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Mit Johannisbeeren im Garten findet sich eine süßsaure Bereicherung. Die Sträucher sind beliebt bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen und jeder einzelne Strauch kann zahlreiche Beeren ausbilden, die sich nicht nur frisch verzehren lassen. Das Düngen ist besonders wichtig, um die Ausbildung der Beerenfrüchte zu unterstützen. Mit dem richtigen Dünger ist es ein Leichtes, die Pflanzen über das gesamte Jahr zu versorgen, denn sie müssen sich nach der Ernte erhohlen, um im Folgejahr problemlos wieder austreiben und Blüten ausbilden zu können. Hierfür bieten sich neben handelsüblichen Düngern Hausmittel an.
Zeitpunkt
Besonders wichtig bei Johannisbeeren ist der Zeitpunkt der Düngung, denn wenn Sie zu früh oder zu spät die Düngemittel verabreichen, kommt es zu Problemen beim Wuchs. Im Gegensatz zu anderen Beerengewächsen sind Johannisbeeren auf eine höhere Nährstoffzufuhr angewiesen und aus diesem Grund müssen Sie mehrmals im Jahr düngen. Die folgenden Termine sind hierbei zu beachten:
- erste Düngung im März (vor dem neuen Austrieb)
- April bis Mai nachdüngen (Flüssigdünger empfohlen)
- letzte Düngung kurz vor der Winterruhe im Herbst
Besonders wichtig ist es, niemals während der Fruchtbildung zu düngen. Würde die Johannisbeere zu diesem Zeitpunkt gedüngt werden, leidet sie an einem Wachstumsschub, der sich deutlich auf den Geschmack der Beeren auswirkt.
Diese verlieren an Aroma und die Pflanze selbst wächst über diese Zeit etwas zu schnell, was die Vitalität negativ beeinflusst. Halten Sie also die oben genannten Zeitpunkte ein, um Ihre Johannisbeere nicht mit einem Nährstoffüberschuss zu stressen.
5 Hausmittel als Dünger
Da Johannisbeeren auf eine hohe Menge an Nährstoffen angewiesen sind, ist an sich nichts gegen den Einsatz eines handelsüblichen Beerendüngers einzusetzen. Da diese jedoch im Vergleich zu den organischen Düngern, die Sie selbst herstellen können, nicht so ergiebig sind und zudem viele Mineralien enthalten könnten, sollten Sie die weiter unten folgenden Hausmittel zum Düngen verwenden.
Johannisbeeren benötigen einen guten Mix aus Stickstoff und Kalium, um die zahlreichen, runden Beeren in drei verschiedenen Farben auszubilden. Folgende Hausmittel bieten sich hierfür gut an, inklusive Anleitung:
1. Kompost: Gut gereifter Kompost ist ideal für Beeren aller Art, nicht nur Ribes. Da Johannisbeeren kein Problem mit Stickstoff haben, können Sie problemlos all Ihre Küchen- und Grünabfälle kompostieren und diese als Dünger verwenden. Kompost bietet sich für die Düngung im Frühjahr und Herbst und zum Anpflanzen an. Folgen Sie dabei der folgenden Anleitung:
- bereiten Sie pro Pflanze etwa zwei bis fünf Liter Kompost vor
- heben Sie diesen unter die Erde am Standort
- dabei unbedingt auf die empfindlichen Wurzeln achten
- keine scharfen Werkzeuge dafür verwenden
- ebenfalls den Kompost nicht zu tief einarbeiten
- die Wurzeln würden diesen sonst nicht erreichen
- gut angießen
Mehr wird für die Anwendung nicht benötigt.
2. Mist: Wenn Sie sich für Mist entscheiden, orientieren Sie sich bei der Anwendung an der gleichen Anleitung wie beim Kompost.
Bei Johannisbeeren empfiehlt sich stickstoffhaltiger Mist, zum Beispiel von Hühnern, aber auch Pferdeäpfel sind effektiv, solange diese nicht kompostiert sind. Das würde den Standort der Pflanze zu nass machen. Getrockneter Mist ist bei Johannisbeeren ideal.
3. Brennnesseljauche: Mit Brennnesseljauche düngen Sie noch einmal über das Frühjahr und in geringen Mengen über das Jahr, falls Ihre Johannisbeere schwächelt. Die folgende Anleitung hilft Ihnen bei der Herstellung und Anwendung:
- für das Hausmittel benötigen Sie Brennnesseln (bot. Urtica)
- diese sollten noch nicht blühen, das verstärkt die Wirkung
- das Hausmittel wird in einem großen Behälter angesetzt
- dieser darf nicht aus Metall sein
- zerkleinern Sie die Brennnesseln gründlich
- füllen Sie den Behälter mit Wasser
- stellen Sie diesen an einen halbschattigen Platz
- lassen Sie in diesem die Brennnesseln für zwei bis vier Wochen gären
- täglich umrühren (Vorsicht: Gestank!)
- sobald die Jauche nicht mehr schäumt, ist sie fertig
- die Jauche hält für etwa zwei bis vier Wochen
- verwendet wird diese verdünnt mit Wasser im Verhältnis von 1:10
- gießen Sie damit den Standort gut am Abend oder Morgen
- nicht auf die Blätter geben
- niemals bei direkter Sonne verabreichen
4. Hornmehl- oder Späne: Wenn Sie diese Dünger verwenden wollen, sollten Sie diese am besten für die Herbstdüngung nutzen. Dieses wird auf die Erde gestreut und vorsichtig mit den Händen eingearbeitet. Mehr müssen Sie in Bezug auf die Anwendung nicht beachten.
5. Kaffeesatz: Kaffeesatz bietet sich als alleiniger Dünger nicht an und sollte zusammen mit Kompost, Mist oder Hornmehl- oder Spänen verabreicht werden. Mischen Sie diesen einfach mit in die Erde und der Kaffeesatz versorgt die Beeren mit ausreichend Stickstoff. Wichtig bei der Verwendung von Kaffeesatz: Ausschließlich kalt und trocken, sonst klumpt und schimmelt er.
Mulchen nicht vergessen
Sie müssen Ihre Johannisbeeren nicht nur mit Dünger versorgen, sondern können diese problemlos mulchen. Das bietet sich vor allem für Exemplare an, die einen trockenen Standort aushalten müssen, da Mulch nicht nur Nährstoffe, sondern Feuchtigkeit bietet. Die Mulchschicht kann aus einer der folgenden Materialien bestehen, wobei Sie den Rindenmulch sogar selbst herstellen können, wenn Sie über einen Häcksler verfügen. Folgend die geeigneten “Mulchrohstoffe”:
- Rindenmulch
- Stroh
- Laub
- Grasschnitt
Achten Sie vor allem beim Laub darauf, dass dieses nicht von von Krankheitserregern, Pilzen oder Schädlingen befallen ist. Diese könnten sich in der Mulchschicht weiter ausbreiten und somit schnell auf die Ribes übergehen, was ihnen stark zusetzen würde. Sobald Sie den Mulch vorbereitet haben, müssen Sie diesen einfach nur ausgiebig am Standort verteilen.
Das empfiehlt sich zu Beginn und Ende der Saison. Über den Winter schützt die Mulchschicht zudem vor dem Austrocknen an besonders schneearmen Tagen.
Wenn Sie einen gut gepflegten Rasen haben, können Sie den Schnitt ebenfalls für die Beeren nutzen und damit mulchen. Ein weiterer Vorteil der durch das Mulchen entsteht ist ein anhaltender Schutz vor Unkraut. Diese haben durch die Mulchschicht keine Möglichkeit auszutreiben.
Häufig gestellte Fragen
Welcher Dünger ist nicht für Johannisbeeren geeignet?
Wie bei anderen Beerenarten der Gattung Ribes sollten Sie niemals chloridhaltige Düngemittel verabreichen. Es ist egal, um welche Sorte Johannisbeeren es sich handelt, denn durch Chloridgaben leiden die Blattränder an einer Nekrose und die Pflanze beginnt stark zu schwächeln.
Lohnen sich Beerendünger aus dem Handel?
Beerendünger bieten sich je nach Qualität und Zusammensetzung ebenfalls gut für die Nährstoffversorgung Ihrer Ribes geeignet. Jedoch lassen sich die oben genannten Dünger effektiver nutzen, da die Fertigmischungen immer mineralische Anteile enthalten, die nicht so gut von den Pflanzen aufgenommen werden.