Eigentlich gelten die meisten Arten der Lilien als winterhart. Doch gerade in kälteren Klimazonen oder bei Kultur im Topf, sollte man der Zwiebelpflanze bei der Überwinterung eine spezielle Pflege angedeihen lassen. Hier finden Sie eine Anleitung zum Überwintern von Lilien.
Winterharte Arten
In den hiesigen Breitengraden gibt es durchaus viele verschiedene Lilienarten, die den Winter über ohne Pflege und Schutz im Beet verbleiben können. Die oberen Pflanzenteile ziehen sich in die Zwiebel zurück, die dann über den Winter einfach in der Erde im Beet verbleiben kann. Ein paar dieser dekorativen und winterharten Exemplare werden hier aufgelistet:
- Asiatische Lilie (Lilium davidii)
- Baumlilie (O.T. Lilie – Kreuzung aus Orient- und Trompetenlilie)
- Chinesische Berglilie (Lilium lankongense)
- Feuer-Lilie (Lilium bulbiferum)
- Kanada-Lilie (Lilium canadense)
- Nepal-Lilie (Lilium nepalense)
- Orientalische Lilie (Lilium oriental)
- Panther-Lilie (Lilium pardalinum)
- Tiger-Lilie (Lilium lancifolium)
- Trompetenlilie (Lilium regale)
Lilien überwintern
Wenn die Pflanzen im Beet kultiviert wurden, muss als erstes herausgefunden werden, ob die gepflanzte Art winterhart ist oder nicht. Denn entsprechend muss beim Überwintern der Lilien vorgegangen werden. Handelt es sich um nicht winterharte Arten, sollte man gemäß der Anleitung vorgehen:
- abwarten, bis obere Teile vergilben
- erst danach bodennah abschneiden
- Zwiebel dem Boden vorsichtig entnehmen
- Wurzeln dabei nicht beschädigen
- Wurzeln von Erde befreien
- mit Wasser vorsichtig abspülen
- auf Krankheiten untersuchen
- hierzu könnte Fäulnis gehören
- kranke Zwiebeln nicht aufbewahren
- anderen Zwiebeln gut trocknen lassen
Hierzu die Zwiebeln an einen kühlen, dunklen und luftigen Ort verbringen. Nach ein paar Tagen zur Lagerung in einen mit Holzwolle ausgekleideten Karton mit Löchern für die Luftzufuhr geben. Wichtig ist, dass der Karton an einem trockenen Ort steht, der kaum Luftfeuchtigkeit besitzt. Alternativ kann auch ein Topf mit trockenem Sand, Sägespänen oder trockener Erde genutzt werden.
Überwintern im Beet
Winterharte Lilien-Arten können durchaus auch im Beet überwintern. Da Lilien aufgrund ihrer hohen Stängel generell einen windgeschützten Standort in einer Ecke vor Stauden oder Gehölzen bekommen sollen, ist dieser auch gut für die Überwinterung im Freien im Gartenbeet geeignet. Damit die Zwiebeln im Winterboden keinen Schaden aufgrund von Nässe nehmen, gibt es verschiedene Dinge zu beachten:
- vertragen weder Stau- noch Tropfnässe
- keine Wassergaben im Winter
- auch Regenschutz empfehlenswert
- hierzu gesamtes Beet mulchen
- Humus rundherum anhäufeln
- bietet sowohl Nährstoffe als auch Kälteschutz
- im Wurzelbereich mit Reisig abdecken
Überwintern im Topf
In einem Kübel kultivierte Lilien sollten immer ein wenig geschützt werden, unerheblich, ob es sich um winterharte Arten handelt oder nicht. Dies liegt daran, dass ein Topf aufgrund des geringen Umfangs immer weniger Schutz vor Kälte bietet und bei Minustemperaturen die Erde im Kübel immer einfriert, wenn hier kein Schutz gegeben wird:
- Kübel in eine geschützte Ecke stellen
- auf überdachtem Balkon oder überdachter Terrasse
- auf Holz- oder Styroporplatte setzen
- Gefäß mit Reisigmatten ummanteln
- alternativ Pflanzenvlies nutzen
- Erde mit Reisig abdecken
- über den Winter nicht gießen
- Erde wie auch Zwiebeln dürfen austrocknen
Zurückschneiden
Lilien, die den Winter über in einem Beet oder einem Topf verbleiben sollen, müssen hier zurückgeschnitten werden. Hierfür gibt es aber Regeln, die unbedingt eingehalten werden sollten:
- nicht zu früh schneiden
- Lilien sind Zwiebelblumen
- müssen sich selbst zurückziehen können
- früher Schnitt verhindert dies
- Vergilben von Stängel und Blättern abwarten
- erst dann radikal bis zum Boden schneiden
Häufig gestellte Fragen
Ganz wichtig ist das Werkzeug, das Sie verwenden wollen. Dieses muss scharf, sauber und desinfiziert sein. Ansonsten könnten Bakterien, Viren oder Pilze, die an der Schneidefläche haften, in die Zwiebel eindringen und diese schädigen.
In der Regel sind die meisten Lilienarten gut winterhart. Im Winter benötigen diese daher keinen besonderen Schutz. Doch es gibt auch empfindliche Arten, zu denen die Madonnenlilie (Lilium candidum) oder die Inkalilie (Alstroemeria) gehören. Ideal ist es, dass Sie sich direkt beim Kauf der Zwiebeln erkundigen, ob es sich um eine winterharte Art handelt.
Wenn die Lilien, wie auch alle anderen Zwiebelblumen vergilben, dann ziehen sie sich zurück in ihre Zwiebel. Während des Vergilbens zieht die Pflanze noch die Säfte aus Stängel und Blättern, die mit vielen Nährstoffen angereichert sind. Diese benötigt die Lilienzwiebel für den Neuaustrieb im nächsten Frühjahr. Wird zu früh zurückgeschnitten, dann fehlen diese Nährstoffe im nächsten Vegetationsjahr.
Damit die verschiedenen Lilienarten die Ruhezeit über den Winter gut überstehen und nicht frühzeitig austreiben, sollte die letzte Düngung im Juli erfolgen. Erst im nächsten Frühjahr bei den ersten warmen Temperaturen und der Rückkehr ins Beet kann wieder gedüngt werden, um die Austreibung zu beschleunigen.