Kommen Ihnen beim Gießen der Zimmerpflanzen unzählige kleine Fliegen entgegen, handelt es sich wahrscheinlich um Trauermücken. Zum Loswerden der Plage werden verschiedene Hausmittel empfohlen. Wie schlägt sich Kaffeesatz beim Kampf gegen Fliegen in der Blumenerde?
Trauermücken
Trauermücken (Sciaridae) sind weltweit verbreitet. In Europa sind bislang mehr als 600 Arten bekannt. Die adulten Tiere leben nur wenige Tage. Ihr einziger Lebenszweck besteht darin, sich fortzupflanzen. Da sie nur Flüssigkeit zu sich nehmen, geht von ihnen keine unmittelbare Gefahr für Ihre Zimmerpflanzen aus. Die eigentlichen Schädlinge sind die Larven, denn diese ernähren sich von den feinen Pflanzenwurzeln. Dies schwächt vor allem junge Zimmerpflanzen. Sie beginnen zu kümmern und können im schlimmsten Fall sogar eingehen.
Wie schnell die Fliegen zur Plage werden, zeigt sich an ihrem Lebenszyklus:
- pro Weibchen bis zu 200 Eier
- Larvenschlupf nach sieben bis acht Tagen
- nach zwei Wochen Verpuppung
- nach maximal vier Tagen Schlupf der ausgewachsenen Trauermücken mit sofortiger Geschlechtsreife
Kaffeesatz gegen Trauermücken
Ob der Satz gegen die Fliegen hilft, wird unterschiedlich bewertet. Während die einen von einem wahren Wundermittel sprechen, schreiben die anderen dem Hausmittel nur eine geringe Wirkung gegen die Plage zu. Wie auch immer, ein Versuch lohnt sich, da Kaffeesatz in vielen Haushalten vorhanden ist.
Wie hilft Kaffeesatz?
Der Einsatz von Kaffeesatz soll die Fortpflanzung der Fliegen verhindern. Dahinter steht folgende Überlegung: Die Weibchen nutzen die feuchte Erde für die Eiablage. Ist diese mit einer dünnen Schicht Satz bedeckt, können sie die Eier nicht ablegen. Keine Eiablage bedeutet keine Larven, keine Trauermücken und kein Schaden für die Pflanze.
Dieser Kreislauf funktioniert allerdings nur, wenn Sie die Erde aller Zimmerpflanzen mit dem Satz bedecken, denn bei den meisten Arten haben auch die Weibchen Flügel. Wird ihnen also bei einer Pflanze die Möglichkeit zur Fortpflanzung genommen, fliegen sie schnurstracks zur nächsten.
Gegenargumente
Schimmelbildung
Wird Kaffeesatz zum Kampf gegen Fliegen auf die Blumenerde gestreut, kann es zur Bildung von Schimmel kommen, welcher der Pflanze schadet. Um dies zu vermeiden, sollten Sie den Satz, bevor er zum Einsatz kommt, gut abtrocknen lassen. Soll der Satz aus Kaffepads oder -kapseln gewonnen werden, müssen Sie diese ausschneiden und den Kaffeetrester herausholen. Zum Trocknen streuen Sie den Kaffeesatz großzügig in einem großen Gefäß aus, damit die unteren Schichten in der Schale nicht zu schimmeln beginnen.
Abzugsloch als Eintrittsfalle
Die Wirkung des Kaffeesatzes wird unterbunden, da die Weibchen, wenn ihnen die Oberfläche der Blumenerde versperrt ist, die Eier “von unten” über das Abzugsloch in die feuchte Blumenerde legen. Zugegeben, gegen dieses Verhalten nützt der Kaffee nichts. Dies gilt aber auch für alle anderen Barrieren, wie zum Beispiel Sand.
Häufig gestellte Fragen
Nein. Da die Kaffeeschicht lediglich die Eiablage verhindert, können Sie alle Kaffeesorten verwenden. Ob es sich dabei um den Satz von Espresso oder koffeinfreiem Kaffee handelt, spielt keine Rolle.
Das hängt davon ab, ob und welchem Stadium die Larven in der Blumenerde sind. Ausgehend vom Lebenszyklus der Fliegen sollten Sie zwei bis vier Wochen abwarten, ob die Plage vorbei ist.