Sie sitzen in Gardinen oder in Bilderrahmen, manchmal auch im Monitor. Kleine schwarze Tierchen, die sich in die Wohnung oder das Haus verirren. Wie man sie richtig bestimmt und bekämpft steht in diesem Artikel.
Kleine schwarze Tierchen
Einzelne Exemplare fallen nicht besonders auf, umso größer ist der Schock, wenn sie plötzlich überall in der Wohnung sind: Kleine schwarze Tierchen, die sich nicht sofort zuordnen lassen. Man findet sie an Gardinen, auf Fensterbänken oder in Bildern. Dabei treten sie häufig vor oder bei Gewitter auf. Deshalb werden sie auch gern als Gewittertierchen bezeichnet.
Bestimmen
Kleine schwarze Tierchen zu bestimmen ist gar nicht so einfach, eben weil sie so klein sind. Im Zweifelsfall hilft ein vergrößertes Foto oder eine Lupe weiter. Sicher ist, dass es sich immer um winzige Insekten handelt. Die häufigsten Arten, die sich in Häuser und Wohnungen verirren sind:
Gewittertierchen (Thripse)
- wissenschaftlicher Name: Thysanoptera
- treten gehäuft bei Gewitter auf
- wenige Millimeter lang
- hellbraun gefärbter Fransenflügler
- Flugfähigkeit von Wind und Thermik beeinflusst
- Absinken bei Gewitter
- Verirren in Wohnung
- mögen helle Farbe, insbesondere hellblau
Rapsglanzkäfer
- wissenschaftlicher Name: Brassicogethes aeneus
- etwa 2 Millimeter groß
- metallisch glänzender körper (grün, blau oder schwarz)
- häufigster Zeitpunkt: Frühjahr
- insbesondere bei Nähe zu Rapsfeldern
- Vorliebe für helle, leuchtende Farben (besonders gelb)
- entsprechend farbige Kleidung, Gardinen oder Wände im Haus als Käfer-Magnet
Trauermücken
- wissenschaftlicher Name: Sciaridae
- wesentlich kleiner als andere Mückenarten
- stechen nicht
- richten großen Schaden an Zimmerpflanzen an
- erwachsene Tiere lästig, aber harmlos
- Larven fressen an Pflanzenwurzeln
- insbesondere junge Pflanzen gefährdet
Bekämpfen
Kleine schwarze Tierchen in Haus und Wohnung lassen sich leicht entfernen, wenn sie mit dem Staubsauger weggesaugt werden oder mit einem Tuch die befallene Fläche abgewischt wird. Etwas schwieriger ist es, wenn Zimmerpflanzen befallen sind. Dann kommen Klebefallen zum Einsatz. Bei Trauermücken in gelb, für Gewittertierchen in blau. Damit lässt sich der Befall kontrollieren und eindämmen.
Weitere Maßnahmen, die Zimmerpflanzen helfen können:
- befallene Pflanzen mit Wasser abbrausen
- Seifenlauge und Brennnesselsud verwenden
- Nematoden einsetzen
- Zimmerpflanzen in saubere Erde (im Backofen sterilisieren) umtopfen
- wo möglich, ins Freie stellen (Thripsarten an Zimmerpflanzen kommen mit Wetterbedingungen oftmals nicht zurecht)
Anleitung für Seifenlauge
- Seifenlauge darf nicht zu stark konzentriert sein, da sonst die Pflanzen geschädigt werden. Ein Spritzer Geschirrspülmittel reicht.
- Wasser und Seife in eine Sprühflasche füllen.
- Gerne noch etwas Olivenöl dazugeben.
- Flasche gut schütteln.
- Die betroffenen Pflanzen tropfnass einsprühen. Dabei die Unterseite nicht vergessen.
Anleitung für Brennnesselsud
- Zum Ansetzen werden 1 kg zerkleinerte Brennnessel mit 10 Litern Wasser in einem großen Eimer übergossen.
- Dieser wird so verschlossen, das noch Luft an die Mischung gelangen kann.
- Die Gärung beginnt und macht sich durch Blasenbildung bemerkbar. Der entstehende Geruch kann mit Gesteinsmehl verringert werden.
- Wichtig ist regelmäßiges Umrühren.
- Steigen keine Blasen mehr auf, ist der Sud fertig.
- Brennnesselsud muss vor der Verwendung verdünnt werden. Auch hier ist das Mischungsverhältnis 1:10.
- Mit dem verdünnten Sud werden die Pflanzen gegossen. Die Ausdünstungen der Brennnesseln vertreiben die Insekten, außerdem werden die Pflanzen durch den Sud gestärkt und gedüngt.
- Schneller ist der Ansatz fertig, wenn die Brennnesseln mit kochendem Wasser übergossen werden, die Mischung einen Tag zieht und anschließend verdünnt verwendet wird.
Gewittertierchen und Gardinen
Sitzen Gewittertierchen in den Nähten von Gardinen, ist es schwierig, sie erfolgreich zu bekämpfen. Selbst Waschen richtet dann nicht viel aus. Eventuell müssen sogar Nähte aufgetrennt werden, um alle Tierchen zu entfernen. Allerdings schützt das nicht vor einem neuen Befall.
Vorbeugen
Zu den wichtigsten Vorbeugungsmaßnahmen gehören Insektengitter vor Fenster und Türen. Allerdings sind Gewittertierchen meistens so klein, dass sie durch die Maschen hindurch passen, während Trauermücken durch neue Zimmerpflanzen oder Erde eingeschleppt werden können. Weitere Möglichkeiten:
- helle Farben vermeiden, besonders gelb oder blau
- vor Gewitter Fenster und Türen schließen
- dunkle Vorhänge schützen helle Gardinen
- Gardinen mit möglichst wenigen Nähten bevorzugen
- Spalten und Risse an und in Bilderrahmen schließen
- neue Zimmerpflanzen kontrollieren
- Sand (zum Beispiel Vogelsand) auf Substratoberfläche von Zimmerpflanzen schützt vor der Eiablage der Trauermücke
- Luftfeuchtigkeit durch Einsprühen mit Wasser erhöhen
Häufig gestellte Fragen
Sie fressen weder Lebensmittel, noch zerstören sie die Einrichtung. Einige Thripse können zwar Menschen beißen, die Mehrzahl ist jedoch allenfalls störend. Gefährlicher sind Thripse für Pflanzen, da einige Arten an ihnen saugen.
Das ist nicht notwendig und kann mehr schaden als nützen.
Da sie von hellen Farben oder Licht angezogen werden, können sie in Lampenfassungen oder -schirme geraten oder sehr selten auch in Computerbildschirme.
Wenn das Tier noch lebt, Bildschirm ausschalten und eine helle Leuchte an die Lüftungsöffnung stellen, damit das Insekt den Weg ins Freie findet. Ist das Tierchen schon tot, könnte beim Hersteller nachgefragt werden, ob ein Garantiefall vorliegt.