Lehmboden bietet für viele Pflanzen nicht die idealen Voraussetzungen für ein optimales Wachstum. Aus diesem Grund müssen Sie lehmigen Boden verbessern und durchlässiger machen, damit er verwendet werden kann.
Richtigen Zeitpunkt wählen
Wenn Sie sich für die Verbesserung eines Lehmbodens entschieden haben, müssen Sie mit einem hohen Arbeitsaufwand rechnen. Um Ihnen die Arbeit zu erleichtern, sollten Sie den richtigen Zeitpunkt wählen, denn die Jahreszeiten wirken sich entsprechend auf die Beschaffenheit des Lehmbodens aus. Da es sich bei Lehmböden um schwere, teils schwach bis stark verdichtete Böden handelt, sollten Sie niemals im Frühling oder Sommer zum Spaten greifen. Schon leichte Trockenperioden reichen aus, damit der Lehmboden steinhart wird und sich nur noch schwer umgraben lässt. Lehmiger Boden wird am besten im Herbst verbessert, wenn etwas Regen gefallen ist. Dadurch können Sie sich zudem die Frostgare zu nutze machen.
Benötigte Utensilien
Sie benötigen nicht viel zur Bodenverbesserung. In den meisten Fällen handelt es sich um Gartenwerkzeug, das Sie bereits zur Verfügung haben. Ausschließlich der notwendige Kompost ist nicht immer direkt verfügbar, wenn Sie entweder selbst keinen angelegt haben oder die Fläche sehr groß ist und die vorhandene Menge nicht ausreicht.
Egal wie groß die Fläche ist, die Sie optimieren wollen, die folgende Liste gibt Ihnen einen Überblick über die notwendigen Utensilien für das Projekt:
- Spaten
- Harke
- Schaufel
- Schubkarre
- Kompost oder Komposterde: 3 – 8 l pro m²
- optional: Durchwurfsieb
Lehmigen Boden verbessern: Anleitung
Sobald Sie alle notwendigen Utensilien zur Verfügung haben und der Lehmboden nicht zu hart ist, können Sie mit der Verbesserung beginnen. Bedenken Sie, dass der Zeitaufwand bei größeren Flächen geringer ausfällt, wenn Sie im Team arbeiten.
Folgen Sie anschließend dieser Anleitung:
- Unkraut gründlich entfernen und entsorgen
- Lehmboden spatentief umgraben
- Erde mit Durchwurfsieb von Steinen und Pflanzenteilen befreien
- ansonsten grob per Hand aussortieren
- grobe Erdbrocken zerstückeln
- Kompost oder Komposterde in die Erde einarbeiten
- Mischung so fein wie möglich zerkleinern und mischen
- Erde und Kompost verteilen
- mit Harke glätten
Lehmboden durchlässiger machen
Um die Durchlässigkeit des lehmigen Bodens dauerhaft zu verbessern, müssen Sie ihn mit den entsprechenden Materialien versehen. Der Kompost leistet hier schon gute Arbeit, doch reicht er allein in den meisten Fällen nicht aus. Vor allem bei einem schwer verdichteten Lehmboden müssen Sie noch zusätzliches Drainagematerial einarbeiten, damit er über einen längeren Zeitraum verwendet werden kann. Ideal ist dafür ein grobkörniger Quarzsand, damit der Lehm am Ende nicht mehr so klebrig ist. Er wird wie folgt angewandt, um den Boden durchlässiger zu machen:
- Sand auf Lehmboden verteilen
- Schichthöhe: 3 – 5 cm
- mit Harke einarbeiten
Häufig gestellte Fragen
Drainagen helfen dabei, die Durchlässigkeit tiefreichender und stark verdichteter Lehmböden zu verbessern, wenn Sand und andere Auflockerungsvarianten nicht ausreichend. Dafür werden Rohre in die Erde eingelassen, die überschüssiges Wasser ableiten und dadurch vor einem dauerfeuchten Boden schützen. Für eine optimale Installation sollte ein Fachbetrieb kontaktiert werden, der die Planung für Sie übernimmt.
Wenn Sie den Boden dauerhaft für den Anbau von Gemüse und Kräutern verwenden wollen, bietet sich eine Gründüngung hervorragend für die Bodenverbesserung an. Pflanzen wie Lupinen (Lupinus) lockern das Erdreich durch ihre Wurzeln gut auf und werden anschließend zerkleinert und mit in den Boden eingearbeitet. Dadurch wird zur gleichen Zeit der Nährstoffgehalt für den Gemüseanbau optimiert.
Wenn die genannten Schritte nicht geholfen haben, der Boden einfach viel zu schwer oder zusätzlich mit Steinen und Wurzeln durchsetzt ist, ist ein Bodenaustausch empfehlenswert. In diesem Fall werden bis zu 30 Zentimeter Boden abgetragen und entsorgt. Danach wird frischer Boden verteilt und mit Kompost angereichert, damit ausreichend Nährstoffe vorhanden sind. Achten Sie darauf, dass der Bodenaustausch einen hohen Kosten- und Arbeitsaufwand verursacht.
Unter der Frostgare ist das Gefrieren der Feuchtigkeit innerhalb der im Herbst aufgelockerten Lehmböden zu verstehen. Sobald das Wasser gefriert, bildet sich innerhalb der Erde Eis, die sie quasi aufsprengen und somit noch feiner machen. Nach dem Winter steht Ihnen dadurch ein gut aufgelockerter, lehmiger Boden zur Verfügung.