Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.
Die Lorbeerrose ist immer noch ein Geheimtipp unter Gartenfreunden und gehört zu den attraktivsten Blütensträuchern, die in den heimischen Breitengraden gedeihen können und winterhart sind. Die langsam wachsende Pflanze trägt die botanische Bezeichnung Kalmia latifolia und gehört zu der Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae). Die rosa-roten und weißen Blütenstände sind porzellanartig und fallen stark auf, die Lorbeerrose ist eine schmückende Zierde für jeden Garten. Jedoch ist die immergrüne Pflanze giftig, sowohl für Tiere als auch für den Menschen. Der Namensgeber für die ungewöhnliche Blume sind die lorbeerartigen Blätter, welche strahlend grün leuchten.
Steckbrief
- Prächtiger Blütenstrauch, beheimatet in den östlichen USA
- Wunderschöne, zarte Blütenstände in rosa-roten und weißen Schattierungen
- Wächst normalerweise in eine Höhe von 50-70 cm, wird vereinzelt auch höher
- Bevorzugt sonnige bis leicht halbschattige Standorte
- Frosthartes und widerstandsfähiges Laubgehölz
- Garten- und Kübelpflanzung möglich
- Empfindlich gegen Wind, Kalk, starke Mittagssonne, Spätfröste und Trockenheit
- Wächst langsam und braucht nicht viel Platz
- Eignet sich sehr gut für überschaubare Gärten
- Vorsicht: Alle Pflanzenteile sind giftig, Verzehr führt zu Vergiftungserscheinungen
Standort, Pflanzen und Pflanzsubstrat
Die Lorbeerrose wird noch selten hierzulande kultiviert, dabei ist die robuste Pflanze nicht besonders wählerisch bei den Standortansprüchen, auch halbschattige Plätze eignen sich gut für die Kultivierung. Die Herkunft und Verbreitung des Blütenstrauches liegt im östlichen Nordamerika, wo ähnliche Bedingungen herrschen wie hierzulande, deshalb kann sich dieser gut anpassen. Generell kommt die Kalmia latifolia mit den gleichen Standortbedingungen zurecht, die auch für die Rhododendren gelten. An den Boden stellt das Laubgehölz keine besonderen Anforderungen, jedoch kann eine zu kalkhaltige Erde zu Problemen führen. Die folgen Kriterien sollten beim Standort, dem Einpflanzen und dem Pflanzsubstrat beachtet werden:
- Ideal ist ein teilweise sonniger oder sehr heller halbschattiger Standort, Halbschatten wird toleriert
- Im Schatten lässt die Blüte nach einiger Zeit nach und verblasst
- Bei ausreichend Feuchtigkeit im Erdboden ist auch vollsonniger Platz möglich
- Wichtig ist ein geschützter Standort, da empfindlich gegen starke Winde und späte Fröste
- Bevorzugt feuchte und humusreiche Erde
- Gedeiht besonders prächtig in frischen Böden, die nicht zu trocken sind
- Als Pflanzsubstrat ist normale und gut durchlässige Erde geeignet
- Empfehlenswert ist ein leicht saurer pH-Wert und wenig Kalk im Boden
- Langsam wachsende Pflanzen, brauchen kein großes Platzangebot
- Optimal auch für kleine Gartenflächen
- Pflanzabstand sollte bei halber Wuchsbreite liegen
- Pflanzzeit im September und im Frühjahr bis zum Mai
- Kultivierung im Kübel möglich, auf Balkonen und Terrassen
- Verwendbar zur Anlegung einer Hecke, braucht jedoch einige Jahre dafür
Gießen und Düngen
Das Gießen ist vom Standort, der Jahreszeit und den vorherrschenden Temperaturen abhängig und sollte dementsprechend angepasst werden. Ein fruchtbares und humoses Pflanzsubstrat ist ein wichtiger Wachstumsfaktor, deshalb sollte bei mageren Bodenqualitäten das Düngen nicht zu kurz kommen. Die folgende Vorgehensweise ist beim Gießen und Düngen zu beachten:
- Im Frühjahr ist das Einarbeiten von Kompost und organischen Düngemitteln (Hornspänen, etc.) zu empfehlen
- Zyklisch mulchen, um Nährstoffgehalt im Boden hoch zu halten
- Regelmäßig wässern, verträgt keine langanhaltende Trockenheit
- Vor dem nächsten Gießvorgang Oberfläche leicht antrocknen lassen
- Staunässe vermeiden
- Sehr kalkempfindlich, daher auf Gießen mit extrem kalkhaltigem Leitungswasser verzichten
- Ideal ist abgestandenes und kalkfreies Wasser oder gesammeltes Regenwasser
Blüten, Blätter und Wuchs
Im deutschen Sprachgebrauch trägt die Kalmia latifolia auch die Bezeichnung Berglorbeer, da das Laubgehölz ebenfalls in den Bergen gedeihen kann. Der Strauch blüht im Spätfrühling und Frühsommer und ist deshalb eine hervorragende Ergänzung zu Pflanzen, die bereits im Frühling blühen, wie den Azaleen und Rhododendren. Die Blüten sind kleine Kunstwerke und haben eine beeindruckende Wirkung, deren zarte Schönheit sich erst bei der näheren Betrachtung offenbart. Schon bei der Ausbildung der Knospen wird der Strauch immer attraktiver und das Aufblühen ist eine wahre Augenweide. Der Name Lorbeerrose leitet sich aus der Kombination der lorbeerartigen Blätter und der formschönen Blüten ab:
- Wuchshöhe normalerweise etwa 50-70 cm
- Wachsen nur sehr langsam
- Selten gibt es Exemplare mit einer Wuchshöhe von mehr 1-1,5 m
- Kompakte Wuchsform, strauchförmig und breitwachsend
- Blütezeit von Juni bis Juli, manchmal schon ab Mai
- Blütenfarben von tiefrot über rosa bis weiß, setzen sich zusammen aus vielen Einzelblüten
- Außergewöhnliche Blütenformationen und Farben, oft erst dunkelrosa und wird später hellrosa, manchmal sogar weiß
- Ca. 2,5 cm große und becherförmige Blüten, mit ca. 10 cm breiten Schirmrispen
- Elliptisch geformtes Blattwerk und Laub
- Leuchtend grüne und frische Blattfarbe, kann einen Stich ins bläuliche haben
- Blätter sind immergrün, mit einer ledrigen und glänzenden Textur, dem Lorbeer sehr ähnlich
Schneiden
Heidekrautgewächse sind extrem schnittverträglich, genauso wie ihre Artgenossen kann auch die Lorbeerrose unbedenklich beschnitten werden. Allerdings ist ein Rückschnitt aufgrund des langsamen Wachstums nur selten nötig, selbst wenn diese als Hecke geplant ist. Die folgenden Kriterien sind beim Beschneiden zu beachten:
- Kompletter Rückschnitt normalerweise fast nie notwendig
- Regelmäßiges Auslichten von vertrockneten Blüten und Zweigen
- Zu schwache und falsch wachsende Pflanzenteile ebenfalls entfernen
- Auslichten jederzeit möglich, jedoch nur selten nötig, idealerweise im Frühling durchführen
- Nur scharfe und saubere Gartengeräte und Scheren benutzen, die eine glatte Schnittführung ermöglichen
- Großflächige Wunden sofort im Anschluss mit Wundverschlussmittel versiegeln
- Selbst bei Kultivierung als Hecke ist der Rückschnitt nicht jährlich erforderlich
Überwintern
Die Kalmia latifolia ist ein perennierendes Laubgehölz, das heißt sie ist eine ausdauernde Pflanze, welche mehrere Jahre leben kann. In den hiesigen Breiten ist die Lorbeerrose gut frosthart und deshalb ideal für die Gartenkultur geeignet. Jedoch reagiert der Blütenstrauch empfindlich auf gewisse Bedingungen und freut sich aus diesem Grund über einen zusätzlichen Schutz im Winter:
- Mehrjährig und winterfest, jedoch empfindlich gegen extrem kalte und starke Windböen
- Bevorzugt Standorte mit Schutz vor Winden, z.B. in der Nähe von Bäumen und Mauern
- Bei exponierten Lagen und strengen Frösten ist ein ergänzender Winterschutz zu empfehlen
- Erdboden mit Mulch abdecken, Nadelholzreisig als Schutz aufstellen
- Speziell noch junge Pflanzen brauchen einen ergänzenden Winterschutz
Vermehren
Die Lorbeerrose ist kein einfacher Kandidat bei der Vermehrung, Stecklinge schlagen nur ganz selten Wurzeln und die Aussaat gelingt fast nie bei Zuchtformen, nur wilde Sorten lassen sich durch Samen vermehren. Die im Fachhandel erhältlichen Pflanzen werden in der Regel professionell in einem Labor gezüchtet, aus diesem Grund ist der Kaufpreis auch relativ hoch. Jedoch lassen sich die Blütensträucher mit etwas Geduld durch Absenker vermehren:
- Kleinen Kanal vor dem ausgewählten Trieb ausheben
- Gesunden und nicht verholzten Trieb in den Erdboden hineinziehen
- Trieb mit ausreichend, aber nicht zu viel Erde bedecken
- Mit Gewichten ( Steinen, etc.) beschweren, damit dieser seine neue Position bei behält
- Triebspitze schaut aber noch aus der Erde heraus
- Regelmäßige Wassergaben sorgen für eine schnelle Ausbildung der Wurzeln
- Normalerweise braucht der Absenker seine Zeit, um Wurzeln zu schlagen
Achtung Giftpflanze!
Alle Lorbeerrosenarten sind giftig und sollten deshalb nur mit Vorsicht behandelt werden. Wenn kleine Kinder im Garten spielen, dürfen diese nie unbeaufsichtigt gelassen werden, da Kinder gerne alles in den Mund nehmen und darauf herumkauen. Die folgenden Aspekte sind aufgrund der Giftigkeit der Lorbeerrose zu beachten:
- Alle Pflanzenteile sind giftig
- Lorbeerrose eignet sich aufgrund ihrer Giftigkeit nicht für familiär genutzte Gärten mit kleinen Kindern
- Pflanzen enthalten Acetylandromedol, dieses bewirkt schwere Vergiftungserscheinungen
- Symptome einer Vergiftung sind Übelkeit, Schwindel, verlangsamte Herztätigkeit und Lähmung der Atemfunktionen
- Eingenommen in extrem großen Mengen führt das Gift schlussendlich zum Tod
- Blütenstrauch ist auch für Haus- und Hoftiere giftig, zum Beispiel für Hunde, Katzen, Nagetiere und Pferde
- Bei der Gartenarbeit sind immer robuste Handschuhe zu tragen
- Beim umfangreichen Rückschnitt ist sogar ein Schutz für die Augen und den Mund anzuraten
Krankheiten und Schädlinge
Die Kalmia latifolia ist eine relativ robuste Pflanze und ausgesprochen widerstandsfähig, jedoch können sich bei Pflegefehlern diverse Krankheiten einschleichen, wenn das Immunsystem des Laubgehölzes geschwächt wird und die Standortfaktoren nicht stimmen. Insekten und andere Schädlinge befallen die Lorbeerrose nur ganz selten, da alle Pflanzenteile giftig und deshalb nicht besonders schmackhaft sind:
- Blattrand-Nekrosen durch Salzschäden, entstehen in der Regel aufgrund zu starker Düngemittel und Düngergaben bei trockenen Erdböden
- Gelegentlich Fressspuren durch Raupen an frischen Trieben
- Buchtenförmige Schäden durch Fraß an Blättern deutet auf den gefurchten Dickmaulrüssler hin
- Legt im Wurzelbereich Eier ab, aus diesen schlüpfen ab Juli dann die Larven
- Larven des Schädlings fressen am Wurzelhals der Pflanzen und können zum Verenden führen
- Unvorteilhafte Standorte und stauende Nässe rufen Trieb- und Wurzelwelken hervor
- Anfällig für Blattfleckenkrankheit, diese ist eher optisch eine Plage und keine ernsthafte Gefährdung für die befallene Pflanze
Sortenvielfalt
Mittlerweile gibt es eine große Sortenvielfalt der Zuchtformen im Fachhandel zu erhalten. Unterschieden wird die Lorbeerrose in schmalblättrige und breitblättrige Varianten, die abweichende Wuchshöhen haben, wobei der breitblättrige Berglorbeer definitiv am höchsten wächst. Die folgenden Sorten eignen sich hervorragend für die heimischen Gärten:
- Beliebte Sorten: Rubra, Carousel, Kaleidoscope, Olympic Fire, Pink Charme, Raspberry Glow
- Besonders niedrig und schwach wachsend sind folgende Sorten: Elf, Minuet, Tiddlywinks
Häufig gestellte Fragen
Welche Standortbedingungen sind ideal für die Kalmia latifolia?
Die Kalmia latifolia bevorzugt leicht sonnige bis geringfügig schattige Standorte, welche ihr einen guten Schutz vor Winden bieten. Der Erdboden sollte stets ausreichend feucht sein und nie komplett austrocknen, jedoch wird Staunässe nicht vertragen. Ideal ist ein vor zu starker Mittagshitze, heftigen Windböen und extrem frostigen Temperaturen geschützter Platz.
Wie lässt sich die Lorbeerrose vermehren?
Die Zuchtformen der Lorbeerrose lassen sich nur schwer durch Aussaat und Stecklinge vermehren, die Pflanzen aus dem Fachhandel wurden normalerweise im Labor gezüchtet, aus diesem Umstand erklärt sich auch der hohe Anschaffungspreis. Jedoch können viele Gärtner über Erfolge mit Absenkern berichten, hierbei wird allerdings etwas Geduld und Fingerspitzengefühl benötigt.
Was ist beim Überwintern des Blütenstrauches zu beachten?
Die Lorbeerrose ist ein winterharter Blütenstrauch, der gut mit den hiesigen Wintern zurecht kommt. Jedoch werden starke Winde im Kombination mit penetrierender Wintersonne nicht vertragen, genauso wie spät einsetzende Fröste. Aus diesem Grund ist ein zusätzlicher Winterschutz empfehlenswert, welchen besonders junge Exemplare der Pflanze benötigen.