Die schnell wachsende Lorbeerkirsche ist hierzulande eine beliebte Heckenpflanze. Zwar wachsen die meisten Kirschlorbeer-Sorten von Natur aus dicht, nichtsdestotrotz sollten Sie die Sträucher regelmäßig schneiden.
Kirschlorbeer
Kirschlorbeer wird in der Botanik der Pflanzengattung Prunus zugerechnet und trägt daher den botanischen Namen Prunus laurocerasus. Deshalb ist das aus Kleinasien stammende Rosengewächs mit Kirschen und Pflaumen und nicht mit Gewürzlorbeer (Laurus nobilis) verwandt, obwohl seine Blätter mehr dem Lorbeer als der Kirsche ähneln. Bei der Portugiesischen Lorbeerkirsche (Prunus lusitanica) handelt es sich um die europäische Verwandte des Kirschlorbeers, die im Gegensatz zu Prunus laurocerasus nicht zu den invasiven Pflanzenarten gezählt wird.
Kirschlorbeer schneiden
Schnelles Wachstum und gute Winterhärte sind die entscheidenden Eigenschaften eine Kirschlorbeerhecke. Einzeln wird die Lorbeerkirsche eher selten gepflanzt, obwohl viele Sorten auch als Solitär eine gute Figur machen.
Der jährliche Zuwachs bewegt sich je nach Sorte zwischen 30 und 50 Zentimetern. Hinzukommt, dass die Lorbeerkirsche bis sechs Meter hoch werden kann. Mit anderen Worten: Wird der Kirschlorbeer nicht regelmäßig geschnitten, legt sie schnell an Höhe und Breite zu, wächst jedoch nicht mehr so dicht. Daher gehört das Schneiden einer Kirschlorbeerhecke zu den jährlichen Pflegemaßnahmen.
Zeitpunkt
Damit der Kirschlorbeer dicht wächst, gilt folgende Faustregel für das Schneiden:
- verpflichtender Schnitt im Spätwinter
- optionaler zweiter Schnitt im Spätsommer
Da der Rückschnitt vor dem 1. März erfolgen muss, empfiehlt sich der Zeitraum zwischen Mitte und Februar für den ersten Schnitt. Dabei ist Folgendes zu beachten:
- frostfreier Periode (Schnitttag und anschließende Tage)
- niederschlagsfrei
- bedeckter Himmel (keine direkte Sonne)
Ist der erste Schnitt aufgrund der Witterung in Ihrer Region nicht möglich, bringen Sie die Hecke zu einem späteren Zeitpunkt nur in Form. Kontrollieren Sie vor den Schneiden sorgfältig, ob Vögel in der Kirschlorbeerhecke nisten. Den Rückschnitt ins mehrjährige Holz machen Sie Anfang Oktober.
Der zweite optionale Schnitt empfiehlt sich für stark wachsende Sorten und kann ab Ende Juni erfolgen, wenn Sie nicht ins mehrjährige Holz schneiden und keine Vögel mehr in der Hecke nisten.
Anleitung
Obwohl Prunus laurocerasus sehr gut schnittverträglich ist, sollten Sie nicht “einfach so” mit dem Schneiden beginnen, sondern nach Plan bzw. Anleitung vorgehen:
- Äste mit kranker Rinde abschneiden
- Frostgeschädigte Triebe entfernen
- nach innen wachsende Zweige herausschneiden
- Triebe einkürzen und Kanten in Form bringen
Scheuen Sie sich bei den Schnittmaßnahmen nicht, den Kirschlorbeer stark zu beschneiden. Da Prunus laurocerasus schnell wächst, gleicht die Pflanze kahle Stellen binnen weniger Wochen aus.
Schneidewerkzeug
Lorbeerkirschen schneiden Sie am besten händisch mit einer Garten- oder Rosenschere. Bei der Arbeit mit einer Heckenschere besteht die Gefahr, dass zu viele Blätter zerfetzt werden und unschöne braune Ränder zurückbleiben. Deswegen sollten Sie motorbetriebenes Schneidewerkzeug nur verwenden, wenn die Hecke sehr groß und die Tätigkeit zu anstrengend ist.
Häufig gestellte Fragen
Da die Lorbeerkirsche nur sehr langsam verrottet, sollten Sie das Schnittgut nicht auf den Komposthaufen geben, sondern zur örtlichen Müllsammelstelle bringen. Auf keinen Fall sollten Sie die abgeschnittenen Äste und Zweige auf Weiden (giftig für Weidetiere) oder gar in der freien Natur entsorgen, da die invasive Pflanze dort die heimische Vegetation verdrängt.
Das Abschneiden der Blüten hat keinen Einfluss auf ein dichtes Wachstum des Kirschlorbeers. Allerdings verhindern Sie damit, dass der Strauch seine giftigen Beeren entwickelt, die kleine Kinder oft zum Naschen verlocken.
Steht Prunus laurocerasus als Solitär, ist ein Schnitt nicht zwingend erforderlich. Nichtsdestotrotz fördern Sie mit einem Rückschnitt im Spätwinter (Anleitung wie bei der Hecke) ein dichteres Wachstum. Soll Ihre Lorbeerkirsche eine Kugel- oder Pyramidenform bekommen, bedarf es eines jährlichen Form- bzw. Erhaltungsschnitts.