Die Kiwi, auch chinesische Stachelbeere genannt, stammt ursprünglich aus Asien. Ihren weltweiten Bekanntheitsgrad verdankt sie jedoch dem Import nach Australien, wo die Menschen begannen, die Frucht in großen Mengen zu kultivieren. Inzwischen ist die Südfrucht auch in Mitteleuropa zu Hause. Unter der braunen, manchmal behaarten Kiwischale kommt ein kleiner kulinarischer Schatz zum Vorschein.
Je nach Sorte besitzt die exotische Frucht sogar manchmal wirklich goldenes Fruchtfleisch. Natürlich bedarf so eine Kostbarkeit der richtigen Erntezeit. Wann sind die Früchte reif wie sollte der Gärtner das Obst ernten? Tipps erhält er in dieser kleinen Schatzkarte für die Kiwiernte.
Erntezeit von Kiwi
Auch unter guten Standortbedingungen muss sich der Gärtner in der Regel drei bis fünf Jahre gedulden, ehe die ersten Kiwis reif sind. Ein ausschlaggebendes Merkmal ist die Gelbfärbung der Blätter. Diese tritt hierzulande meistens im Spätherbst ein. Kiwis aus heimischem Anbau sind daher eher eine Winter Obstsorte.
Wussten Sie schon, dass die Kiwiernte Zeiten von Breitegrad zu Breitengrad variieren? In Deutschland pflücken die Züchter die Kiwis im Spätherbst vergleichsweise spät vom Strauch. In Chile beginnt die Ernte bereits im April. In Neuseeland, dem Ursprungsland der Kiwifrucht, ist das Obst im Juni reif. Lediglich die Italiener ernten die Kiwis genau wie wir im Oktober.
Verschiedene Meinungen zum Ernte-Zeitpunkt
Bereits ab Oktober ist in Europa mit den ersten Nachtfrösten zu rechnen. Bei der Frage, ob Temperaturen unter dem Gefrierpunkt dem Obst schaden, sind sich selbst Experten uneins. Manche plädieren dazu, die Früchte unbedingt vor dem ersten Frost zu pflücken. Andere sind überzeugt, dass die Kiwi erst durch kalte Nächte ihre Säure verliert. Die Erntezeit richtet sich demnach nach der Laubfärbung sowie dem Datum, nicht aber nach den Witterungsverhältnissen. Fest steht nur, dass der Gärtner im Frühjahr die Blüte vor Spätfrösten schützen muss, damit es überhaupt zur Kiwiernte kommen kann.
Sortenbedingter Erntetermin
Mittlerweile stehen dem Gärtner zahlreiche Sorten und Züchtungen zur Auswahl. Je nach Wahl unterscheiden sich auch die Erntezeiten:
- grüne, behaarte Früchte
- goldene, glattschalige Kiwis
- Kiwibeeren
Actinidia deliciosa
Hierbei handelt es sich um die behaarten Kiwis. Sie stellen die wohl bekannteste Sorte dar. Diese Art muss der Gärtner Ende Oktober, Anfang November im unreifen Zustand ernten und anschließend bei Temperaturen von 10-15°C mehrere Wochen nachreifen lassen.
Actinidia arguta
Die glattschaligen Kiwis der Sorte Actinidia arguta pflückt der Gärtner im reifen Zustand. Meistens sind sie schon im September verzehrfertig.
Kiwibeeren
Ideal für kleine Gärten sind die winzigen Kiwibeeren. Der große Vorteil dieser Kiwi Art ist, dass manche Sorten bereits im zweiten Standjahr Früchte tragen. Jedoch sind diese weitaus kleiner als herkömmliche Kiwis. Die Zuchtform unterteilt sich wiederum in weitere Sorte. Besonders empfehlenswert für den heimischen Anbau sind:
- Bojnice
- Cinderella
- Issai
- Jassei
- JULIA (auch Sachsenkiwi genannt)
- Roter Potsdamer
- WEIKI (auch Bayernkiwi genannt)
Häufig gestellte Fragen
Unterscheiden sich grüne und goldene Früchte nur hinsichtlich der Kiwiernte?
Bei dem Anbau unterschiedlicher Kiwi Sorten ist nicht nur ausschlaggebend, wann der Gärtner die Früchte vom Strauch pflückt. Grüne und goldene Kiwis unterscheiden sich auch im Geschmack. Die glattschalige Variante ist deutlich süßer und daher für die meisten Menschen bekömmlicher. Im Handel ist sie meistens etwas teurer.
Überschüssige Kiwis lassen sich problemlos an einem kühlen Ort aufbewahren. Ideal sind Temperaturen von 5°C. Allerdings fördert das Stapeln der Früchte die Fäulnisbildung. Damit sie beim Verzehr schön weich sind, empfiehlt es sich sie zuvor warm zu stellen und einen Apfel daneben zu legen. Dieser sondert bestimmte Stoffe ab, die die Kiwifrucht schneller nachreifen lassen.