Selbst bei einem passenden Standort und guter Pflege ist der Oleander nicht vor Blattläusen sicher. Daher sollte er regelmäßig auf einen Befall kontrolliert werden, denn ein kleiner Bestand ist deutlich einfacher loszuwerden. Dazu kann sogar zu einfachen Mitteln gegriffen werden, die sich häufig im Haushalt befinden.
Die saugenden Insekten sind jedoch nicht einfach zu bekämpfen und erst in der wiederholten Anwendung zeigt sich oft erst die Wirkung. Vor allem im Winterquartier ist der Befall durch Blattläuse sehr hoch. Die Läuse finden hier ideale Bedingungen vor und stürzen sich auf fast jedes Grün.
Gelbe Blattlaus
Das häufigste Läuseproblem wird durch die Gelbe Blattlaus verursacht. Dabei handelt es sich um eine gewöhnliche Blattlaus, die jedoch auf diese Pflanze spezialisiert ist. Das brachte ihr auch den Beinamen “Oleander-Blattlaus”, sie ist jedoch auf anderen Pflanzen der Familie der Hundsgiftgewächse zu finden.
Besonders auffällig ist die gelbe Färbung der Blattlaus. Die Signalfarbe soll Fressfeinde abschrecken und zusätzlich sondert sie noch ein Gift ab. Dieses Gift nimmt sie über die Pflanzen auf und kann in größeren Mengen auf das Herz wirken. Auch die gelbe Farbe wird durch den Pflanzensaft des Oleanders hervorgerufen.
Die Gelbe Blattlaus besitzt keine Flügel, ausgenommen es ist notwendig neue Wirtspflanzen zu finden. Gerät eine Pflanze unter Stress, weil so viele Blattläuse auf ihr sein, dann sondern die Läuse ein Sekret ab, das die Bildung von Flügeln an der nächsten Generation fördert. Dadurch kann die nächste Generation wieder für sich neue Wirtspflanzen finden. Daher lässt sich auch präventiv gegen einen Befall durch die gelbe Blattlaus wenig tun.
Schadbild
Die Blattläuse ernähren sich vom Saft des Oleanders, der reich an Kohlehydraten ist. Diese können jedoch von Blattläusen nicht verarbeitet werden und wird als Honigtau ausgeschieden. Der Honigtau lockt wiederum andere Insekten an, bietet jedoch auch Bakterien und Pilzen einen sehr guten Nährboden, wodurch es zu Folgeerkrankungen kommen kann.
Schadbild der Gelben Blattlaus:
- klebriges Sekret an Trieben und Blattachsen
- Verfärbungen an Blättern
- eingerollte Blätter
- deformierte Blüten
- Anomalien an Trieben
Im Anfangsstadium des Befalls befinden sich die Blattläuse an der Unterseite der Blätter. Erst bei zunehmender Anzahl an Blattläusen sind sie auch an der Oberseite bzw. Triebspitzen zu sehen.
Bekämpfung
Wer die Gelbe Blattlaus loswerden möchte, der kann zu einigen bewährten Hausmitteln greifen. Dazu gehört beispielsweise eine Mischung aus Spülmittel bzw. Schmierseife und Wasser. Damit werden die befallenen Pflanzenstellen mehrere Tage lang besprüht. Die Mischung eignet sich vorwiegend bei einem leichten Befall, bei sehr vielen Blattläusen sollte zu einem Sud aus Tabak gegriffen werden. Damit wird wiederum die Pflanze besprüht. Alternativ kann der Tabaksud auch als Gießwasser verwendet werden. Dadurch wirkt der Tabak von innen und schützt auch vor anderen Schädlingen.
Schildlaus
Neben der Blattlaus gibt es noch andere Läise, die dem Oleander Probleme machen können. Die Schildlaus erweist sich dabei als besonders hartnäckiger Schädling. Der Körper der Schildlaus ist ähnlich wie ein Schild und auch sehr fest in seiner Struktur. Die flachen Schildläuse kleben nahezu an der Pflanze. Sie befallen hauptsächlich die Zweige und sind durch ihre braune bis schwarze Färbung kaum von der Rinde zu unterscheiden.
Für die Bekämpfung von Schildläusen stehen nur wenige Mittel zur Verfügung:
- kleinere Bestände mechanisch mit einem Holzstab entfernen
- Lösung aus Schmierseife und Wasser löst die Schildläuse und sie können entfernt werden
- größere Bestände mit einem geeigneten Insektizid behandeln
Bei einem Befall von Schildläusen sollte generell rasch gehandelt werden. Die Insekten können innerhalb weniger Wochen dafür sorgen, dass der Oleander gänzlich abstirbt.
Wolllaus
Wollläuse treten zwar eher seltener beim Oleander auf, befinden sich dann aber hauptsächlich in den Blattachsen und Triebspitzen und richten dabei massive Schäden an. Sie saugen ähnlich wie die Blattläuse den Pflanzensaft aus. Die Wollläuse sind durch eine haarige Schicht sehr gut geschützt. Zudem scheiden sie ein Sekret aus, das ähnlich wie Wachs wird. Durch die haarige Schicht sind sie gut gegen Hausmittel geschützt und es ist schwer sie zu bekämpfen.
Dennoch sind sie gegen Hausmittel nicht gänzlich unempfindlich. Gärtner können die Wolllaus auch mit einem Sud aus Tabak loswerden. Anstatt die Pflanze damit zu besprühen, wird die Staude damit gegossen. Dadurch wird die Pflanze für die Wolllaus ungenießbar und sie verschwindet von selbst. Damit die Wollläuse allerdings nicht einfach auf die nächste Pflanze übersiedeln, sollten in dieser Zeit alle Pflanzen mit dem Tabaksud vorsorglich behandelt werden.
Pflanzengesundheit fördern
Damit es erst gar nicht zu einem Befall von Schädlingen kommt oder sich diese sehr schwer tun auf der Pflanze, ist es wichtig die Pflanzengesundheit zu fördern. Dazu kann regelmäßig mit Brennnesseljauche gegossen werden. Diese ist nicht nur ein sehr guter Dünger für die Pflanzen, sondern fördert auch eine stabile Zellstruktur. Dadurch haben es die saugenden Insekten deutlich schwerer an den begehrten Pflanzensaft zu gelangen.
Ein weiteres Problem ist das Winterquartier, in dem die Pflanzen ebenfalls häufig zu einem Schädlingsbefall neigen. Folgende Punkte sind bei der Überwinterung zu beachten, damit es zu keinem Schädlingsbefall kommt:
- lockere Aufstellung der Pflanzen
- keine Monokulturen bilden, sondern mit anderen Pflanzen abwechseln
- Pflanzen vor der Überwinterung bereits auf Schädlinge kontrollieren
- hohe Luftfeuchtigkeit
- Winterquartier muss hell und kühl sein (5 – 10°C)
Im Winterquartier müssen die Pflanzen zudem regelmäßig auf Schädlingsbefall kontrolliert werden. Treten Läuse auf, sollten nicht nur die Oleanderpflanzen behandelt werden, sondern großflächig alle Pflanzen im Winterquartier.