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Ein blühender Oleander ist das Sinnbild sommerlicher Pflanzenpracht. Was für ein Schreck, wenn sich selbst bei liebevoller, sorgfältiger Pflege die Blätter gelb verfärben oder sich braune Flecken darauf zeigen. Der erfahrene Hobbygärtner bewahrt die Ruhe, und macht sich daran, dem Problem auf den Grund zu gehen. Da er bei einem Oleander einer Vielzahl von Erklärungen für gelbe Blätter und braune Flecken gegenübersteht, bietet sich das Ausschlussverfahren an. Schritt für Schritt werden sämtliche Auslöser unter die Lupe genommen, bis letztendlich die Ursache übrig bleibt und behoben wird.
Naturgemäßer Prozess
Als immergrüner Zierstrauch, verfärben sich am Oleander weder die Blätter im Herbst, noch werden sie jahreszeitlich bedingt abgeworfen. Dennoch darf nicht übersehen werden, dass ein Oleanderblatt im Durchschnitt maximal 2 Jahre alt wird. Wenn es soweit ist, gibt das Blatt seinen gesamten Vorrat an Nährstoffen an den Strauch ab, woraufhin es sich gelb färbt und schließlich zu Boden fällt. Daraus folgt, dass vereinzelte gelbe Blätter nicht ungewöhnlich sind für einen Oleander, sondern schlicht der Lauf der Natur.
Im Verlauf eines außergewöhnlich heißen Sommers in Verbindung mit Nachttemperaturen auf hohem Niveau über 20° Celsius, ist es keine Seltenheit, dass innerhalb kurzer Zeit das gesamte ältere Laub die Farbe ändert und abfällt. In der Tat handelt es sich ebenfalls um ein natürliches Phänomen, sofern der Wasserhaushalt des Zierstrauches stimmt. Der Rosenlorbeer wird sich zügig regenerieren und neue Blätter austreiben.
Wassermangel
Oleander zählt zu den wenigen Pflanzen, die mit Staunässe wunderbar zurechtkommen. In freier Natur sind sie daher häufig in malerischen Tälern anzutreffen, durch die ein Bach fließt. Nicht selten haben sie sich einen Platz direkt am Ufer ausgesucht, wo ihre Wurzeln immer wieder überschwemmt werden. Folglich sollte auch der Hobbygärtner beim Wässern des Oleanders nicht geizen, denn auf einen Mangel an Feuchtigkeit reagiert der Zierstrauch mit gelben Blättern.
- Den Wurzelballen konstant gut feucht halten.
- Im Sommer einen stets mit Wasser gefüllten Untersetzer verwenden.
- An heißen Sommertagen den Oleander mehrmals täglich gießen.
- Wiederholt die gesamte Pflanze gut bemessen einsprühen.
- Den Rosenlorbeer niemals unter praller Sonne wässern.
Hinsichtlich der Anforderungen an die Wasserqualität, fällt der Oleander wiederum aus dem Rahmen. Er bevorzugt kalkhaltiges, temperiertes Wasser, im Gegensatz zur Mehrheit der Pflanzen im Haus und Garten. Hobbygärtner, die ihn ausschließlich mit Regenwasser versorgen, werden früher oder später mit gelben Blättern bestraft. Lediglich das Einsprühen des Oleanders rechtfertigt den Griff zum gesammelten Regenwasser, um unerwünschte Kalkflecken auf dem grün glänzenden Laub zu vermeiden.
Unpassender Standort
Hält der Oleander im Frühling Einzug in Haus und Garten, verbringt er als Kübelpflanze in der Regel den Sommer unter freiem Himmel. Kommt der gewählte Standort seinen Ansprüchen nicht entgegen, sind das Resultat nicht nur gelbe Blätter, sondern auch braune Flecken und Blattränder. Dies gilt ebenso, wenn der Umzug aus dem Gartencenter bzw. das Ausräumen nach dem Winter den Zierstrauch zu plötzlich mit praller Sonneneinstrahlung konfrontiert. Die Folge ist ein übler Sonnenbrand, der sich in braunen Verfärbungen offenbart. Demnach spielt die Wahl des Standortes eine ausschlaggebende Rolle für die Gesundheit und Vitalität des Oleanders.
- Den Oleander im Frühjahr schrittweise an die Sonne gewöhnen.
- Die ideale Lage ist warm, sonnig, wind- und regengeschützt.
- Ein Standort vor der Süd- oder Südwestwand bietet perfekte Bedingungen.
Unterschätzt wird häufig, dass an einer windexponierten Position sich auf Dauer gelbe Blätter am Oleander bilden, mag sie noch so warm und sonnendurchflutet sein. Ein umgehender Standortwechsel ist angesichts dieser Sachlage erforderlich, damit sich der Rosenlorbeer erholt.
Nährstoffmangel
Ein weiteres Attribut des Oleanders steht in unmittelbarer Verbindung mit der Bildung gelber Blätter: Das Ziergehölz wird den Starkzehrern zugeordnet. Während der Blüh- und Wachstumsperiode bedarf der Rosenlorbeer einer immensen Menge an Stickstoff, Phosphor, Kalium, Magnesium sowie weiterer Spurenelemente. Findet der Hobbygärtner während der Beobachtung seines Oleanders heraus, dass sich die Gelbfärbung des Laubs gleichförmig über die Pflanze ausbreitet und stetig zunimmt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es sich um einen Mangel an Dünger handelt. Die optimale Nährstoff-Versorgung verläuft wie folgt:
Sobald sich im Frühjahr das Grün des Laubs vertieft, versteht der Hobbygärtner dies als Signal für den Beginn der Düngesaison.
- Im März/April dem Oleander für den Start einen Langzeitdünger verabreichen.
- Bis Anfang September ein Mal pro Woche mit stickstoffbetontem Flüssigdünger versorgen.
- Ab Juli den Gehalt des Düngers an Kalium erhöhen, zur Stärkung der Triebe für den Winter.
- Als Zugabe Düngekalk in das Substrat grubbern, um einem niedrigen pH-Wert vorzubeugen.
- Von Mitte September bis März/April nicht mehr düngen.
Bereits bei der Zusammensetzung des Substrats hat der Gartenfreund es in der Hand, seinen Oleander so üppig mit Nährmitteln zu verwöhnen, dass Mangelerscheinungen in Form gelber Blätter vorgebeugt wird. Handelsübliche Blumenerde wird den Ansprüchen des Oleanders nicht gerecht, auch wenn sie vorgedüngt ist. Effizienter ist die Verwendung spezieller Kübelpflanzenerde, der Kompost, Hornmehl, Düngekalk und eine Dosis Lehm untergemischt wird.
Blattrandnekrose durch Überdüngung
Der Oleander mag noch so begierig auf Nährstoffe sein; meint der Hobbygärtner es zu gut, sprechen die Experten von einer Überdüngung. Erkennbar ist dieser Pflegefehler an den braunen Blatträndern und braunen Flecken. Im Gegensatz zu den meisten anderen Pflanzen, führt die übermäßige Gabe von Nährstoffen bei einem Oleander hingegen nicht zum Absterben. Trotzdem besteht Handlungsbedarf, damit sich die braunen Verfärbungen nicht fortsetzen.
- Mithilfe von Wasser den Dünger aus dem Substrat spülen.
- Zu diesem Zweck den Untersetzer entfernen und mehrmals gießen.
- Das Gießwasser muss aus der Öffnung im Boden herauslaufen.
- Für den Rest der Vegetationsphase auf die Gabe von Dünger verzichten.
In der Folgezeit ist Geduld gefragt, denn bis die braunen Flecken sowie die Blattrandnekrosen durch frisches Laub ersetzt werden, dauert es seine Zeit.
Fehlerhafte Überwinterung
Eine Überwinterung im Freien kann lediglich in den milden Weinbauregionen in Betracht gezogen werden. In allen anderen Teilen Deutschlands zieht der Oleander spätestens nach dem ersten Frost um ins Winterquartier. Dort lauern einige Gefahren auf den Zierstrauch, die gelbe Blätter und braune Flecken hervorrufen können.
- Den Oleander so spät, wie möglich, ins Winterquartier tragen.
- In einem hellen, ungeheizten Raum bei 0° bis 10° Celsius gelingt die Überwinterung.
- Ideal sind ein lichter Keller, ein Wintergarten, das Treppenhaus oder die Garage.
- Nur so viel gießen, dass der Wurzelballen nicht austrocknet.
Am zu dunklen oder zu warmen Platz herrschen ungeeignete Bedingungen für den Oleander während der kalten Jahreszeit, woraufhin die Bildung gelber Blätter erfolgt.
Ein weiteres Argument spricht für ein möglichst kühles, unbeheiztes, helles Winterquartier des Oleanders. Angesichts eines adäquaten Raumklimas haben es die ansonsten allgegenwärtigen Spinnmilben schwer, sich über die Blätter herzumachen. Sie bevorzugen eine trockene, warme Heizungsluft. Treten mithin braune Flecken auf dem Laub in Erscheinung, liegt der Verdacht nahe, dass die Schädlinge zugeschlagen haben und eifrig dabei sind, den Pflanzensaft auszusaugen. Angesichts dieses Malheurs ist die Tatkraft des Hobbygärtners gefragt, denn es steht ein ganzes Arsenal an umweltfreundlichen Bekämpfungsmethoden bereit, um die weitere Ausbreitung der Spinnmilben zu unterbinden.
Oleanderkrebs
Der gärtnerische Supergau tritt für den Oleander ein, wenn die braunen Flecken der Blätter auf die Bakterienerkrankung Pseudomonas zurückzuführen sind, auch Oleanderkrebs genannt. Diese Bakterien folgen dem Saftstrom in der Pflanze, wobei sie neben den braunen Flecken Verkrüppelungen und Wucherungen an Blüten, Knospen und Trieben auslösen. Heilmittel stehen dem Hobbygärtner bislang nicht zur Verfügung. Kampflos hinnehmen muss er den Oleanderkrebs trotzdem nicht:
- Stark befallene Pflanzenteile bis ins alte Holz zurückschneiden.
- Erkennbar leicht erkrankte Triebe, Knospen und Blätter verbleiben am Oleander.
- Das Schnittgut ist giftig und infektiös, sodass es im Hausmüll entsorgt wird.
Ein vitaler, kräftiger Oleander kann bis zu einem gewissen Maß mit Pseudomonas leben. Insbesondere wüchsige Sorten schließen die Lücken zügig mit frischem, gesünderem Laub.
Schneiden
Als verholzender Zierstrauch hängt die Gesundheit des Oleanders nicht zuletzt von regelmäßigen Schnittmaßnahmen ab, die indirekt der Bildung gelber Blätter und brauner Flecken entgegenwirken.
- Gleich nach dem Ausräumen im Frühjahr den Oleander schneiden.
- Alles Totholz, verkümmerte und schwache Triebe entfernen.
- Den Oleander dergestalt auslichten, dass die Sonne jede Region erreicht.
- Sich kreuzende sowie nach innen wachsende Äste kappen.
- Die gewünschte Form wird beim Schnitt stets berücksichtigt.
Oleander-Experten raten dazu, diesen alljährlichen Erhaltungsschnitt konsequent beizubehalten. Wo das Schneiden einige Jahre versäumt wurde, neigt der Zierstrauch im Verkahlen von innen her, sodass letztlich nur noch an den Triebspitzen einige spärliche Blüten und zumeist gelbe Blätter zu sehen sind. In diesem Fall hilft nur noch ein radikaler Verjüngungsschnitt, um den Oleander zu retten. Was an jungen Trieben noch übrig ist, wird bis auf 20 cm gekürzt. Alle anderen Zweige werden bodennah abgeschnitten. In den folgenden Jahren bestehen gute Aussichten, dass sich wieder ein prächtiger Oleander entwickelt.
Häufig gestellte Fragen
Wie behandle ich einen Oleander, der das ganze Jahr im Haus verbringt?
Platzieren Sie im Frühling und Sommer den Rosenlorbeer so hell und warm wie möglich. Gießen Sie genügend und gönnen Sie der Pflanze genügend Nährstoffe. Steht kein kühles, helles Winterquartier zur Verfügung, ist es möglich, den Oleander durchgängig im Wohnzimmer zu kultivieren.
Wann topfe ich meinen Oleander um?
Die beste Zeit ist das Frühjahr, gleich nach dem Ausräumen. Der neue Topf sollte nicht wesentlich größer sein, als das bisherige Pflanzgefäß. Idealerweise fügen Sie dem frischen Substrat gleich eine angemessene Dosis Langzeitdünger hinzu, damit der Oleander einen guten Start in die neue Saison vollzieht. Je älter der Rosenlorbeer wird, desto seltener ist ein Umtopfen erforderlich.