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Eine Kiefer als großer Nadelbaum oder auch als Bonsaipflanze, wer diesen Baum im Garten kultiviert hat, muss das Nadelgehölz auch regelmäßig zurückschneiden. Denn in der freien Natur können die Bäume eine Höhe bis zu 50 Meter erreichen, was in einem Garten natürlich in der Regel nicht möglich ist. Zudem braucht die Kiefer für ein gesundes Wachstum einen regelmäßigen Rückschnitt.
Damit der Baum bei einem Schnitt nicht verletzt, sondern das weitere gesunde Wachstum gefördert wird, gibt es verschiedene Schnitttechniken sowie den richtigen Zeitpunkt. Der folgende Artikel erklärt, wie richtig geschnitten wird.
Regelmäßig schneiden
Die Kiefer ist in den hiesigen Breitengraden nicht nur als Gartenbaum recht beliebt, sondern wird im Handel auch oft als Bonsai angeboten. Beide Wuchsarten benötigen jedoch den richtigen Rückschnitt, damit die Bäume gesund und formschön wachsen können. Wichtig bei einem Schnitt ist vor allem die Regelmäßigkeit. Denn ansonsten wird der Baum im Garten zu groß und wuchernd und muss nach einigen Jahren ohne Schnitt radikal zurückgeschnitten werden.
Der Bonsai hingegen wuchert ebenfalls ohne regelmäßigen Schnitt und ist nach ein paar Jahren kein typischer Bonsai mehr. Daher muss hier ebenfalls auf die Regelmäßigkeit geachtet werden.
Richtiger Zeitpunkt
Der richtige Zeitpunkt für den Rückschnitt ist der späte Winter bis zum frühen Frühling. Denn zu dieser Jahreszeit entwickelt der Nadelbaum genügend Kraft, um wieder neu auszutreiben. Zudem tritt zu diesem Zeitpunkt auch wenig Saft aus den Schnittstellen aus. Würde dies jedoch passieren, wird der Baum geschwächt. Auch ein Radikalschnitt sollte daher immer zu dieser Jahreszeit durchgeführt werden.
Am Schnitttag sollte das Wetter wie folgt aussehen:
- mild und bedeckt
- kein Frost
- keine Sonne
- kein Regen
Sonne könnte die Schnittstellen verbrennen, bei Regen dringt zu viel Feuchtigkeit ein und an einem frostigen Tag könnte die Schnittstelle aufgrund des austretenden Saftes erfrieren. Also drei Schädigungen, die unbedingt vermieden werden sollten, damit die Kiefer sich nach dem idealen Schnitt gut erholen kann.
Werkzeug
Wichtig ist es, das passende Werkzeug für den Schnitt zu nutzen. Denn werden Äste versehentlich mit dem falschen Werkzeug verletzt, kann der ganze Baum hiervon einen Schaden tragen, von dem er sich nur schlecht wieder erholen wird. Daher sollte beim Werkzeug für den Schnitt einer großen sowie auch einer Bonsai-Kiefer das Folgende beachtet werden:
- Astschere
- Astsäge
- alternativ Gartenschere bei einem Bonsai
- Schneidewerkzeug muss scharf sein
- vor dem Schnitt desinfizieren
- mit reinem Alkohol aus der Apotheke
- Leiter bei hohem Baum
- lange Kleidung wegen Verletzungsgefahr
- Gartenhandschuhe
Ist das Werkzeug unscharf, dann besteht hier die Gefahr, dass die Schnittstellen ausfransen. In dem Fall dringen leichter Bakterien, Viren oder Pilze hierüber in das Nadelgehölz ein. Sind die Schnittflächen nicht desinfiziert, haften hier direkt Bakterien, Pilze oder Viren an, die dann direkt während des Schneidens in den Baum eindringen und schädigen können.
Verjüngungsschnitt
Beim Verjüngungsschnitt wird die Kiefer ausgelichtet, damit das Wachstum der neuen Triebe und Zweige angeregt wird. Einmal im Jahr sollte dieser Verjüngungsschnitt erfolgen, da sich über das Jahr immer tote und beschädigte Zweige an einem Baum befinden, die entfernt werden sollten. Dabei wird wie folgt vorgegangen:
- alle toten und vertrockneten Äste und Zweige entfernen
- krankes Holz ebenfalls schneiden
- direkt an der Basis
- bei zwei überkreuzenden Ästen, den schwächeren immer entfernen
- auch nach oben wachsende Triebe
- sowie solche, die andere Äste behindern
Formschnitt
Nachdem bei dem Verjüngungsschnitt die Kiefer ausgelichtet wurde, kann der Formschnitt erfolgen. Hierfür wird die Krone in Form geschnitten. Hierbei sollte wie folgt vorgegangen werden:
- alle neuen Triebe finden
- sind die sogenannte Kerzen
- alle etwa ein bis zwei Drittel zurückschneiden
Je weniger die Kerzen zurückgeschnitten werden, desto schneller wächst der Baum. Daher ist es auch immer eine Frage des Standortes, wie weit die neuen Triebe eingekürzt werden sollten.
Bonsai
Bonsais sind aus Japan bekannt, bei denen eigentlich große Bäume sehr klein gehalten werden. Die Wuchsform wird auch in hiesigen Breitengraden immer beliebter. Auch die an sich sehr großen Kiefern werden im Handel als Bonsai-Bäume angeboten. Der Schnitt hierbei sollte wie folgt aussehen:
- Formschnitt im Frühjahr
- Kerzen schneiden, bevor Nadeln gebildet wurden
- störende Äste werden einfach abgezupft
- vertrocknete und geschädigte Äste ganz entfernen
- Verjüngungsschnitt kann hier auch im Oktober erfolgen
- dann alte und vertrocknete Äste entfernen
Häufig gestellte Fragen
Kann ich den Form- und Verjüngungsschnitt gleichzeitig durchführen?
Es ist sogar sinnvoll, beide Schnitte gleichzeitig durchzuführen. Denn beide Schnitte sollten zur selben Jahreszeit erfolgen, zudem liegt das Werkzeug scharf und desinfiziert bereit. So ist es eine Erleichterung für jeden Hobbygärtner, wenn Form- und Verjüngungsschnitt gleichzeitig durchgeführt werden.
Warum muss das Werkzeug scharf und desinfiziert sein?
Unscharfes Werkzeug franst die Schnittstellen aus, es reißt die Äste und Zweige eher ab, als dass es sauber durchschneidet. Dies hat zur Folge, dass die Wunde größer ist und somit einen besseren Einlass für Bakterien, Viren und Pilze bietet. Auf unsauberem Werkzeug befinden sich bereits Bakterien, Viren und Pilze, die direkt während des Schneidens über die Wunde in den Baum gelangen.
Warum soll ich meine Kiefer regelmäßig schneiden?
Die Kiefer sollte regelmäßig geschnitten werden, damit sie einen schönen Wuchs beibehält. Wurde der Baum über mehrere Jahre nicht verjüngt und in Form geschnitten, dann kommt es dazu, dass er nach außen hin einen Wildwuchs zeigt, im Inneren aber bereits verkahlt ist. Damit die Kiefer überall schön grün bleibt, ist der regelmäßige Schnitt nicht zu vermeiden.