Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.
Wenn der Japanische Ahorn geschnitten werden muss, dann birgt dies auch immer ein gewisses Risiko. Denn der Zierahorn verträgt auch den kleinsten Rückschnitt nur sehr schlecht. Doch hin und wieder müssen gerade die im Kübel kultivierten Pflanzen geschnitten werden, damit sie nicht zu viel Platz wegnehmen. Vor einem Schnitt sollte daher auch immer die Überlegung stehen, ob dies gerade nötig ist oder doch unterlassen werden kann. Der folgende Artikel erklärt alles über den richtigen Zeitpunkt und das richte Vorgehen, wenn es ohne einen Rückschnitt gar nicht anders geht.
Schnittverträglichkeit
Die Schnittverträglichkeit des Japanischen Ahorns ist alles andere als gut. Schon nur kleine Schnitte an den neuen Trieben können der Pflanze zusetzen. Ein Rückschnitt ins alte Holz kann hierbei sogar den Tod des Zierahorns bedeuten. Der Japanische Ahorn wächst zudem sehr gleichmäßig und sehr langsam. Doch manchmal ist ein Schnitt unumgänglich und dann sollten verschiedene Punkte wie der richtige Zeitpunkt, das passende Werkzeug sowie die Schnitttechnik hierbei unbedingt beachtet werden, damit der Ahorn diesen unbeschadet übersteht.
Richtiger Zeitpunkt
Der Japanische Ahorn sollte nicht einfach irgendwann geschnitten werden, auch wenn er als Kübelpflanze im Sommer draußen und im Winter in der Wohnung kultiviert ist. Denn der Zierbaum hat die Angewohnheit zu bluten, was der Pflanze sehr zusetzen kann. So sollte beim Abpassen des richtigen Schnittzeitpunktes vor allem auf das Folgende geachtet werden:
- Schnitt im Herbst und Winter vermeiden
- zu dieser Zeit tritt vermehrt Pflanzsaft aus
- schwächt die Pflanze
- Schnittwunden sollten vor dem Winter ausheilen
- ab September keinen Schnitt mehr
- ideale Monate Mai und Juni
- trockener und sonniger Tag
- nicht bei direkter Mittagssonne schneiden
- durch Wärme trocknen Schnittstellen schneller ab
Zudem ist es im Herbst oft auch zu feucht, so dass die Wunden aus diesem Grund auch nicht ausheilen können. Ab dem Sommer kommt hinzu, dass der Saftdruck im Ahorn ansteigt und es hierdurch zu dem vermehrten Bluten aus den Wunden kommt.
Richtiges Werkzeug
Da bereits der Rückschnitt an sich den Zierahorn sehr stresst, muss hier auch auf das passende Werkzeug geachtet werden, damit keine Viren, Bakterien oder Pilze über die Schnittstelle eindringen können. Daher sollte das Werkzeug immer wie folgt gewählt werden:
- für Triebe Gartenschere nutzen
- für stärkere Äste eine Astschere
- immer nur scharfes Schnittwerkzeug
- ansonsten fransen Schnittstellen aus
- bieten größere Eintrittsfläche
- Werkzeug vor jedem Schnitt reinigen und desinfizieren
- reinen Alkohol aus der Apotheke nutzen
- alternativ Desinfektionsmittel aus dem Gartenfachhandel
- es könnten Bakterien, Pilze oder Viren anhaften
Notwendigkeit
Da der Japanische Ahorn nur sehr langsam und vor allem auch sehr gleichmäßig wächst, kann er auch im Kübel kultiviert lange ohne einen Rückschnitt auskommen. Doch natürlich gibt es auch hier immer gewisse Ausnahmen, die wie folgt aussehen:
- erfrorene Zweige und Triebe
- vertrocknete Zweige und Triebe
- verwelkte Zweige und Triebe
- Welkekrankheit kann Zierahorn befallen
Tritt einer dieser Fälle auf, dann sollten die betroffenen Teile entfernt werden. Doch auch hierbei sollte auf den empfohlenen Schnittzeitpunkt im Mai und Juni geachtet werden. Sind die Zweige erfroren, dann können diese auch im früheren Frühjahr, direkt nach dem Winter entfernt werden. Der Baum hat auch so die Möglichkeit, sich bis zum nächsten Winter wieder zu erholen.
Schnittschäden vermeiden
Vor einem Schnitt sollte immer das Risiko abgewogen werden. Denn jeder Schnitt kann Schäden am Baum verursachen. Die Frage stellt sich daher hier immer, ob der Schnitt wirklich dringend erforderlich ist, oder ob die Schäden hierdurch hinterher vielleicht sogar noch größer werden könnten, als bei einem unterlassenen Schnitt. So kann es zu folgenden Schnittschäden kommen:
- je nach Schnittzeitpunkt blutet Ahorn stark
- kann zu Verlust von Lebenskraft führen
- durch Schnittstellen können Infektionen entstehen
- Schädlinge bevorzugen frisch geschnittene Gewächse
- durch Schwächung wird ein Schädlingsbefall oft nicht verkraftet
So kann der Japanische Ahorn vor allem nach einem Schnitt von Pilzen wie Falschem und Echten Mehltau sowie von der Rotpustelkrankheit vermehrt befallen sein. Auch Krankheiten wie Blattspitzendürre und Verticillium-Welke kommen häufiger vor. Spinnmilben sowie Schild- und Blattläuse setzen sich fest.
1. Erhaltungsschnitt
Wurde festgestellt, dass der Japanische Ahorn einen Erhaltungsschnitt benötigt, dann sollte dieser einer entsprechenden Anleitung nach erfolgen und nicht einfach drauflos geschnitten werden. Wurde das Werkzeug entsprechend vorbereitet und ist der richtige Zeitpunkt gewählt, dann sollte beim Erhaltungsschnitt wie folgt vorgegangen werden:
- vertrocknete Zweige insgesamt entfernen
- direkt am Ursprung schneiden
- immer vertikal und leicht schräg schneiden
- nicht direkt am Stamm schneiden
- vertrocknete Blätter von Zweigen entfernen
2. Formschnitt
Ein Formschnitt kann dann durchgeführt werden, wenn der Japanische Ahorn zu groß geworden ist. Auch wenn er eine bestimmte Form erhalten soll, kann dieser Schnitt erfolgen. Es sollte jedoch nicht zu häufig in Form geschnitten werden, alle paar Jahre muss hier reichen. Beim Formschnitt sollte auf das Folgende geachtet werden:
- einen Zweig nie mehr als ein Drittel kürzen
- nur Zweige, die die Form “stören”
- nicht alle Blätter entfernen
- bei schlanker Form drei Zentimeter Zweig am Stamm stehen lassen
3. Radikalschnitt
Nur bei einer schweren Krankheit, die unweigerlich zum Absterben des Japanischen Ahorns führen würde, darf ein Radikalschnitt als letzte Hilfsmaßnahme durchgeführt werden. Dies kann zum Beispiel bei der Verticillium-Welke der Fall sein. Beim Radikalschnitt sollte wie dann wie folgt vorgegangen werden:
- Stamm etwa auf 15 – 20 Zentimeter kappen
- Wurzel ausgraben
- in neue Erde setzen
- Pilzsporen befinden sich in alter Erde
Dieser Radikalschnitt ist keine Garantie dafür, dass sich die Pflanze erholt und neu austreiben wird. Daher sollte es sich hierbei auch wirklich um die letzte Rettungsmöglichkeit handeln.
Häufig gestellte Fragen
Warum darf mein Japanischer Ahorn nicht im Herbst geschnitten werden?
Bereits im Sommer beginnt der Pflanzsaft stärker zu pulsieren und tritt dann auch schneller und in größeren Mengen aus einer Schnittwunde aus. Zudem ist es im Herbst zu feucht, die Wunde kann sich nicht gut erholen. Ein weiterer Punkt ist der nahende Winter, in den die Pflanze dann durch den späten Schnitt geschwächt hineingeht.
Diese Frage kann eindeutig mit einem klaren nein beantwortet werden. Denn der Radikalschnitt sollte nur die letzte Maßnahme bei einer schweren Erkrankung sein. Es ist niemals gesagt, dass die Pflanze nach diesem Schnitt wieder neu austreiben wird.
Jeder einzelne Schnitt kann einen Schädlings- oder Pilzbefall begünstigen, ebenso können Bakterien oder Viren über die Wunden schneller eindringen. Gerade weil der Japanische Ahorn so stark ausbluten kann, ist er geschwächter und kann dann Schädlinge, Viren und Bakterien oder Pilze schlechter abwehren. Die Pflanze könnte so einen großen Schaden nehmen.