Kohlrabi ist ein schnell wachsendes Gemüse und auch in der Pflege anspruchslos. Die Aussaat gelingt gut und der Anbau ist auch für Gartenanfänger einfach zu meistern. Ob Kohlrabi vorgezogen werden sollte oder eine Direktsaat besser ist, erklärt der Artikel.
Kohlrabi vorziehen: Anleitung
Kohlrabi eignet sich bereits ab Februar hervorragend für eine Vorsaat im Haus, Gewächshaus oder auch Wintergarten. Die kleinen Pflanzen können dann später im Jahr in das hierfür vorgesehene Beet ausgepflanzt werden. So gelingt das Vorziehen von Kohlrabi ganz einfach:
- Töpfe oder Schalen mit Anzuchterde füllen
- Samen hineingeben
- etwa 1 Zentimeter tief
- leicht mit Erde bedecken
- Substrat ständig feucht halten
- Standort hell und warm
- 18° bis 20° Celsius sind ideal
- keine direkte Sonneneinstrahlung
- nach Keimung ein wenig kühler bei 12° bis 15° Celsius stellen
- erste Blätter zeigen sich nach zwei Wochen
- nach zwei Monaten ins Beet pflanzen
Anleitung Direktsaat
Die Direktsaat von Kohlrabi ins Beet beginnt ein wenig später. Hierbei sollte darauf geachtet werden, nicht zu viele Samen einzusetzen, um ein späteres Pikieren zu vermeiden:
- Reihen im Beet anlegen
- Abstand der einzelnen Reihen etwa 30 cm
- Samen entlang der Reihen einstecken
- Abstand hier etwa 25 cm einhalten
- Samen leicht und nicht zu tief in Erde drücken
- Boden immer leicht feucht halten
- eine leichte Mulchschicht hilft Feuchtigkeit zu halten
- alternativ einzelne Reihen oder Beet mit Folie abdecken
- hilft auch gegen Vögel die die Samen picken
- regelmäßiges Lüften nicht vergessen
Kohlrabi-Keimlinge pikieren
Wurden beim Vorziehen des Kohlrabis jeweils mehrere Samen in die Anzuchttöpfe gegeben, dann müssen die Keimlinge pikiert werden, wenn sich die ersten zwei Blätter zeigen. Bei den zarten Pflanzen sollte hierbei besonders vorsichtig vorgegangen werden:
- nicht mit Fingern entnehmen
- Kaffeelöffel nutzen
- alternativ spezielles Pikierstäbchen aus dem Handel
- unter Keimlinge setzen und mit Erde herausnehmen
- nur starke Setzlinge nutzen
- einzeln in vorbereitete Töpfe setzen
- Substrat sollte nährstoffreich sein
- hell und kühl stellen
- nach ein bis zwei Monaten ins vorbereitete Beet pflanzen
Idealer Zeitpunkt
Es gibt viele verschiedene Zeitpunkte, die für das Aussäen von Kohlrabi, ob durch Vorziehen oder Direktsaat, und das spätere Einpflanzen geeignet sind. Praktisch das ganze erste halbe Jahr kann hierfür genutzt werden. Auf diese Weise kann das schmackhafte Gemüse dann auch vom Frühling bis in den Spätsommer und frühen Herbst geerntet werden:
- von Februar bis Juli ist Vorzucht möglich
- kann dann von März bis Ende August ausgepflanzt werden
- letzte Ernte bei warmen Temperaturen dann im September
- auspflanzen immer etwa vier Wochen nach der Aussaat
- ab April/Mai auch direkt ins Beet aussäen
- dann sind sowohl Luft und Erde warm genug
- Ernte kann in der Regel acht bis zehn Wochen nach Aussaat erfolgen
Häufig gestellte Fragen
Der Boden am Standort sollte viel Wasser aufnehmen können und viele Nährstoffe besitzen. Hierfür kann zwei Monate vor der Saat oder der Pflanzung das Beet mit Kompost angereichert werden. Im Frühjahr ist es wichtig, dass der Boden sich schnell erwärmen kann. So ist ein sonniges Beet von Vorteil, die Pflanzen vertragen aber auch Halbschatten. Wurde auf dem Beet in den Jahren vorher bereits Kohl angebaut, ist es nicht für die Kohlrabipflanzen geeignet.
Die kleinen Pflanzen vertragen zwar auch kühlere Temperaturen, sollten diesen aber trotz allem nicht ausgesetzt werden. Denn dann leidet später die Ernte, weil sich aufgrund der Kälte die schmackhaften Knollen nicht ausbilden können.
Wenn Sie Ihre Kohlrabipflanzen selbst vorziehen, dann gehen Sie später bei der Pflanzung genauso vor, wie bei gekauften Pflanzen. Ganz wichtig hierbei ist, dass diese nicht zu tief und mit ausreichend rundherum eingepflanzt werden. Sitzen sie zu tief, bilden sich keine Knollen aus. Hat der Kohlrabi zu wenig Platz zu den Seiten, verkümmert er insgesamt.
Wichtig ist, dass die kleinen Pflanzen immer genügend Feuchtigkeit erhalten. Denn trocknet der Boden aus, dann werden die eigentlich schmackhaften Kohlrabi-Knollen holzig und ungenießbar. Auch genügend Nährstoffe werden gewünscht, eine regelmäßige Düngung über den gesamten Zeitraum mit einem speziellen Kohlrabidünger ist daher ratsam.
Natürlich ist auch dies möglich, wenn der Kasten an einem hellen und warmen Standort im Garten steht. Allerdings ist es sinnvoll, für die Aussaat hier auch Anzuchttöpfe zu nutzen. Denn erfolgt hier eine Direktsaat, müssen die Setzlinge später wieder entnommen und ins ausgewählte Beet umgesetzt werden. Kohlrabi aus Töpfen können hier einfacher umgepflanzt werden.