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Einen Olivenbaum natürlich düngen ist über Hausmittel problemlos möglich. Die mediterranen Gewächse können ohne großen Aufwand gehalten und ohne Kunstdünger versorgt werden, was sich zudem deutlich auf den Geschmack und die Vitalität der Pflanze auswirkt. Zwar benötigen die Ölbäume (bot. Olea) eine bestimmte Menge an Nährstoffen, doch müssen Sie dafür nicht unbedingt ein fertiges Produkt nutzen. Die Pflanzen kommen deutlich besser mit Hausmitteln zurecht, die sich positiv auf die Vitalität und Fruchtbildung auswirken. Neben dem verwendeten Düngemittel ist es zudem der Zeitpunkt, der die Effektivität der Nährstoffzugabe bestimmt.
5 wirksame Hausmittel als Dünger
Wenn Sie sich ein wenig mit der Haltung von Olivenbäumen auseinandergesetzt haben, werden Sie bestimmt darüber Bescheid wissen, dass häufig Fertigdünger als Nährstoffzugabe empfohlen wird. Der Grund hierfür ist die folgende Nährstoffzusammensetzung, die das Gewächs benötigt:
- 20 Prozent Stickstoff
- 15 Prozent Kalium
- 5 Prozent Phophat
- 2 Prozent Magnesium
- Spurenelemente
Der große Vorteil: Es gibt zahlreiche Hausmittel, die sich aufgrund ihres hohen Stickstoffgehalts bestens zum Düngen anbieten. Mit viel Glück haben Sie eines dieser sogar schon zur Verfügung und können diese sofort anwenden:
- Hühnermist: Hühnermist hat sich als eines der besten Düngemittel für den Olivenbaum herausgestellt, da er gute Stickstoff- und Kaliumwerte hat. Ein Problem an Hühnermist ist jedoch der Gestank. Es ist ein nicht unbedingt angenehmer Geruch, daher sollten Sie Hühnermist nur verwenden, wenn der Olivenbaum nicht direkt neben einer Sitzecke im Garten oder im Wintergarten steht. Arbeiten Sie einfach eine Menge des trockenen, sehr wichtig, Hühnermists in die Erde ein und Sie haben das gesamte über ausgesorgt.
- Kaffeesatz: Der Kaffeesatz ist ebenfalls gut geeignet, um natürlich zu düngen. Jedoch sollten Sie diesen nur als Zusatzdünger mit Kompost, Mist oder den Hornspänen zusammen verwenden. Falls Sie das Gefühl haben, Ihr Olivenbaum schwächelt über den Sommer, könne Sie zusätzlichen Kaffeesatz in die Erde mischen. Dadurch wirkt er als effektiver Nährstoffboost, was sich sofort an der verbesserten Vitalität der Pflanze sichtbar macht.
- Brennnesseljauche: Brennnesseljauche verwenden Sie, wenn Sie kein Hausmittel in die Erde einarbeiten möchte. Die Jauche wird als Flüssigdünger verdünnt angewandt und das im wöchentlichen Rhythmus wie oben beschreiben. Der große Vorteil an Brennnesseljauche ist die Wirkung gegen Schädlinge, denn die Inhaltsstoffe in der Jauche sind ein effektiver Schutz gegen zahlreiche Plagegeister. Vergessen Sie nicht, die fertige Jauche im Verhältnis von 1:10 mit Wasser zu mischen, denn sonst ist diese für die Anwendung deutlich zu stark.
- Hornspäne: Hornspäne sind besonders effektiv, wenn Ihr Olivenbaum viel Stickstoff benötigt. Diese werden ebenfalls wie der Mist in die Erde eingearbeitet und haben den Vorteil, nicht unangenehm zu riechen.
- Kompost: Wenn Sie sich für Kompost entscheiden, wird dieser genauso wie der Mist direkt in die Erde gemischt. Sie können sogar Kompost auf der Basis tierischer Küchenabfälle verwenden, denn das ist gut für das Wachstum des Olivenbaums. Achten Sie darauf, dass der Kompost reif, trocken und gut gesiebt in die Erde gegeben wird.
Aufgrund der schnellen Verfügbarkeit der Nährstoffe, Grund dafür ist das begrenzte Platzangebot im Kübel, müssen Sie unbedingt mit der Menge aufpassen. Sie können schnell überdüngen, was nicht zu empfehlen ist, wenn Sie eine reiche Ernte Oliven einfahren wollen. Daher achten Sie immer auf die Anzeichen der Pflanze, ob diese überhaupt noch weitere Düngezugaben benötigt.
Der ideale Zeitpunkt
Während es nicht schwer ist, einen Olivenbaum zu düngen, ist der richtige Zeitpunkt deutlich aufwendiger. Olivenbäume müssen entsprechend ihres Standorts, der Wetterlage und ihres Alters gedüngt werden. Aus diesem Grund müssen Sie mehrere Punkte in Bezug auf den Zeitpunkt beachten, um effektiv zu düngen:
- Gedüngt wird ausschließlich über die Vegetationszeit des Olivenbaums. Das heißt, Sie müssen nur von Mitte April bis Ende August düngen, denn in diesen Monaten wächst der Olivenbaum. Über den Winter lassen Sie den Ölbaum ruhen, denn Nährstoffzugaben über den Herbst und die kalte Jahreszeit sorgen für unnötiges Wachstum und Überdüngung. Das gilt aber nur für Flüssigdünger.
- Während der Vegetationsphase wird einmal wöchentlich gedüngt. Jedoch müssen Sie hierbei darauf aufpassen, dass der Olivenbaum Wasser verbraucht und die Erde leicht antrocknet. Erst wenn dies der Fall ist, benötigt die Pflanze frische Nährstoffe, denn der Wasserverbrauch bedeutet, dass Olea europaea wächst.
- Mehr als einmal pro Woche sollten Sie die Olive niemals mit Nährstoffen versorgen. Das würde innerhalb weniger Wochen zu einer intensiven Überdüngung führen.
- Falls Sie einen festen Olivendünger verwenden, wird dieser zu Beginn der Vegetationsphase unter das Substrat gemischt. Die Konzentration beträgt dabei zehn bis 15 Prozent des gesamten Kübelvolumens. Sie müssen nicht jährlich umtopfen, aber gründlich die Erde im Frühjahr untersuchen und entsprechende Mengen der unten aufgeführten Hausmittel verabreichen.
Sie sehen, an sich ist der Düngaufwand für Olivenbäume recht gering. Selbst wenn Sie Sorten haben, die viele Früchte ausbilden, wird nicht unbedingt mehr benötigt, was die Olea zu solch beliebten Gewächsen macht.
Häufig gestellte Fragen
Ist der Anbau von Olivenbäumen im Freien möglich?
Bis jetzt ist es nicht wirklich gelungen, Olivenbäume in Deutschland erfolgreich anzubauen, da die heimischen Temperaturen einfach zu kalt sind. Aus diesem Grund ist die Kübelhaltung für Olea europaea immer zu empfehlen, außer Sie wohnen in einer besonders warmen Region (Weinbaugebiet) oder gar am Mittelmeer.
Können Flüssigdünger für mediterrane Pflanzen als Alternative zu den natürlichen Düngern verwendet werden?
An sich ist gegen den Einsatz dieser Dünger nichts einzuwenden, da sie auf den Nährstoffbedarf der Olivenbäume ausgelegt sind und über die richtige Zusammensetzung verfügen. Jedoch können diese Düngemittel im Vergleich zu einem Hausmittel schnell überdüngt werden, was sich wiederum negativ auf das Wachstum des Olivenbaums auswirken kann.
Was sind die Anzeichen für eine Überdüngung?
Falls Sie es doch mal ein wenig mit dem Düngen übertrieben haben, verfärbt sich das Laub gelb oder braun und die Fruchtausbildung wird gehemmt. In diesem Fall müssen Sie das Substrat komplett austauschen und den Olivenbaum umtopfen, um ihn wieder natürlich versorgen zu können.