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Palmen zu überwintern, ist nicht immer ganz einfach. Sie stellen einige Ansprüche an ihr Überwinterungsquartier. Es muss definitiv hell sein. Tageslicht reicht häufig nicht aus, Zusatzlicht ist erforderlich. Ein weiteres Problem ist die trockene Luft in unseren Häusern und Wohnungen. Es gibt nicht immer das passende Quartier. Wie man seine Palmen gut über die kalte Jahreszeit bringt, haben wir für Sie zusammengetragen. Informieren Sie sich, was es über die Palmenpflege im Winter zu wissen gibt.
Überwinterungsmöglichkeiten für Palmen
Zimmerpalmen
- In einem warmen Raum
- In einem kühleren Raum
Kübelpalmen
- Im Haus
- In Garage, Kalthaus oder ähnlichen Räumlichkeiten
- Im Freien
Ausgepflanzte Palmen
- Im Garten
Die Überwinterung von Palmen
Der beste Platz für Zimmer- und Kübelpalmen ist definitiv ein abgeschlossener Wintergarten, der im Winter nicht genutzt wird und bei dem die Temperaturen einstellbar sind. Licht ist meist ausreichend vorhanden und Luftfeuchte lässt sich erhöhen. Solch ein Wintergarten ist perfekt. Leider besitzen die wenigsten Palmenliebhaber so einen praktischen Raum.
Alternativ eignet sich auch ein beheiztes Gewächshaus. Dieses bietet ähnliche Bedingungen. Bei Kübelpflanzen stößt man in beiden Quartieren manchmal an seine Grenzen, spätestens, wen die Höhe nicht mehr ausreicht. Dann ist guter Rat teuer. Zum Glück gibt es ausreichend Schutzmöglichkeiten, dass Palmen, die etwas härter im Nehmen sind, auch draußen überleben können. Sie werden einfach gut eingepackt. Neueste Technik bietet Schutz, Licht und Wärme.
Die Möglichkeiten sind nicht gerade billig, aber für Liebhaber der majestätischen Palmen durchaus akzeptabel. Vom Kübelpflanzensack, auch im XXL-Format, über Thermo-Topfschutz bis hin zu 4 Jahreszeiten Zelten, die beheizt werden können, nichts ist unmöglich.
Zimmerpalmen überwintern
Natürlich kommt es immer auf die Palmenart an, wie diese zu überwintern ist. Nicht alle Palmen haben gleiche Wünsche bezüglich ihres Winterquartiers.
Afrikanische Ölpalme (Elaeis guineensis)
- wird groß und kann nur einige Jahre im Haus kultiviert werden
- benötigt viel Wärme und Licht
- hohe Luftfeuchte wichtig
Arekapalme
- auch Betelpalme genannt, stammt aus den Tropen und Subtropen
- heller Standort, aber keine knallige Sonne
- Zimmertemperatur, mag es warm
- hohe Luftfeuchtigkeit
- weniger Gießen als in der Wachstumsperiode
Bergpalme (Chamaedorea)
- sehr gute Zimmerpalme
- kommt mit halbschattigen, also etwas dunkleren Standorten zurecht
- warme Überwinterung
- hohe Luftfeuchte
Dattelpalme (Phoenix)
- helles, aber indirektes Licht
- benötigt nicht so eine hohe Luftfeuchte wie andere Palmen
- weniger gießen
- warm oder auch etwas kühler stellen
Goldfruchtpalme (Dypsis lutescens)
- kälteempfindlich
- heller Standort ohne direktes Sonnenlicht
- warme Überwinterung
- weniger gießen
Großblättrige Strahlenpalme (Licuala grandis)
- sehr dekorativ
- benötigt viel Licht und eine hohe Luftfeuchte
- ideale Badezimmerpflanze
Honigpalme (Jubaea chilensis)
- hell, aber nur indirektes Sonnenlicht
- verträgt als erwachsene Palme auch Frost, die ersten Jahre aber nicht
- besser im kühlen Zimmer überwintern, da sie zu viel Wärme nicht mag
- wächst sehr langsam
Kentiapalme (Howea forsteriana)
- leicht zu kultivieren und zu überwintern
- gedeiht auch bei wenig Licht
- warme Überwinterung
- mäßig gießen
Kokospalme (Cocos nucifera)
- benötigt viel Wärme, Luftfeuchtigkeit und Licht
- geht häufig nach wenigen Wochen ein
- wächst in den feuchten Tropen
Steckenpalme (Rhapis excelsa)
- benötigt weniger Licht
- verträgt auch recht trockene Luft
- darf nie austrocknen
- wächst sehr langsam
Zierliche Bergpalme (Chamaedorea elegans)
- auch Mexikanische Bergpalme genannt
- hell und sonnig bis halbschattig, keine knallige Sonne
- kommt mit etwas weniger Licht aus
- kann warm, aber auch kühler überwintert werden
- benötigt mehr Wasser als die meisten Palmen, sollte aber nicht ständig nasse Füße haben
- je kühler die Palme überwintert wird, um so weniger Wasser wird benötigt
Kübelpalmen überwintern
Die meisten Palmen, die im Kübel kultiviert werden, überwintern nicht im Freien. Für kleinere Exemplare ist es nicht schwierig, noch einen passenden Standort zu finden, bei größeren dagegen fangen die Schwierigkeiten dann meist an. Richtig große, viele Jahre oder gar Jahrzehnte alten Palmen müssen draußen bleiben. Für sie ist der Platz nicht ausreichend. Sie bekommen ein entsprechend geschütztes Quartier im Garten oder auf der Terrasse.
Generell sollten die Palmen so lange es geht im Freien bleiben. Voraussetzung ist ein Kübel, der die Wurzeln nicht einengt. Das Durchfrieren des Wurzelballens sollte unbedingt vermieden werden. Außerdem darf das Substrat nicht zu nass sein. Wasser verdrängt die isolierende Luft in der Erde.
- so lang es geht im Freien lassen
- Kübel gut einpacken
- Luftpolsterfolie bewährte Methode, am besten zweilagig
- auch Stamm umwickeln
- Kübelpflanzsäcke empfehlenswert
- schützen vor Frost und Wind, lassen aber Licht und Wasser durch
- Alternative: Stammschutzmatten aus Vlies und Luftpolsterfolie
- Vliesmantel für Palmen mit langem Stamm
- atmungsaktiv, 1,50 Meter hoch, mit praktischem Schnürverschluss
- Kübelpflanzensäcke gibt es bis zu einer Höhe von 3,60 m und einem Durchmesser von 2,50 m
- mit beheizbarer Kübelverpackung kann eigentlich gar nichts passieren
- oberirdischen Teile frostverträglicher
- wenig gießen
- erst einräumen, wenn es wirklich zu kalt wird
- Palmen nicht je nach Wetterlage ständig rein und raus stellen
- doppelter Schock
- Palme in hellen, aber kühlen Raum verbringen
- nach Einstellen mit handwarmem Wasser gießen
- Erwärmung des Substrats und Vorbeugung von Trockenschäden
- deutlich weniger gießen
- je kühler der Standort, umso weniger Wasser
- zuviel Wasser schadet den Palmen und macht sie damit für Krankheiten und Schädlinge anfällig
Palmen, die sich für eine teilweise Überwinterung im Freien und im Haus anbieten:
- Washingtonia – kann bis etwa –3°C im Freien bleiben, Kübel dick einpacken, auf Styroporplatten stellen
- Hanfpalme – verträgt kurzzeitig Temperaturen bis –10°C, Kübel gut einpacken
- Nadelpalme – kommt kurzzeitig bis -15°C klar, aber nur bei gut eingepacktem Kübel
- Butiapalme – verträgt kurzzeitigen Frost bis – 5°C
Im Haus
Mögliche Quartiere sind:
- Wintergarten (abgetrennt vom Wohnraum, beheizbar und sehr hell)
- Gewächshaus, insoweit es beheizt werden kann
- helles Treppenhaus – muss viel Licht bieten und sollte unbeheizt sein, nicht zugig
- Keller mit Fenster – von den Temperaturen ideal, aber meist zu dunkel, zusätzliche Beleuchtung ein Muss
Im Freien
Diese Art der Überwinterung funktioniert nur, wenn die Gefäße und bei längeren zweistelligen Minusgraden die Wedel der Palmen geschützt werden. Dazu benötigt man spezielle „Verpackungsgegenstände“.
- Kübelpflanzensack für oberirdischen Teile
- Stammschutz wie oben beschrieben
- Topfschutz bestehend aus Micro-Vlies mit Isolierboden
- zusätzlich nutzt man Heizkabel, das in verschiedenen Längen angeboten wird
- selbstlimitierende Heizkabel, welche die Heizleistung erhöhen, wenn die Temperaturen fallen oder die Leistung drosseln, wenn die Temperaturen steigen, ideal
- Schnee (in Maßen) nach Möglichkeit als Isolation auf verpackten Palmen liegen lassen
Ausgepflanzte Palmen überwintern
Zum Auspflanzen können natürlich nur bestimmte, sehr robuste Palmen genutzt werden. Einige Hanfpalmen gehören zu diesen, besonders die Chinesische Hanfpalme, aber auch die Nadelpalme oder die Louisiana Palmetto oder die Zwergpalmetto kann man versuchen. Als Jungpflanzen ist keines dieser Exemplare für die Überwinterung im Freien geschaffen. Die Palme muss mindestens 4 Jahre alt sein, älter ist aber besser. Außerdem ist es wichtig, die Palmen mit den Jahren abzuhärten, ihnen immer mehr Minusgrade zuzumuten und das über einen immer längeren Zeitraum. Wichtig ist auch der richtige Standort. Er sollte unbedingt geschützt sein.
Ausgepflanzt ist der Wurzelballen besser gegen Kälte geschützt, als im Kübel (Ausnahme ist der beheizte Kübel). Trotzdem empfehlen sich Schutzmaßnahmen.
- Wurzelschutz – am besten doppelte Luftpolsterfolie in ausreichender Größe
- Alternativen: Stroh, Laub, Reisig, Schilfmatten
- Vliesmantel für Krone und Stamm, besonders empfehlenswert für langstämmige Palmen
- bei großen Wedeln empfiehlt sich auch einzelne Verpackung, z.B. mit Kübelpflanzensäcken
- Stamm separat umwickeln
- Heizkabel für zusätzliches Heizen um Stamm wickeln (nur bei langanhaltender eisiger Kälte)
- alternativ auch Lichtschläuche (ähnlich Weihnachtsbeleuchtung) nutzen
- Palmenblätter meist nicht so empfindlich, dennoch unbedingt vor kaltem Wind und Minustemperaturen schützen
- Stamm und Wurzel vor Kälte, aber auch vor zu viel Nässe, schützen
- Schnee isoliert, wenn möglich liegen lassen
Häufig gestellte Fragen
Es gibt verschiedenste Anbieter. Ich habe sehr gute Erfahrungen mit Bio Green gemacht. Sicher finden sich noch deutlich mehr und vielleicht auch preiswertere Anbieter. Bau- und Gartenmärkte haben einige Dinge, Pflanzenmärkte wie Kölle deutlich mehr. Im Internet hat man die größte Auswahl.
Ja, manche Palmenliebhaber sind sehr kreativ, wenn es um die Überwinterung ihrer Pflanzen geht. So klappt es zum Beispiel hervorragend mit einem Lattengerüst und Luftpolsterfolie.