der Baum muss während der kalten Jahreszeit auf jeden Fall in einen warmen Ort im Haus gebracht werden; am besten eignet sich jedoch die Überwinterung unter Glas.

Insbesondere ältere Papayas legen während dieser Zeit gerne eine Winterruhe ein und sollten deshalb nur sparsam gegossen werden. Die Temperaturen liegen dann bei 10°C. Jungpflanzen hingegen benötigen etwas höhere Temperaturen (zwischen 15 und 20°C).  Die meisten Papayabäume verlieren während der kalten Jahreszeit fast alle Blätter. Als Faustregel gilt dann: Je weniger Blätter sich noch an der Carica papaya befinden, umso sparsamer sollte die Bewässerung erfolgen. Allerdings darf der Wurzelballen keinesfalls austrocknen!

Vermehrung und Anzucht

PapayaPapayabäume können mit Hilfe von Samen gezüchtet werden; um diese zu gewinnen, wird zunächst eine reife Frucht benötigt. Man schneidet das Fruchtfleisch auf und entnimmt die pfefferkorngroßen schwarzen Kerne, die allerdings noch von einer durchsichtigen wassergefüllten Hülle umgeben sind. Diese muss ebenfalls entfernt werden. Besonders einfach funktioniert dies mit zwei Lagen Küchenkrepp, zwischen die alle Samen platziert werden. Im Anschluss führt man reibende Bewegungen aus, bis sich die Hüllen gelöst haben. Jetzt können die Samen vorsichtig gewaschen und anschließend etwa zwei Tage getrocknet werden. Für die Wahl des Anzuchtsubstrates sind folgende Aspekte wichtig:

  • insgesamt lockeres Substrat bevorzugen
  • das Substrat sollte möglichst wenige Nährstoffe aufweisen
  • Cocos-Substrat, Torf oder spezielle Anzuchterde eignen sich besonders gut
  • Erde sollte wärmebehandelt werden, um Pilze, Bakterien und Schädlinge abzutöten

Für die Kultivierung werden nur kleine Pflanzengefäße verwendet. Es ist darauf zu achten, dass jeder einzelne Samen sein eigenes Gefäß erhält. Auf den Boden des Behältnisses platziert man zunächst eine Drainageschicht, über die das Substrat gegeben wird. In die Mitte wird der Samen gesteckt, den man abschließend noch mit einer dünnen Erdschicht bedeckt. Jetzt erfolgt eine durchdringende Bewässerung mit warmem Wasser, das am besten aus einer Sprühflasche ausgegeben wird.

Alternativ ist es auch möglich, das kleine Gefäß in ein Wasserbad zu stellen und zu warten, bis sich das Substrat mit der Flüssigkeit vollgesaugt hat.

Um eine optimale Keimung zu erzielen, sollte die Konstruktion in ein Minigewächshaus gestellt werden. Bei ausreichend hohen Bodentemperaturen und Lufttemperaturen zwischen 25 und 30°C beträgt die Keimdauer zwischen zwei und vier Wochen. Wichtig ist zudem eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit. Diese kann alternativ erreicht werden, indem man eine durchsichtige Plastiktüte über die Konstruktion stülpt.

In der Zwischenzeit wird die Pflanze regelmäßig leicht feucht gehalten und nach der Keimung nur noch leicht gewässert. Nachdem aus den Sämlingen kleinste Pflänzchen gewachsen sind, sollte der Hobbygärtner alle welken, gepunkteten oder ungesunden Exemplare entfernen. Die noch bestehenden Keimlinge wachsen mit der Zeit zu einem stattlichen Papayabaum heran.

Pflanzen

Die Pflanzung eines Papayabaumes gelingt leicht. Bei der Wahl des Standortes und der Vorbereitung des Erdloches sollten folgende Aspekte beachtet werden:

  • eine sonnige Stelle mit guter Drainage eignet sich als Pflanzort
  • gewählter Standort sollte 3 Meter von Gebäuden und anderen Pflanzen entfernt sein
  • das Pflanzenloch sollte dreimal so tief und breit wie der Wurzelballen sein
  • für jede Papayapflanze muss ein separates Loch gegraben werden

Die aus dem Loch gefüllt Erde wird zu gleichen Teilen mit Kompost gemischt. Die Pflanze wird anschließend vorsichtig wieder eingesetzt. Insbesondere in regenreichen Gegenden hat es sich bewährt, den Papayabaum auf einen Hügel zu pflanzen. Dieser sollte zwischen einem halben und einem Meter hoch sein und einen Durchmesser von mindestens 1,5m aufweisen. Mit dieser Konstruktion wird verhindert, dass sich Wasser um den Wurzelbereich herum sammelt.

Ernte und Verwendung

PapayaDie Ernte kann zu unterschiedlichen Zeiten erfolgen, je nachdem, welcher Reifegrad erwünscht ist und für welchen Zweck die Papaya eingesetzt werden soll. – Feste, noch grüne Früchte können beispielsweise als Gemüse verzehrt werden. Die meisten Hobbygärtner bevorzugen jedoch die vollreifen Früchte, die eine gelbe oder orange Farbe aufweisen und sehr süß schmecken. Dann lassen sich aus den Papayas leckere Desserts herstellen, zum Beispiel Obstsalat oder fruchtige Quarkspeisen.

Krankheiten und Schädlinge

Der Papayabaum kann mitunter von Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Insbesondere wenn das Gewächs zu kalt oder zu nass steht, kann sich beispielsweise Wurzelfäule ausbilden. Ist bei der Kultivierung die Luftfeuchtigkeit zu gering, können auch Spinnmilben auftreten. Der Befall ist anhand des klassischen Schadbildes leicht zu erkennen:

  • zahlreiche winzige helle Pünktchen (Saugmale) auf den Blättern
  • Saugstellen wirken durch eindringende Luft silbrig, verschmelzen später zu braunen Flecken
  • im Verlauf der Erkrankung Blattverlust
  • bei starkem Befall Überzug aus feinen Gespinsten

Als vorbeugende Maßnahme hilft die Förderung von natürlichen Feinden, zum Beispiel Laufkäfern und Raubmilben. Gewächshäuser sollten zudem regelmäßig gelüftet werden. Liegt bereits ein Befall vor, sollten die betroffenen Pflanzenteile entfernt werden. Auch hier ist wieder der gezielte Einsatz von Raubmilben zur Bekämpfung der Schädlinge möglich. Neben Spinnmilben treten gelegentlich auch Blattläuse bei der Papaya auf, die sich vor allem an den frischen Triebspitzen zeigen. Bei einem Befall zeigen sich auch die Blätter stark eingerollt und teils blasig aufgetrieben; einzelne Pflanzenteile sind häufig mit einem schwarzen Pilzbelag überzogen.

Die Blattläuse selbst sitzen nicht nur unter den Blättern, sondern bei Papayabäumen vor allem an den jungen Trieben. Ist die Pflanze von den Läusen bereits sehr beeinträchtigt, zeigen sich zudem diverse Deformierungen. Als Gegenspieler bei einem Befall werden häufig Gallmilben oder Florfliegen zur Behandlung eingesetzt; viele Hobbygärtner bekämpfen den Schädling jedoch auch durch einfaches Abspritzen der betroffenen Pflanzen mit einem Wasserschlauch. Alternativ hilft das Ausbringen von Brennnesselauszug, Rainfarntee oder Seifenlösung.

Häufig gestellte Fragen

Wann ist nach der Samen-Anzucht mit den ersten Blüten zu rechnen?
Bis sich erste Blüten bilden, vergehen meist drei Jahre.

Warum wird häufig von Schneidemaßnahmen abgeraten?
Meist wird auf einen Rückschnitt verzichtet, weil diese Maßnahme nur selten zu einer Verzweigung führt. Darüber hinaus neigen die Wunden, die beim Schneiden entstehen, zu Infektionen. Eine hohe Luftfeuchtigkeit begünstigt diesen Prozess zusätzlich.

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Tipps für Schnellleser

- Standort: warm und sonnig, am besten im Glashaus
- Boden: leicht saurer pH, lehmig oder sandig, hohe Durchlässigkeit, hoher Nährstoffanteil
- Gießen: mäßig, Ballentrockenheit vermeiden, vor Übernässung schützen
- Düngen: regelmäßig zwischen April und September
- Überwintern: im Haus, am besten im Glashaus, je nach Alter bei 10°C oder 20°C, vorsichtig wässern
- Vermehren: über Samen
- Pflanzen: entweder n herkömmliches Pflanzenloch oder auf einem Erdhügel
- Krankheiten: Wurzelfäule
- Schädlinge: Blattläuse und Spinnmilben