Bei dem Kirschlorbeer handelt es sich eigentlich um eine recht robuste Pflanze, die bei guter Pflege und richtiger Standortwahl sehr gut gedeiht. Doch auch dieses Gehölz kann von Schädlingen befallen werden. Oftmals sind diese aber gar nicht auf den ersten Blick erkennbar. Erst durch eine gelbe Färbung der Blätter und Löchern sowie abgefressene Ränder der Blätter kann ein Befall erkannt werden. Jetzt stellt sich allerdings die Frage, welcher Schädling hier sein Unwesen treibt. Der Kirschlorbeer wird in der Regel nur von einem einzigen Insekt befallen, das diesen Schaden anrichten kann. Um welches es sich hierbei handelt und wie es erfolgreich bekämpft werden kann, erklärt der folgende Artikel. Das ist zu tun, sind die Kirschlorbeer-Blätter angefressen.
Dickmaulrüssler ist schuld
Wenn sich an den Blättern des Kirschlorbeers im Garten unschöne Löcher am Blattrand und der Blattmitte zeigen, dann handelt es sich hierbei eindeutig um Fraßschäden, die durch den Dickmaulrüssler verursacht wurden. Hierbei handelt es sich um einen nachtaktiven Käfer, aus diesem Grund ist es auch so schwer, die Schädlinge direkt beim ersten Befall zu erkennen. Weiterhin sollte auf das Folgende geachtet werden:
- Blätter werden mit der Zeit gelb
- keine braunen Flecken wie bei Schrotschusskrankheit
- Löcher werden von den ausgewachsenen Käfern verursacht
- ein Zentimeter großer, schwarzer Käfer
- gefurchter Rücken
- markanter Rüssel
- kann nicht fliegen
- lebt sehr versteckt
- in den späten Abendstunden erst sichtbar
- mit Taschenlampe auf die Suche machen
Befall erkennen
Zeigen sich die ersten Löcher in den Blättern und am Blattrand und werden diese mit der Zeit gelb, dann handelt es sich um den Blattfraß der adulten Dickmaulrüssler. In einem solchen Fall muss schnell gehandelt und die Käfer gesucht werden. Wichtig ist dann auch, die Erde auf einen eventuellen Larvenbefall zu untersuchen. Denn befinden sich Käfer auf dem Strauch, dann dauert es nicht lange, bis die Eier in der Erde abgelegt werden, aus denen dann die gefräßigen Larven schlüpfen. Zeigt der Kirschlorbeer zusätzlich zum Lochfraß und den gelben Blättern auch ausgetrocknete Zweige ist es fast schon zu spät, da Larven bereits die Wurzeln befallen haben. Diese können kein Wasser und keine Nährstoffe mehr aufnehmen und der Kirschlorbeer trocknet trotz genügend Gießwasser aus.
Adulte Käfer bekämpfen
Dickmaulrüssler sind nachtaktiv und verstecken sich am Tag. Daher sind die schwarzen, etwa ein Zentimeter großen Käfer auch nicht am Tag an den Blättern zu erkennen. Wurden daher Blattfraßlöcher gesichtet, muss in den Abendstunden gehandelt werden. Hierbei sollte wie folgt vorgegangen werden:
- im Dunkeln die Blätter absuchen
- hierzu eine Taschenlampe nutzen
- alle Käfer mit den Händen absammeln
- mit Holzwolle gefüllten Topf unter Strauch stellen
- bei einer Hecke mehrere Töpfe entlang dieser
- Töpfe umgekehrt mit Loch nach oben abstellen
- hier hinein klettern die Käfer zum Schlafen
- können so entsorgt werden
- nicht auf den Kompost geben
- in der Biotonne entsorgen
Alternativ kann in den Abendstunden auch ein weißes Tuch unter die Sträucher gelegt werden, die dann geschüttelt und abgeklopft werden. Die Käfer fallen so auf das Tuch und können auf diese Weise ebenfalls aufgesammelt werden.
Larven bekämpfen
Wurden Käfer des Dickmaulrüsslers auf dem Kirschlorbeer gesehen, dann befinden sich im Boden rund um die Pflanze in der Regel bereits auch die Larven. Denn da die Käfer nicht fliegen können, halten sie sich auch meist rund um die befallene Pflanze auf und legen hier direkt ihre Eier ab. Der ideale Zeitpunkt für die Bekämpfung ist zwischen April und Mai oder auch August und September. Denn hierbei handelt es sich um die Schlupfzeiten der Larven. Beim Bekämpfen der Dickmaulrüsslerlarven sollte dann wie folgt vorgegangen werden:
- Nematoden aus dem Handel nutzen
- Fadenwürmer dringen in die Larven ein, die absterben
- Fadenwürmer können sich hier vermehren
- sind alle Larven unschädlich gemacht, sterben auch die Nematoden
- werden mit Gießwasser in Erde gebracht
- nur im Dunkeln da anfällig für UV-Licht
- alternativ befallene Erde großflächig abtragen
- in Biomüll geben
- beschädigte Wurzeln schneiden
- neue, frische Erde auffüllen
Vorbeugen
Besonders bei einer Hecke aus Kirschlorbeeren ist es ärgerlich, wenn die Pflanzen von dem Dickmaulrüssler befallen werden. Entweder bilden sich mit der Zeit unschöne Löcher durch einzeln abgestorbene Pflanzen in der Hecke oder sogar die gesamte Hecke ist betroffen. Damit dies gar nicht erst passiert und die Schädlinge nicht auch noch auf andere Pflanzen und Gehölze im Garten übergreifen, sollte einem Befall vorgebeugt werden. Dies ist durch das Anlegen eines naturnahen Gartens möglich, der wie folgt aussehen kann:
- möglichst viele Fressfeinde anlocken
- Vögel, Kröten, Igel, Spitzmäuse oder Eidechsen
- Unterschlupfmöglichkeiten bieten
- Naturstein-Trockenmauern mit Ritzen
- Blätterhaufen in den Ecken
- auch Reisighaufen bieten Unterschlupf
- Nistkästen im Garten
- Vogeltränke
- Teich für Kröten
Häufig gestellte Fragen
Wenn mich die Löcher in den Blättern nicht weiter stören, muss ich dennoch bekämpfen?
Wenn Sie erkennen, dass sich ein oder mehrere Dickmaulrüssler auf Ihrem Kirschlorbeer niedergelassen haben, dann ist es wichtig, den Käfer direkt zu bekämpfen. Denn Sie können nicht wissen, ob es nicht auch Weibchen sind, die an den Blättern nagen. Diese legen ihre Eier in der Erde unter der Pflanze ab. Die Larven des Dickmaulrüsslers sind jedoch besonders gefährlich, da sie die Wurzeln der Pflanzen unterirdisch fressen.
Wie kann ich den Dickmaulrüssler bekämpfen?
Wurde einmal ein Befall festgestellt, kann es schwer werden, die Schädlinge zu bekämpfen. Denn es können sich immer wieder Käfer auf dem Baum niederlassen und dadurch kann es auch immer wieder zu einer Eiablage der weiblichen Käfer kommen. Daher muss die Bekämpfung so aussehen, dass einmal die adulten Käfer abgesammelt werden und gleichzeitig aber auch die Bekämpfung der Larven im Boden durch Nematoden durchgeführt wird.
Wie kann ich den Dickmaulrüssler aus dem Garten fernhalten?
Wenn Sie einem Befall des Kirschlorbeers durch den Dickmaulrüssler von Anfang an vorbeugen wollen, dann bietet es sich an, einen naturnahen Garten zu gestalten. Bieten Sie den natürlichen Fressfeinden einen guten Lebensraum und der Dickmaulrüssler wird unter Ihrem Kirschlorbeer keine Larven ablegen. Viele Nist- und Unterschlupfmöglichkeiten im Garten sind daher für ein ökologisches Gleichgewicht genauso wichtig wie die Pflanzen.
Welche natürlichen Fressfeinde besitzt der Dickmaulrüssler?
Eidechsen, Kröten, Igel oder Spitzmäuse ernähren sich überwiegend von den Larven des Dickmaulrüsslers. Auch Vögel, je nach Vogelart und Größe fressen die Larven aber auch die erwachsenen Käfer. Halten sich diese auf dem Boden auf, dann sind sie auch für Igel oder Eidechsen ein gefundenes Fressen.