Wenn der anmutige Oleander verblüht, bilden sich hier lange Samenkapseln, die sogenannten Balgfrüchte. Hier stellt sich nun den Besitzern die Frage, ob die Kapseln entfernt und abgeschnitten werden sollten oder nicht.
Blüten und Samen
Die Blüten, die der Oleander jedes Jahr aufs Neue im Sommer austreibt, sind sowohl weiblich als auch männlich. Somit ist die Pflanze in der Lage, sich selbst zu befruchten. Hierbei helfen verschiedene Insekten bei der Bestäubung. Nach der Blüte passiert das Folgende:
- es entstehen Balgfrüchte
- Voraussetzung: warm und sonnig
- 10 cm lange, grüne Schoten
- verfärben sich später braun
- Reifezeichen
- platzen auf
- Samenkörner verbreiten sich
Früchte abschneiden
Gerade, wenn der Oleander als Topfpflanze kultiviert wurde, kostet die Ausbildung der Früchte und Samen die Pflanze sehr viel Kraft. Dies schwächt wiederum das Wachstum der gesamten Pflanze sowie die Neubildung von weiteren Blüten. Daher ist es insbesondere in den hiesigen Breitengraden empfehlenswert, die Früchte abzuschneiden. Haben sich Samenkapseln am Oleander gebildet, sollte man also wie folgt vorgehen:
- direkt abschneiden, wenn noch grün
- Pflanze investiert so keine Kraft in Samenbildung
- grüne Samen noch nicht reif
- kein Nachreifen möglich
- unbedingt entsorgen
Da die Samen sehr giftig sind, sollten Sie die abgeschnittenen Teile in einer Tüte in den Restmüll geben.
Lange Blüte fördern
Von Juni bis in den September hinein kann es zu der dekorativen Blüte des Oleanders kommen, wenn hierfür richtig vorgegangen wird:
- bereits vertrocknete Blüten entfernen
- z.B. mit Finger abknipsen
- unbedingt vor Bildung der Samenkapseln
- fördert neue Blüte
- diese befindet sich bereits oberhalb verblühter Teile
Balgfrüchte vor Winterruhe entfernen
Damit die Pflanze im Winter ruhen kann, sollte man spätestens vor dem Einzug in das Winterquartier auch die restlichen, noch an der Pflanze befindlichen Früchte und Kapseln entfernen. Diese können insgesamt mit dem normalen Herbstschnitt der Pflanze geschnitten werden. Dies hat die folgenden Gründe:
- Früchte bleiben über Winter hängen
- unreife Früchte faulen
- Fäulnis kann auf Pflanzen übergreifen
- ausgereifte Kapseln platzen auf
- Samen verteilen sich im Winterquartier
- gerade im Wintergarten nicht empfehlenswert
- auch im Gewächshaus zu vermeiden
Häufig gestellte Fragen
Die Samen in den reifen Früchten tragen kleine Schirmchen. Das bedeutet, wenn die Schoten nach der Reife aufspringen, können die Samen herausfallen. Durch die Schirmchen werden sie dann bereits bei nur wenig Wind durch den gesamten Garten auch bis zum Nachbarn getragen und können sich hier durch Aussaat vermehren.
Wenn Sie mehr Rosenlorbeer, wie die Oleanderpflanzen auch genannt werden kultivieren möchten, können Sie die Samenstände stehen lassen und auf eine Ausreifung hoffen. Dann müssen Sie aber wissen, dass die Pflanzen in dem Jahr nicht noch einmal blühen werden. Auch sollten Sie bedenken, dass Sie die Pflanzen auch gut über Stecklinge vermehren können.
Leider ja, auch die Früchte und Samen sind stark giftig. Daher sollten Sie beim Ausreifen und späterer Verwendung der Samen bei der Arbeit immer Handschuhe tragen. Denn bereits kleine Anhaftungen an den Händen können in den Mund gelangen und hier das starke Gift verbreiten. Besonders vorsichtig sollten Sie sein, wenn kleine Kinder oder freilaufende Haustiere in ihrem Haushalt leben.
Wird der gesamte Blütenstand durch Abschneiden entfernt, dann können sich hier keine neuen Blüten mehr bilden. Daher ist es besser, die Blüten vertrocknen zu lassen und dann mit den Fingern durch einfaches Abknipsen zu entfernen. Die Oleanderpflanze blüht auf diese Weise den ganzen Sommer über bis in den Herbst hinein.