Das Schneiden von Kirschlorbeer ist während des Sommers zum Schutz der wild lebenden Tiere verboten. Alle wichtigen Hinweise zum richtigen Zeitpunkt eines Rückschnitts und der Vorgehensweise sind hier zusammengestellt.
Schnittverbot
Bereits seit 2010 ist es gemäß Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) zwischen dem 1. März und dem 30. September verboten, Hecken, Büsche und Sträucher, also auch den Kirschlorbeer, zu schneiden. Laut § 39 Absatz 1 des Gesetzes ist es nicht erlaubt,
- wild lebende Tiere mutwillig zu beunruhigen
- Lebensstätten der Tiere ohne triftigen Grund zu zerstören
Dies bezieht sich insbesondere auf radikale Rückschnitte von Gewächsen, in denen bereits Tiere brüten, nisten oder leben. Missachtungen werden als Ordnungswidrigkeit eingestuft und mit Geldstrafen bis zu 10.000 Euro bestraft.
Es gibt jedoch auch Ausnahmen, die den Rückschnitt von Gehölzen während des Verbotszeitraums erlauben. Mögliche Gründe hierfür können sein:
- schonende Form- und Pflegeschnitte
- schwere Erkrankung der Pflanze
- Einschränkung der Verkehrssicherheit durch herausragende Äste
- Unwetterschäden
Kirschlorbeer schneiden
Generell lassen sich drei verschiedene Arten des Rückschnitts unterscheiden, nämlich der Auslichtungs-, der Form- und der Verjüngungsschnitt.
- Auslichtungsschnitt: schneiden abgestorbener, erkrankter und abgeknickter Äste
- Formschnitt: Herstellung der gewünschten Wuchsform, Kürzung von zu langen und ungewünscht gewachsenen Ästen
- Verjüngungsschnitt: insbesondere bei älteren Sträuchern wichtig, schneiden von mehrjährigen innen liegenden Trieben, Verhinderung einer Verkahlung und einer höheren Krankheitsanfälligkeit
Idealer Zeitpunkt
Einjährige Jungpflanzen Jahr sollten bereits jährlich zurückgeschnitten werden. Für ausgedehnte Rückschnitte wie den Form- und Verjüngungsschnitt hat sich in der Praxis der Spätherbst bewährt. Der optimale Zeitpunkt für einen Nach- bzw. Pflegeschnitt von Prunus laurocerasus ist das zeitige Frühjahr. Spätestens im März eines Jahres, bevor der Austrieb der neuen Blätter beginnt, sollten die Schnittmaßnahmen jedoch erledigt sein.
Zusätzlich sollte auf die richtigen Wetterbedingungen geachtet werden:
- idealerweise wolkig bzw. bedecktes Wetter
- hohe Luftfeuchtigkeit führt zu erhöhter Anfälligkeit für Krankheitserreger
- starke Sonneneinstrahlung führt zu Verbrennungen an den Wundstellen
Während der besonders warmen und sonnigen Sommermonate und der frostigen Wintermonate ist ein Rückschnitt, der der Erhaltung der Pflanze dient, daher nicht sinnvoll.
Schnittwerkzeug
Für das Schneiden von Kirschlorbeer sollte auf ein händisches Werkzeug wie eine Gartenschere zurückgegriffen werden. Der Einsatz von elektrischen Geräten führt durch die Messerbewegungen zu ausgefransten Blatträndern und unschönen braunen Verfärbungen. Um die Haut vor dem austretenden giftigen Pflanzensaft zu schützen, sollten sowohl Handschuhe als auch eine Schutzbrille während der Arbeiten getragen werden.
Häufig gestellte Fragen
Grundsätzliche ist eine Hinzugabe zum gewöhnlichen Kompost möglich, empfiehlt sich in der Praxis jedoch nicht. Aufgrund des sehr langsamen Zersetzungsprozesses, sollten die Pflanzenteile besser im Biomüll ihren Platz finden.
Üblicherweise sind die Blätter des Kirschlorbeers ganzjährig grün. Bräunlich verfärbte bzw. vertrocknete Blätter sind in den meisten Fällen ein Indiz für eine falsche Pflege, Frostschäden oder eine Erkrankung. Neben einer weitergehenden Untersuchung des Strauches sollten die veränderten Pflanzenteile kurzfristig vom Strauch entfernt und im Restmüll entsorgt werden. Dies ist ganzjährig möglich und auch während der Sommer- und Wintermonate nicht verboten.