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Bei aller Liebe zur Mülltrennung, die zahlreichen verschiedenen Mülltonnen sind keine Augenweide. Außerdem fangen sie im Sommer, bei hohen Temperaturen auch noch an zu müffeln, weil sie ungeschützt in der Sonne stehen. Abhilfe kann man mit einer entsprechenden Mülltonnenverkleidung schaffen. Diese gibt es in verschiedensten Ausführungen, aus ganz unterschiedlichen Materialien. Sie können fertig oder als Bausatz im Handel erworben werden oder, man baut sie selbst, was meist gar nicht kompliziert ist. Wie man das macht, lesen Sie in unserem Text.
Vor- und Nachteile einzelner Materialien
Nicht nur die Materialien der Mülltonnenboxen sind wichtig. Bedienbarkeit, Pflege, Wartung, Haltbarkeit und Zubehör spielen eine große Rolle. Es kommt also immer darauf an, welche Ansprüche man an das gesamte Objekt stellt.
Holz
- + Vergleichsweise preisgünstig
- + Recht leicht, deshalb gut zu transportieren
- + Kann farblich verändert werden, je nach Wunsch
- – Verwittert und kann sich verziehen
- – Muss gepflegt, lasiert, imprägniert werden
- – Kann mit den Jahren instabil werden
Edelstahl
- + Sieht sehr edel und hochwertig aus
- + Kann gut mit anderen Materialien kombiniert werden
- + Sehr stabil und langlebig
- + Witterungs-bedingungen haben keinen Einfluss
- – Teuer, aber übersteht Jahrzehnte
Kunststoff
- + Witterungsbeständig
- + Sehr leicht sauber zu halten
- + Oft preiswertestes Material, obwohl die neuen Kunststoffe oftmals ziemlich teuer sind
- + Meist gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- – Preiswerter Kunststoff bleicht aus
- – Kann nach Jahren im Winter auch brüchig werden
Beton (Waschbeton, Türen meist aus Metall)
- + Sehr haltbar und witterungsbeständig
- + Stabil
- + Durch gute Isolierung im Sommer keine unangenehmen Gerüche
- + Vergleichsweise preiswert
- – Oft optisch einfach nicht so toll
- – Schwer, nicht umstellbar
- – Benötigt meist zusätzlich ein Fundament
Mülltonnenverkleidung selber bauen
Es gibt verschiedene Materialien, aus denen man eine passende Mülltonnenverkleidung selbst bauen kann. Es kommt immer auf den persönlichen Geschmack, die handwerklichen Fähigkeiten und den Geldbeutel an. Selbstbau heißt nicht automatischer, dass man billiger kommt, als wenn man einen fertigen Bausatz kauft. Massenproduktion sorgt für niedrigere Preise, als wenn man alle Einzelteile zusammensammeln und kaufen muss.
- Die Verkleidung sollte mindestens 15 bis 20 cm höher als die Mülltonne sein.
- Nach allen Seiten sollte ein Freiraum von mindestens 10 cm vorhanden sein.
- Bei nicht befestigtem Untergrund ist ein Fundament zu erstellen.
Aus Leichtbeton
Hier werden die Rückseite und die Seitenteile der Verkleidung aus Leicht- oder Gasbetonsteinen gebaut. Diese leichten und großen Steine werden einfach übereinander gestapelt.
- Zuerst benötigt man einen Plan und die genauen Abmessungen.
- Wie beim Mauerbau Steine übereinander legen, aber immer mittig.
- Die Steine können einfach aneinander festgeklebt werden.
- Der Kleber muss unbedingt für den Außeneinsatz geeignet sein.
- Wichtig ist, dass die Steine auf einer glatten Oberfläche errichtet werden.
- Gegebenenfalls muss ein Fundament angelegt werden, denn es kommt doch einiges an Gewicht zusammen.
- Die Überdachung wird in der Regel aus Latten gestaltet.
Aus Holz (Lamellenelementen)
Holz ist zweifellos das beliebteste Material für den Bau einer Mülltonnenverkleidung. Außer der Möglichkeit, Lammellenelemente zu nutzen, können natürlich auch einfache Latten vertikal auf die Kanthölzer montiert werden.
- Aus preiswerten Rauspundlatten Lamellenelemente bauen, indem sie 20° abgeschrägt werden.
- Für zwei Mülltonnen benötigt man 6 Elemente, zwei für die Vorder- und Rückenseite und jeweils eines für jede Seite.
- Die Lamellenelemente werden auf zwei senkrechte Rauspund-Kanthölzer montiert. Zur Stabilisierung noch ein Kantholz schräg anbringen.
- Holz mit Lasur wetterfest machen.
- Für das Dach eignet sich eine Wanne aus Filmplatte, welche gehobelte Fichtenbretter als Rand bekommt. In die Wanne kommt Teichfolie, die am Holz befestigt wird. Dann kann die Wanne bepflanzt werden.
- Lamellenelemente mit L-Beschlägen an Kanthölzern, die an ihren Hirnholzseiten mit Edelstahl-Gewindestangen eingeleimt werden, befestigen. Insgesamt sind das 6, zwischen jedem Element eines.
- Diese einfach mit übergestreckten Aluminium-Rohren tarnen.
- Für die Bodenbefestigung sollten die unteren Stangen 50 cm lang sein. Sie werden in die Erde geschlagen.
Aus Holz und Edelstahl
Bei dieser Verkleidung werden Kanthölzer, Lochblech aus Edelstahl, Pfostenträger, Holzleisten, eine Blechplatte aus Edelstahl und eine wasserfeste Multiplexplatte benötigt. Die Teile werden mittels Schrauben befestigt. Für den Fall. Dass es keine passenden Edelstahl-Lochbleche im Handel gibt, können diese auch mit einer Blechschere oder einer Stichsäge mit Metallsägeblatt zurechtgesägt werden.
- Pfostenträger entweder in den feuchten Beton beim Fundament stecken oder in Erde, wenn vorhanden.
- Kanthölzer mit Holzschutz behandeln
- Kanthölzer auf den Pfostenträgern montieren.
- Hinten und an den Seiten die Edelstahl-Lochbleche mit Schrauben an den Kanthölzern befestigen.
- Die Kanten mit Holzleisten (30 x 30 mm) verkleiden
- Rahmenleisten vor dem Anschrauben mit Holzschutz behandeln.
- Für das Dach eine Multiplexplatte (20 mm stark) so zurechtsägen, dass sie auf allen Seiten etwa 50 mm übersteht.
- Die Platte dann mit Schrauben an die Kanthölzer schrauben.
- Die Verkleidung für das Dach wird aus Edelstahlblech gefertigt. Dieses mit einem Überstand von 20 mm nach allen Seiten zusägen.
- Alle Seiten ringsum abkantern (mit Abkantbank oder in einer Schlosserei)
- Scharfe Grate mit einem Winkelschleifer entfernen!
- Für eine Tür einen einfachen Holzrahmen herstellen, der innen mit einem Edelstahl-Lochblech ausgefüllt wird.
- Die Tür kann ganz einfach mit Scharnieren an der Mülltonnenverkleidung angebracht werden.
Aus Gabionen
Gabionen sind im Moment sehr angesagt. Auch für das Verstecken der hässlichen Mülltonnen eignen sie sich. Verwendet werden „L-Form“-Gabionen. Der Vorteil ist, fester Untergrund reicht. Es muss kein Fundament betoniert werden. Bei Bedarf können auch Türen und/oder ein Dach montiert werden. Ein Vorteil der Gabionen ist, sie können ohne Probleme erweitert werden. Sie eignen sich für Tonnen von 60 bis 120 Liter Fassungsvermögen. Das schöne ist, Gabionen können gut berankt werden. Wer mag, kann sie sogar außen direkt bepflanzen.
- Die Gitterkörbe werden mit Natursteinen, Granitpflaster, Bruchsteinen, Glassteinen oder ähnlichen Materialien gefüllt.
- Die Körnung sollte mindestens 32 mm betragen.
- Gekauft werden müssen 2 Seitenteile (vorgefertigte Drahtgitter-Körbe)
- 1 Rückseite
- 2 Spiralen zum Verbinden
- 4 Sets Knotenbleche verzinkt
- 36 Abstandshalter
- Die vorgefertigten Körbe werden mit den Spiralen, die dazu eingefädelt werden müssen, zusammenmontiert.
- Dann müssen noch die Abstandshalter angebracht werden.
- Die Gabionen an Ort und Stelle aufstellen und befüllen.
- Bei tragfähigem Untergrund ist eine Bodenverankerung nicht notwendig.
Aus Weidenzweigen
Eine sehr simple Art von Mülltonnenverkleidung ist eine aus Holzpfosten und Weidenruten. Um die Mülltonne bzw. die Tonnen werden stabile Holzpfosten in die Erde geschlagen. Darum werden Weidenruten gewunden. Am Anfang und am Ende müssen sie an den Pfosten befestigt werden. Entweder werden sie angebunden oder aber angenagelt. Dieses Gitter sieht noch besser aus, wenn es mit Kletterpflanzen berankt wird. Um einen ganzjährigen optischen Höhepunkt zu schaffen, sollten immergrüne Kletterpflanzen wie Efeu genutzt werden.