Im Sommer landet endlich wieder Kohlrabi auf dem Teller. Im Salat, gegart als Beilage oder als Rohkost, das Gemüse versorgt uns die ganze Jahreszeit über mit vielen gesunden Vitaminen. Den höchsten Mineralstoffgehalt weist Kohlrabi auf, wenn der Gärtner ihn reif erntet. Aber wann ist eigentlich Kohlrabi Erntezeit? Wer weiß, auf welche Merkmale er bei der Kohlrabiernte achten muss, darf sich über einen gesunden Gaumenschmaus freuen.
Verschiedene Sorten
Das beliebte Gemüse kommt in vielen verschiedenen Sorten daher, die sich nicht nur geschmacklich unterscheiden. Arten, die besonders große Knollen bilden, benötigen deutlich länger, um reif zu werden. Hier eine kleine Übersicht mit den bekanntesten Kohlrabisorten:
- Blauer Delikatess: intensiv gefärbte Knolle mit zartem Geschmack (Juli bis September)
- Knaufs Frühweiß: frühe Sorte, schneller Qualitätsverlust bei zu später Ernte
- Riesen-Kohlrabi ‘Kossak’: bildet große, weiße Knollen (Juni bis November)
- Rot-blauer Blaro: wird auch im Herbst noch reif (April bis September)
- Superschmelz: trumpft mit großen Knollen auf, daher späte Erntezeit (August bis Oktober)
- Weißer Delikatess: verholzt schnell, daher früh ernten (Juli bis Oktober)
- Weißer Lanro: verholzt nur selten und schießt auch nicht, lässt sich gut lagern (Juni bis Oktober)
Erntezeit
Einen generellen Zeitpunkt für die Kohlrabiernte gibt es nicht. Vordergründig richtet sich der Termin zum Ernten nach der Pflanzzeit. Je nachdem wann der Gärtner das Gemüse aussät, variiert die Reife von Sommer bis in den Herbst. Daraus resultiert, dass die schmackhaften Knollen bei cleverer, zeitversetzter Aussaat von Frühjahr bis Herbst auf dem Teller landen können.
Theoretisch ist die Aussaat bereits Mitte März möglich. Um das empfindliche Gemüse vor Kälte zu schützen, sollte der Gärtner es dann mit einem Vlies abdecken. Gleiches gilt für Gewächse, die er erst im Juli in die Erde setzt. Zu lange darf er mit der Ernte jedoch nicht warten. Wenn die Blätter schießen oder die Knolle verholzt, ist sie ungenießbar. Allgemeingültige Regeln für die Erntezeit lauten:
- sechs bis zwölf Wochen nach der Pflanzung
- ausgebildete Knolle mit entsprechender Größe
- als Richtwert gilt Größe eines Tennisballs
- sattgrüne oder violette Blätter (je nach Sorte)
- unbedingt vor erstem Frost ernten (mit Ausnahme der Sorte Superschmelz)
Eine Frage des Geschmacks
Auch für die Größe existiert keine genaue Ernteempfehlung. Zumeist ist die Knolle bereits nach sechs Wochen nach dem Pflanzen zum Verzehr geeignet. Kleine Knollen versprechen einen zarten, saftigen Genuss, optimal also für Rohkostgerichte. Wer seinen Ernteertrag hingegen garen möchte, kann das Schneiden ruhig etwa hinauszögern. Zwar ist das Fruchtfleisch dann härter, dafür besitzt die Knolle jedoch mehr Umfang.
Erntetechnik
- nicht mitsamt der Wurzel aus Erde ziehen
- Wurzel überwintert und bildet im nächsten Jahr neue Ernteerträge
- Knolle mit scharfem, sauberem Küchenmesser abtrennen
- Messer direkt über Strunk entfernen
- zuvor mit reinem Alkohol (aus der Apotheke) desinfizieren
- auch Blätter sind kulinarisch nutzbar
Tipps zur Lagerung
Kündigen sich unerwartet frühe Nachtfröste an, sollte der Gärtner den gesamten Bestand abschneiden. Unter günstigen Standortfaktoren überschreitet die Ausbeute nicht selten eine angemessene Portion. Glücklicherweise lässt sich Kohlrabi wie folgt aufbewahren:
- sämtliche Blätter entfernen
- Tuch befeuchten und Knolle darin einwickeln
- im Gemüsefach des Kühlschranks verstauen
- die Sorte Superschmelz bleibt sogar mehrere Monate im Keller frisch
- alternativ in Stücke schneiden und einfrieren
Häufig gestellte Fragen
Ist es sinnvoll, die Blätter nach der Ernte zu entfernen?
Auf jeden Fall sollte der Gärtner die Blätter entfernen. Sie entziehen der Knolle Wasser, woraufhin diese schneller austrocknet.
Sind geplatzte Knollen noch essbar?
Manchmal platzen Knollen noch im Beet auf. Unachtsamkeit bei der Ernte kann das Gemüse ebenfalls beschädigen. Die Knollen sind dann zwar immer noch zum Verzehr geeignet, sollten aber möglichst schnell auf dem Teller landen. Andernfalls trocknen sie an der Luft schnell aus.
Woran erkennt der Gärtner einen ungenießbaren Kohlrabi?
Verwelkte, braune Blätter deuten auf einen überreifen Kohlrabi hin. Kulinarisch ist er nicht mehr zu gebrauchen.
Plötzlich keine Ernteerträge – woran kann das liegen?
Das Gemüse gehört zu den Starkzehrern und besitzt einen hohen Nährstoffanspruch. Zum einen können ungünstige Pflanznachbarn der Grund für das ausbleibende Wachstum sein. Womöglich liegt es aber auch an der Fruchtfolge. Um den Boden nicht auszulaugen, sollte der Gärtner das Gewächs höchstens drei Jahre in Folge an der gleichen Stelle kultivieren.