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Mangold ist nicht nur lecker, es gehört auch zu den attraktiven Gemüsesorten. Schuld daran sind die verschiedenen Farben des Stielmangolds. Es gibt ihn mit weißen, roten, grünen, orangen oder gelben Stielen. Etwas seltener angebaut wird Blattmangold. Beiden Sorten ist gleich, dass sie ähnlich wie Spinat verarbeitet und verzehrt werden können. Übriges Gemüse kann ebenso problemlos eingefroren und unter bestimmten Voraussetzungen auch roh verzehrt werden. Mangoldpflanzen sind also perfekt für den Gemüsegärtner geeignet. Doch bei widrigen Umständen schießt das Blattgemüse, das heißt es beginnt zu blühen. Unsicherheit herrscht darüber, ob das Gemüse weiterhin essbar ist. Das ist zu tun, wenn Mangold schießt.
Geschossenes Gemüse erkennen
- aufgrund der großen Mangoldblätter nicht einfach
- meist erst durch Wachstumsschub erkennbar
- Blüte dabei charakteristisch
- einige Blütenstände mit unverkennbarem Duft
- Austrieb neuer Blätter dennoch möglich
Verwertbarkeit
Grundsätzlich gilt die Annahme, dass geschossenes Gemüse ungenießbar ist. Grund dafür ist die Einlagerung verschiedener Nährstoffe, die für den Menschen in hohen Dosen bedenklich sind. Dazu zählt zum Beispiel das Nitrat im Spinat. In Mangoldpflanzen handelt es sich hingegen, ähnlich wie bei Rhabarber, um Oxalsäure, welche bei einer zu hohen Verzehrmenge zu Nierensteinen führen kann. Deshalb wird allgemein von einer Verwendung geschossener Pflanzen abgeraten.
Noch essbar
Der hohe Gehalt der Oxalsäure wird jedoch nur in den Stielen des Mangolds nachgewiesen und ist auch nur dann bedenklich, wenn wirklich viel davon gegessen wird. Die Blätter können weiterhin problemlos verzehrt werden. Bei einigen Pflanzen kommt es jedoch vor, dass sich auch die Gewebestruktur verändert, die Blätter werden hart und faserig, der angenehme Geschmack ändert sich, wird herber. Wenn das Gemüse nicht mehr schmeckt, sollte es auch nicht mehr gegessen werden.
Maßnahmen
- geschossene Mangoldpflanzen können stehen gelassen werden
- Blüte nutzen, um Samen zu ernten (bei samenfesten Sorten)
- bei Hybriden nicht lohnenswert, da Eigenschaften der Tochterpflanzen unvorhersehbar
- Stoppen der Blütezeit durch Ausreißen des Blütenstiels möglich
- u.U. neues Austreiben nach Abschneiden der gesamten Pflanze
- neue Mangoldblätter unbedingt im jungen Stadium verzehren bzw. einfrieren
Häufig gestellte Fragen
Warum schießt Gemüse wie Mangold?
Das kann unterschiedliche Gründe haben: Die Vegetationsperiode der Gemüsepflanzen gliedert sich in eine Wachstums- und eine Blühphase. Wenn Gemüse wie Mangold das Wachstum einstellt und stattdessen blüht, kann unter anderem das Wetter die Ursache sein. Einige Gemüsesorten blühen, wenn es zu warm ist oder zu trocken. Andere schießen bei einem zu hohen Nährstoffangebot. Stiel- und Blattmangold gehören zu den zweijährigen Pflanzen, die nach einer kälteren Periode (Winter) ihre Blütezeit beginnen. Überwinterte Pflanzen sind also besonders gefährdet.
Gibt es schossfeste Sorten?
Im Handel werden immer wieder für verschiedene Gemüsearten schossfeste Sorten angeboten. Doch auch bei diesen muss darauf geachtet werden, dass sie genau nach Anleitung angebaut und gepflegt werden. Am besten schützt auch dann ein schneller Verbrauch vor dem Schießen.
Schossfeste Mangoldsorten:
- Walliser: weiße Stiele
- Feurio: rote Stiele, sehr ertragreich
- Lucullus: nicht schossfest, aber Blütenstiel wie Brokkoli essbar
- Glatter Silber 3: silbrig-weiße Stiele, robust
Wie kann eine Blüte vermieden werden?
Bei den meisten Gemüsearten schützt ein rechtzeitiges Pflanzen oder säen, die Nutzung von schossfesten Sorten und eine angemessene Nährstoffversorgung vor einem Schießen. Außerdem sollte eine gleichmäßige Wasserversorgung sichergestellt werden.