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Auf einer Weide kann Jakobskreuzkraut viel Schaden anrichten, insbesondere wenn Haustiere damit in Kontakt kommen. Die Pflanze ist in all ihren Teilen giftig und es ist wichtig, genau zu bestimmen was dort eigentlich wächst. Auch für Kinder und Erwachsene ist der Verzehr gefährlich, deswegen muss beispielsweise bei Pflanzen wie Johanniskraut genau verglichen werden.
Bestimmungsmerkmale
Jakobskraut wird auch als Greiskraut bezeichnet, was an den weißen Schöpfen liegt, die optisch ein wenig an Löwenzahn erinnern. Schon während der Blütezeit zeigen sich diese Schöpfe und lassen bereits an Jakobsgreiskraut denken.
Aufgrund der leuchtend gelben Blüten ist das Kraut recht einfach zu erkennen, wenn es auf brachem Weideland wächst. Üppige Wiesen mit einer Vielzahl von blühenden Pflanzen sind jedoch ein Problem, da es zahlreiche Expemplare mit gelben Blüten gibt.
1. Größe
In Abhängigkeit zum Standort wird eine einzelne Pflanze zwischen 30 und 100 Zentimeter groß. Wenn die Umgebung stimmt, ist vereinzelt auch eine Wuchshöhe von bis zu 120 Zentimeter möglich.
Im ersten Wachstumsjahr bildet sich die Grundrosette aus, die über bis zu 20 Zentimeter langes Laub verfügt. Optisch erinnert das Jakobskraut in diesem Stadium an eine Grünkohlpflanze.
Ab dem zweiten Wachstumsjahr entwickeln sich die charakteristischen, kleinen Büsche.
2. Stängel und Blattwerk
Jakobskraut entwickelt einen kräftigen, kantig wirkenden Stängel, dessen Farbe zwischen rot-braun und violett variiert. Oft ist der Stiel leicht behaart und erinnert optisch ein wenig an Engelshaar.
Die Blätter sind fiederteilig, gegliedert und im Wechselstand angeordnet. Es handelt sich um faserige Blätter, die mit einem Flaum überzogen sind und auf der Unterseite weißlich schimmern. Sobald die Pflanze in voller Blüte erstrahlt, ist das Laub verwelkt.
Das Laub einer nicht blühenden Pflanze bietet gute Möglichkeiten Jakobskraut zu erkennen. Zerreibt man ein Blatt zwischen den Fingern, entsteht ein ekelhafter, sehr unangenehmer Geruch.
3. Blüte
Die Blütengröße variiert zwischen 15 und 20 Millimeter, es handelt sich um Doldentrauben. Optisch erinnern sie vom Aufbau her Margeriten. Der innere Kranz ist in Form einer Scheibe angeordnet, darum herum werden 13 Zungenblüten ausgebildet. Dies ist jedoch nur der Standard, die Zahl kann variieren, was bei Korbblütlern keine Seltenheit ist.
Eine Knospenhülle verfügt über 13 Außenblätter, die eine charakteristische, schwarze Spitze haben und enge Außenhüllenblätter.
4. Blütezeit
Die leuchtend gelben Blüten des Jakobskrauts entwickelt sich im Juni und bleiben bis August bestehen. Während der Blüte ist das Laub bereits deutlich welk, ein weiteres Merkmal zum Bestimmen.
Das Jakobsgreiskraut blüht von Juni bis August.
Wo kommt Jakobskreuzkraut vor?
Jakobskraut wächst häufig auf Wiesen und Weiden, die eine maximale Höhe von 1000 Metern nicht überschreiten. Bevorzugt wird ein lehmiger Tonboden mit starker Trockenheit. Meist sind es landwirtschaftliche Flächen, wie beispielsweise stillgelegte Gleise oder Wegesränder, an denen das Jakobskraut gedeiht.
- wächst am Wegesrand
- wächst an Hängen und Eisenbahnböschungen
- wächst auf Brachflächen
Besonderheiten von Jakobskraut
Das Frühjahr ist die Hochsaison der Raupen, diese befallen das Jakobsgreiskraut sehr häufig. Da die Schädlinge immun gegen die Giftstoffe des Krauts sind, werden sie zur Gefahr für Haus- und Weidentiere. Allerdings sind die Raupen ein guter Helfer, wenn es darum geht das Jakobskraut eindeutig zu identifizieren.
Giftgefahr – Jakobskreuzkraut gefährlich
In allen Pflanzenteilen befinden sich zwei Giftstoffe, die sowohl für den Mensch, als auch für Tiere gefährlich sind. Es handelt sich um Senecionin und Jacobin. Vor allem in den Blüten sind die höchsten Giftkonzentrationen enthalten. Auch wenn das Kraut zu Heu verarbeitet wird, bleibt es giftig.
In der offiziellen Giftpflanzenliste ist Jakobskreuzkraut nicht enthalten, doch es besteht höchste Gefahr beim Verzehr. Rinder, Pferde und andere Weidetiere sterben binnen weniger Tage, wenn die Pflanze verzehrt wurde.
Die klassischen Symptome sind:
- akuter Gewichtsverlust
- stark blutiger Durchfall
- Lethargie und Nervosität im Wechsel
Weniger toxisch wirken die Giftstoffe auf Schweine und Schafe, doch bei ausreichendem Verzehr verenden auch diese an Jakobskreuzkraut.
Verwechslung mit anderen Pflanzen
Für Laien sind die Unterschiede oft nur schwer auszumachen, doch das Jakobskreuzkraut kann von anderen, sehr ähnlichen Pflanzen unterschieden werden. Eine Verwechslung passiert auf den ersten Blick aber sehr schnell und zwar hauptsächlich mit diesen Pflanzen:
- Johanniskraut
- Wiesenpippau
- Rucola
1. Johanniskraut
Beide Pflanzen leuchten strahlend gelb und gedeihen nicht selten sogar gemeinsam. Es kommt eine identische Blütezeit hinzu. Dabei ist es höchst wichtig die Unterschiede von Johanniskraut und Jakobskreuzkraut zu kennen, sonst kann das böse Folgen haben.
Die wichtigsten Unterschiede:
- Johanniskraut entwickelt immer Trugdolden und hat fünf Blütenblätter
- Jakobskraut hat stets eine unterschiedliche Zahl an Blütenblättern
- Johanniskraut lässt tiefrotes Hypericin frei beim Zerreiben der Knospen
- die Blätter des Jakobskrautes sind deutlich größer
2. Wiesenpippau
Beim Wiesenpippau handelt es sich auch um einen Korbblütler, allerdings erinnert die Blüte eher an Löwenzahn. Auch an den Stängeln gibt es Unterschiede zwischen den beiden Pflanzen. Pippau ist ungiftig, ganz im Gegensatz zu Jakobskraut.
Die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale:
- Wiesenpippau hat eine größere Blüte
- Stängel sind weniger weit ausgeschnitten
- Stängel weist nicht die violette Färbung des Jakobskrauts auf
3. Rucola
Rucola ist als Salat sehr begehrt und eine Verwechslung könnte hier fatale Folgen haben. Im Gegensatz zu den beiden vorher genannten Pflanzen, ähneln sich hier die Blätter und nicht die Blüten. Mit ein wenig Umsicht lassen sich die beiden Pflanzen jedoch erkennen und auseinanderhalten.
Die Unterschiede erkennen:
- Rucola hat einen starken, einzigartigen Eigengeruch
- Blätter des Rucola sind weich und unbehaart
- Rucola ist hierzulande fast nie als Wildwuchs anzutreffen