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Japanische Aralie, Aralia elata – Pflege des Angelikabaums

Japanische Aralie - Aralia elata

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Der ursprünglich in Russland (Ostsibirien), Japan, Korea und China (Mandschurei) beheimatete Aralia elata wird wegen seines bizarren Wuchses auch gern als Teufelskrückstock bezeichnet. Die Japanische Aralie wächst nicht direkt wie ein Baum, aber auch nicht wie ein Strauch, denn mit den Jahren schieben sich aus den Wurzeln immer mehr bedornte Triebe nach oben.

An ihrem Schopf sitzen lange sich im Herbst gelblich färbende Fiederblätter, die zusammen eine pilz- oder schirmartige Krone ergeben. Die gelblich weißen Blüten werden gern von Insekten besucht. Daraus reifen blauschwarze Beeren heran, die den Vögeln im Winter als Nahrung dienen.

Aus der Gartenrat Mediathek

Steckbrief

  • Herkunft China, Japan, Ostsibirien und Korea
  • ausdauernde, sommergrüne, winterharte Pflanze (bis ca. -28 °C)
  • junge Blattknospen werden in Japan gern in Tempura ausgebacken
  • Wuchs straff aufrecht und dicktriebig
  • sehr ausladende Krone
  • Wuchshöhe in heimischen Gärten je nach Sorte 2 bis ca. 8 m
  • jährliches Wachstum bis 25 cm
  • die Stämme werden nur ca. 10 Jahre alt
  • regenerieren sich durch neue Schösslinge
  • dichte Besetzung von kurzen Dornen an der Rinde
  • wechselständige ca. 100 cm lange einfach bis dreifach gefiederte Laubblätter
  • gelbe bis orangerote Laubfärbung im Herbst
  • Blütezeit Juni bis September
  • sehr lange, ca. 50 cm breite, zartgelbe Blütenrispen
  • als Früchte blauschwarze 3 mm große Beeren (Vogelnahrung)

Standort und Boden

Die Japanische Aralie liebt einen sonnigen bis halbschattigen Standort und fühlt sich in windgeschützter Lage am wohlsten. Sie wächst auf durchlässigen, nährstoffreichen, mäßig trockenen bis feuchten Lehmböden, lehmigen Tonböden oder sandigen Lehmböden. Darüber hinaus toleriert sie Kalkböden, aber ist dafür sehr nässeempfindlich, vor allem im Winter. Auf reinen Tonböden ist die Pflanze frostgefährdet. Arbeiten Sie deshalb lockere Erde unter und geben eine Drainage aus Kies in das unterste Drittel des Pflanzloches.

Der Angelikabaum steht gern in Einzelstellung und wird häufig mit Blumen oder Sträuchern unterpflanzt. Die Sorten, die nicht ganz so hoch werden, passen gut an Gehölzrändern.

Gießen und Düngen

Japanische AralieRegelmäßiges Gießen der Aralia elata ist notwendig, da die Pflanze einen höheren Wasserbedarf hat. Der Boden darf nie austrocknen.

Vermeiden Sie unbedingt Staunässe, auch wenn die Japanische Aralie regelmäßige Wassergaben wünscht. Lassen Sie den Boden aber auch nie ganz austrocknen. Also wählen Sie den “goldenen Mittelweg”!

Der entscheidende Wachstumsfaktor für die Aralia elata ist ein fruchtbarer, humoser Boden. Deshalb empfiehlt es sich, im Frühling Kompost und Hornspäne in den Boden einzuarbeiten. Ebenso ist es ratsam, bei der Pflanzung schon Kompost in das Pflanzloch zu geben.

Schneiden

Die Aralia elata kann, aber muss nicht unbedingt geschnitten werden. Wenn Sie die Pflanze dennoch etwas in Schach halten möchten, so gibt es einiges dabei zu beachten.

Erfrorene Triebe

  • während der gesamten Vegetationszeit vorsichtiges Zurückschneiden möglich

Wurzelaustriebe

  • von März bis September tief an der Hauptwurzel wegschneiden
  • das Wegschneiden verursacht jedoch wieder neue Austriebe
  • ein Nachschneiden ist immer wieder notwendig

Große Zweige

  • beste Zeit zum Abschneiden im späten Winter oder zeitigen Frühjahr

Verjüngungsschnitt

  • über einem Zeitraum von 3 oder 4 Jahren möglich
  • im 1. Jahr von innen heraus schneiden
  • 1/3 der dicksten Zweige auf ca. 50 cm herunterkürzen
  • nur bis kurz über einer nach außen zeigenden Knospe schneiden
  • im 2. Jahr die nächsten 1/3 der übrigen Zweige auf dieselbe Weise abschneiden
  • im 3. Jahr die letzten 1/3 der Zweige genauso schneiden
  • bei einem 4-jährigen Verjüngungsschnitt jeweils ¼ der Zweige schneiden

Überwintern

Die Japanische Aralie ist vollkommen winterhart und verträgt Temperaturen bis -28,2º C. In rauen Lagen bekommt sie aber dennoch einen leichten Winterschutz, um eventuelle Frostschäden zu vermeiden. Als leichter Winterschutz reicht schon eine Schicht Laub auf dem Wurzelbereich aus, die als natürliche Isolierung und Feuchtigkeitsspeicher dient.

Vermehren

AralieDie Aralia elata lässt sich sehr gut durch Samen oder Wurzelstecklinge vermehren.

Samen

  • Aussaatzeitpunkt im Herbst
  • flache Schalen, kleine Töpfe oder andere Aussaatgefäße
  • handelsübliche Erde oder normale Gartenerde reicht aus
  • Samen mit Erde bedecken und leicht andrücken
  • Gefäße mit Folie oder Glas abdecken
  • regelmäßig lüften, um Schimmel zu vermeiden
  • sobald die Keimlinge über 2 bis 3 Blätter verfügen, werden sie pikiert

Wurzelstecklinge

  • der beste Zeitpunkt dafür ist im Spätherbst oder Frühwinter
  • einige mindestens bleistiftstarke Wurzeln von der Mutterpflanze trennen
  • Wurzeln in ca. 6 bis 7 cm lange Teilstücke schneiden
  • genau darauf achten was oben und unten ist
  • am besten ein Schrägschnitt am unteren Ende ausführen
  • die Wurzelstücke mit dem schrägen Ende nach unten in Kisten mit feuchter Erde legen
  • leicht mit Erde bedecken
  • sofort gießen und mit Folie abdecken
  • Folie regelmäßig lüften
  • Substrat nie austrocknen lassen
  • im Frühjahr die neuen Pflänzchen tagsüber auf der Terrasse abhärten
  • einige Tage später an gewünschter Stelle auspflanzen

Das Substrat nicht zu nass halten, da die Wurzeln sonst wegfaulen!

Auspflanzen

Bereiten Sie die Pflanzlöcher gut mit einer Drainageschicht vor und geben Kompost oben auf. Für die Drainageschicht im unteren Drittel des Pflanzlochs eignen sich Kies, feiner Splitt und selbst gesammelte Steinchen aus dem Garten. Gießen Sie die Pflanzen gut an und lassen Sie die Erde in den folgenden Wochen nie austrocknen. Gießen Sie aber nicht zu viel!

Aralia elata im Kübel

Wer die Aralia elata in einen Kübel pflanzt, hat es natürlich einfacher, um die Wurzelaustriebe in Schach zu halten. Und die Pflanze selbst wird je nach Sorte nicht ganz so groß. Achten Sie bei der Pflanzung im Kübel jedoch auf eine sehr gute Drainage. Das Pflanzgefäß muss über ein Loch im Boden verfügen, damit das Wasser ablaufen kann. Damit das Loch nicht mit Pflanzsubstrat verstopft, decken Sie es mit einer Tonscherbe ab, bevor Sie das Drainagematerial wie Kies oder Splitt einfüllen. Obenauf eine Mischung aus handelsüblicher Erde oder eigene Gartenerde und etwas Kompost.

Gießen Sie die Japanische Aralie im Kübel regelmäßig und lassen die Erde nie austrocknen. Sollte der Pflanzkübel oder der Topf auf einem Unterteller stehen, gießen Sie überschüssiges Wasser immer ab, damit keine Staunässe entsteht.

Im Herbst sollten die Kübel gut eingepackt werden, damit sie im Winter nicht einfrieren können, sofern sie auf der Terrasse oder dem Balkon verbleiben sollen. Jute, Vlies oder Filz sind gute Isoliermaterialien. Wer über viel Platz im Haus oder gar über einen Wintergarten verfügt, der kann die Aralia elata auch drinnen überwintern. Jedoch sollte die Pflanze nicht zu warm stehen, aber auch nicht zu kalt. Auch im Winter muss regelmäßig gegossen werden, aber in größeren Abständen. Die Erde darf im Kübel auch in der kalten Jahreszeit nicht austrocknen!

Beliebte Sorten

Aralia elata “Variegata”

  • weißbunte Blattränder
  • graugrüne Blätter
  • gelbes bis orangefarbenes Herbstlaub
  • schwachwüchsig
  • maximale Wuchshöhe 3 m
  • maximale Wuchsbreite 2 m
  • für Kübelpflanzung geeignet

AralieAralia elata “Aureovariegata”

  • mit gelben Blatträndern
  • gelbe Flecken auf den Blättern
  • Herbstlaub in Gelb bis Rotorange
  • maximale Wuchshöhe 7 m
  • maximale Wuchsbreite 3 m
  • wenig verzweigt
  • für große Kübel geeignet

Aralia elata “Silver Umbrella”

  • Besonderheit: tiefgoldgelbe Blüten
  • grüne Blätter mit dunkelgrüner Unterseite
  • maximale Wuchshöhe 8 m
  • maximale Wuchsbreite 5 m
  • in rauen Lagen Frostschutz notwendig

Krankheiten und Schädlinge

Die Japanische Aralie wird gar nicht oder nur in Einzelfällen von Schädlingen oder Krankheiten heimgesucht.

Häufig gestellte Fragen

Mit welchen Bäumen oder Sträuchern passt die Japanische Aralie zusammen und mit welchen Blumen kann ich sie unterpflanzen?
Die Japanische Aralie verträgt sich gut mit Essigbäumen. Eigentlich im Japangarten gern gesehen, wer aber experimentieren will, kann einen großen Angelikabaum auch mit Sträuchern und Halbsträuchern unterpflanzen. Eine Unterpflanzung mit Blüten- und Schattenpflanzen sowie Bodendeckern, Blattschmuckstauden und Gräsern ist ebenso möglich. Achten Sie bei der Pflanzung von Sträuchern und Blumen darauf, dass jene, die mehr Licht benötigen und nicht so feuchten Boden lieben, immer außen stehen.

Sträucher und Halbsträucher

  • Wilsons Berberitze (Berberis wilsoniae)
  • Rosa Strauchdeutzie “Mont Rose” (Deutzia Hybrida “Mont Rose”)
  • Zwerg-Mahonie “Cabaret” (Mahonia nitens “Cabaret”)
  • Clandon – Bartblume (Caryopteris clandonensis)

Schatten

  • Nieswurz (Helleborus foetidus)
  • Balkan-Storchschnabel ( Geranium macrorrhizum)
  • Wald-Scheinmohn (Meconopsis cambrica)

Halbschatten

  • Astilben “Cattleya” (purpurrosa Blüten)

Äußere Baumscheibe

  • Purpurglöckchen (Heuchera)
  • Nelkenwurz (Geum coccineum)
  • Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Große Sterndolde (Astrantia major)
  • Geflecktes Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)

Bodendecker

  • Golderdbeere (Waldsteinia geoides)
  • Großes Immergrün (Vinca major)
  • Krautiges Immergrün (Vinca herbacea)

Blattschmuckstauden

  • Funkien (Hosta)

Farne

  • Japanischer Schmuckfarn (Athyrium niponicum ‘Metallicum’)

Gräser

  • Japan-Segge (Carex morrowii ‘Variegata’)

Ich habe mehrere Angelikabäume und einer davon welkt und vergilbt. Die Blätter sind fahlgrün und rollen sich zusammen. Im unteren Stammbereich sieht der Baum etwas schwammig und wässrig aus. Und es riecht komisch. Was ist das?
Ihr Angelikabaum ist wahrscheinlich mit einer bodenbürtigen Sorte der Pilz-Gattung Phytophthora befallen, sodass die Wurzeln abfaulen. Pflanzen, die zu nass stehen, sind sehr anfällig für diesen Pilz. Denn die Dauersporen des Pilzes können sehr lang überleben und nach Auskeimung sogenannte Schwärmersporen bilden, die bei ausreichender Feuchtigkeit zur Wirtspflanze schwimmen. Verletzungen im Wurzelbereich oder in der unteren Rinde bei zu nassem Stand sind gute Eindringpforten für den Pilz. Das bedeutet, dass vernässte Substrate und ein sehr geringer Sauerstoffgehalt im Boden den Pilz magisch anziehen.

Vorbeugung und Bekämpfungsmaßnahmen
Gartengeräte, Töpfe oder Kübel, die mit der Pflanze in Berührung gekommen sind, müssen desinfiziert werden. Dafür ist zum Beispiel MENNO Florades im Fachhandel erhältlich. Sie können Gefäße aber auch in ein 20 minütiges 60°C heißes Wasserbad legen. Verwenden Sie als Pflanzsubstrat nur gut durchlüftete Substrate und achten Sie darauf, dass diese entseucht sind. Gegebenenfalls entkeimen Sie das Pflanzsubstrat mittels Wasserdampf. Graben Sie den befallenen Angelikabaum großflächig aus und entsorgen ihn vollständig. Achten Sie darauf, dass die anderen Bäume nicht zu nass stehen. Kontrollieren Sie den Boden in der Umgebung der befallenen Pflanze genau und achten auf eventuelle Wirtspflanzen:

  • Rhododendron
  • Rosen
  • Thujen
  • Fuchsien
  • Cyclamen
  • Veilchen
  • Gerbera
  • Wolliger Schneeball (Viburnum lantana)

Befallene Wirtspflanzen entsorgen Sie ebenso und tauschen zur Vorsorge das Substrat der anderen aus.

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Tipps für Schnellleser

- sonniger bis halbschattiger Standort
- liebt es windgeschützt
- der Boden sollte gut durchlässig und nährstoffreich sein
- auf reinen Tonböden frostgefährdet
- Kalkböden werden toleriert
- sehr nässeempfindlich
- Drainage im unteren Bereich des Pflanzlochs hilfreich
- Kies oder feiner Splitt als Drainage gut geeignet
- Drainage auch bei Kübelpflanzung notwendig
- winterhart bis ca. -28 °C
- in rauen Lagen leichter Winterschutz ratsam
- Kübelpflanzen vor Frost schützen oder ins Haus bringen
- regelmäßig gießen, aber nicht zu viel
- Staunässe unbedingt vermeiden!
- Kompost oder Hornspäne als Dünger im Frühjahr ausreichend
- muss nicht unbedingt geschnitten werden
- Verjüngungsschnitt möglich (von innen beginnend)
- bildet Ausläufer, die nach Abschneiden wieder austreiben
- Vermehrung durch Aussaat oder Wurzelstecklinge möglich