Bei Pak Choi (Brassica rapa subsp. chinensis) handelt es sich um eine asiatische Kohlsorte, die in Deutschland auch als Senf- oder Blätterkohl angeboten wird. Bekannt ist er auch unter den Namen/Schreibformen Paksoi sowie Bok Choy. In hiesigen Gefilden wird das gesunde Gemüse zunehmend beliebter, zumal es sich als Superfood beworben wird. In mancher Hinsicht erinnert der Asien-Kohl an Mangold, das unter bestimmten Bedingungen für Mensch und Tier im rohen Zustand giftig sein kann. Trifft das auch auf das in Mittelpunkt des Beitrages stehende Gemüse zu oder kann man Pak Choi roh essen?
Verwechslungsgefahr
Mit Mangold
Optisch kann es zwischen Pak Choi und Mangold schnell zu einer Verwechslung kommen. Die Unterschiede sind aber spätestens beim Geschmack zu finden, denn dieser zeigt sich beim Brassica rapa subsp. chinensis im Vergleich zu Mangold folgendermaßen:
- Schmeckt erdig mit einer leicht senfigen Note und geringfügiger nussig als Mangold
- Deutlich milderer Geschmack
- Vollaromatisch
- Sehr saftig
Mit Chinakohl
Der Paksoi ist verwandt mit dem Chinakohl. Deutlich erkennbar ist dies am Geschmack sowie in der Konsistenz, die bei beiden Kohlarten sehr ähnlich sind. Aber optisch haben sie vor allem im rohen Zustand nur wenig gemeinsam:
- Stiele mit Blättern (ähnlich wie Sellerie), während Chinakohl einen Blattkopf bildet
- Aufgeschossene, löffelförmige Blätter im Gegensatz zu krausen Blättern des Chinakohls
- Sattgrüne Blätter während Chinakohl meist weißliche Blätter im unteren Bereich und nach oben hin erst grün werden
Roh essen oder giftig?
Während roher Mangold, in Mengen verzehrt, giftig sein kann und mit Vergiftungserscheinungen zu rechnen ist, zeigt sich der Bok Choy als ungefährlich. Dies beruht darauf, dass das asiatische Gemüse über keine Bitterstoffe verfügt, die den Mangold und viele andere Gemüsearten giftig werden lassen.
Er kann wie Chinakohl vollständig und unbedenklich in der Küche verwendet werden. Die Blätter sind samt Adern und Sprossen verzehrbar. Selbst die Stängel sind gekocht oder roh zu essen beziehungsweise können Salaten hinzugefügt werden.
Vorsicht bei Schilddrüsenerkrankungen
Giftig bei einer Schilddrüsenerkrankung ist der Senfkohl nicht, wenn Sie ihn roh essen, aber er kann bei einer sogenannten Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) die Schilddrüsenfunktion verlangsamen. Dies beruht auf dem Enzym “Myrosinase”, welche durch den Verzehr von rohem Blättersalat freigesetzt wird. Es wirkt hemmend auf die Schilddrüsenfunktion, die dadurch nicht mehr ausreichend und lebenswichtige Schilddrüsenhormone bilden kann.
Bei einem gesunden Menschen nimmt das roh Essen keinen spürbaren Einfluss auf die Schilddrüsen, aber ist diese bereits durch eine Hypothyreose “geschwächt”, kann dies zu einem gesundheitlichen Risiko werden. Aus diesem Grund sollten Personen mit dieser Erkrankung Pak Choi nicht oder nur geringfügig roh essen. Gegen gekochten Paksoi ist nichts einzuwenden, weil dabei das besagte Enzym neutralisiert wird.
Erdiger Geschmack
Wer das Blattgemüse roh essen möchte, sollte sich beim Senfkohl rein auf junge Blätter beschränken. Diese haben im frühen Alter noch nicht den erdigen Geschmack angenommen, weshalb in diesem Stadium das senfartige, leicht nussige Aroma deutlich besser ohne unangenehmen Beigeschmack zur Geltung kommt. Ältere Blätter verlieren durch das Zubereiten mittels kurzem Kochen den erdigen Geschmack.
Zubereiten
Pak Choi kann vielseitig eingesetzt werden. Als Rohkost eignet sich das Gemüse vor allem für Salate und als gesunde kalte Beilage zu Fisch und Fleisch. Gekocht kann es wie herkömmlicher Chinakohl und lässt sich auch prima zum Überbacken verarbeiten. Ebenso kann es wie Spinat sowie Mangold zubereitet werden. Für den schnellen, kräftigen Nährstoff-Schub sorgt der Senfkohl in grünen Smoothies.
Haltbarkeit
Handelt es sich um einen frischen Paksoi aus dem Garten/Selbstanbau oder aus dem Laden, bleibt er zwischen drei und vier Tage im Kühlschrank haltbar. Zum Einfrieren eignet sich der rohe Bok Choy nicht.
Häufig gestellte Fragen
Ist Pak Choi ein Saison-Gemüse?
Theoretisch ja, denn Paksoi zählt es zu den Frühjahrs-/Sommergemüse-Arten. In den Geschäften wird es in der Regel aber ganzjährig angeboten.
Kann Pak Choi im Gemüsebeet selbst angebaut werden?
Das kommt auf das Klima an. Das asiatische Gemüse bevorzugt aufgrund seines Ursprungs ein warm-feuchtes Klima, was einen Selbstanbau im hiesigen Freiland-Gemüsebeet erschwert bis unmöglich macht, wenn nicht für optimale Luftverhältnisse gesorgt wird. Zudem ist diese Gemüseart nicht winterhart.