Insekten gelangen durch unterschiedliche Mundwerkzeuge an Nahrung. Eine Übersicht über 20 verschiedene Insekten mit einem Rüssel erhalten Sie durch die ausführliche Liste in diesem Ratgeber.
Schmetterlinge in der Übersicht
Admiral (Vanessa atalanta)
- in Gärten, Wiesen und Wäldern anzutreffen
- fliegt Ende Mai bis Mitte Oktober
- Flügelspannweite: 55 bis 65 mm
- Vorderflügel dunkelbraun, rote Binde in der Mitte, mit schwarze Spitzen, weißen Punkten und Balken
- Weibchen mit weißem Punkt auf Binde
- dunkelbraune Hinterflügel, rote Binde am Rand, marmorierte Unterseite in schwarz, rot und violett
- dunkelbrauner bis schwarzer Körper
- deutlich erkennbarer Saugrüssel
Baum-Weißling (Aporia crataegi)
- bevorzugt sonnige Lebensräume mit Disteln und Büschen
- Flügelspannweite: 45 bis 65 mm
- weiße Vorder- und Hinterflügel, braune (Weibchen) oder schwarze (Männchen) Adern, dunkle Umrandung
- weißer Körper
- fliegt von Mai bis Juni
- erkennbarer, schwarzer Rüssel
Hummelschwärmer (Hemaris fuciformis)
- bewohnen lichte Wälder, Waldränder, Siedlungen, Hügelgebiete
- Flügelspannweite: 38 bis 50 mm
- erinnern auf den ersten Blick an Hummeln
- Vorder- und Hinterflügel transparent, rotbraune Ränder und Adern
- pelziger Körper, olivgrün
- Flugzeit von Ende Mai bis Anfang August
- langer, dünner Saugrüssel
- auf der Liste der gefährdeten Arten
Schwalbenschwanz (Papilio machaon)
- Lebensraum sind Trockenrasenflächen, Wiesen und seltener Gärten
- Flügelspannweite: 50 bis 75 mm
- Flügel mit schwarz-gelbem Muster, Hinterflügel mit blauer Binde und roten Augenflecken
- mehrere rötliche Stellen auf Flügelunterseite
- breiter, dunkler Körper, Unterseite gelb mit schwarzen Streifen
- Insekten fliegen von April bis Dezember
- Rüssel eingerollt erkennbar, geknickt, sehr lang
Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum)
- Lebensraum abhängig von Futterpflanzen, Falter ist nicht wählerisch
- Flügelspannweite: 35 bis 76 mm
- graubraune Flügel, 2 dunkelbraune Binden, Hinterflügel orangebraun gefärbt, Unterseite der Flügel heller
- Körper behaart, graubraun, Unterseite weiß behaart
- Flugzeit: Ende Mai bis Mitte Oktober
- Rüssel eingerollt erkennbar, sehr lang (bis 28 mm), geknickt
- Aussehen erinnert stark an einen Kolibri
- erreichen Fluggeschwindigkeiten von bis zu 80 km/h
Windenschwärmer (Agrius convolvuli)
- bevorzugter Lebensraum umfasst Ackerflächen, Gärten, Hang- und Heidegebiete
- Flügelspannweite: 90 bis 120 mm
- Grundfarbe des Falter graubraun, rosa-schwarze Streifen auf Hinterleib und Flügeln, stark behaart
- können über Sommer beobachtet werden
- überwintert nicht nördlich der Alpen
- langer, dünner Saugrüssel (etwa 100 mm)
Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni)
- in Wäldern, Hanggebieten, in der Nähe von Büschen
- Flügelspannweite: 50 bis 55 mm
- Flügel zugespitzt, zitronengelb (Männchen) oder grünweiß (Weibchen), oranger Augenfleck erkennbar
- Körper braunviolett, Augen sehr groß
- Saugrüssel eingerollt erkennbar, lang, dünn
- kann über das ganze Jahr beobachtet werden (eingeschlossen Winterquartier)
- typische Flugzeiten reichen von März bis November
Hummeln und Bienen mit Rüssel
Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris)
- in offenem Gelände oder Wäldern anzutreffen
- schwarzer Körper, zwei gelbe Streifen, Spitze des Hinterleibs weiß
- Körper komplett behaart
- Körpergröße: 11 bis 17 mm (Arbeiterinnen und Männchen), 20 bis 23 mm (Königinnen)
- transparente Flügel, klein im Vergleich zum Körper
- von März bis Oktober aktiv
- mit kurzem Saugrüssel versehen
- Völker mit bis zu 600 Individuen
Frühlings-Pelzbiene (Anthophora plumipes)
- Lebensraum umfasst steile Flussufer, Gruben mit Lehm, Kalk oder Sand, Scheunen, Weinbaugebiete, Gärten, Stadtparks
- runder Körper, schwarz oder braungrau
- Körper komplett behaart, helle Thorax-Behaarung
- 14 bis 15 mm groß (kein Geschlechtsunterschied)
- Männchen tragen Fransen an den Beinen
- von März bis Mitte Juni aktiv
- mit langem, deutlich erkennbarem Saugrüssel versehen
Gartenhummel (Bombus hortorum)
- Gärten, Parkanlagen, Waldränder, Wiesen, seltener Dämme
- schwarzer Körper, drei gelbe Streifen, hinteren beiden Streifen überlappen manchmal, Spitze des Hinterleibs weiß, etwas länglicher als Erdhummel
- Körper komplett behaart
- Körpergröße: 11 bis 16 mm (Arbeiterinnen und Männchen), 17 bis 22 mm (Königinnen)
- Mitte April bis Anfang August
- mit langem Saugrüssel versehen (deutlicher Unterschied zur Erdhummel)
- Völker mit bis zu 120 Individuen
- häufiger als Erdhummel anzutreffen
Rostrote Mauerbiene (Osmia bicornis)
- fast überall anzutreffen, baut Nester in Mauern, Sträuchern und unbewohnten Strukturen
- braungelber bis rostroter Körper, hell behaart, Spitze des Hinterleibs weiß
- helle Behaarung
- Kopfschild der Weibchen mit kleinem Horn versehen
- Körpergröße: 10 bis 12 mm (Weibchen), Männchen deutlich kleiner
- transparente Flügel, klein im Vergleich zum Körper
- von März bis Oktober aktiv
- verfügt über einen äußerst langen Saugrüssel
- Solitärbienen (finden sich nur zur Paarung zusammen)
Westliche Honigbiene (Apis mellifera)
- nicht wählerisch an den Lebensraum, auf hohes Nahrungsaufgebot angewiesen
- dunkelbrauner bis schwarzer Körper, Abdomen gestreift in schwarz und gelb
- Behaarung am Thorax gelbbraun
- Körpergröße: 11 bis 16 mm (Arbeiterinnen und Männchen), 18 bis 25 mm (Königinnen)
- Insekten fliegen von März bis Oktober
- mit mittellangem Saugrüssel versehen
- Völker mit 50.000 bis 100.000 Individuen
- einzige domestizierte Bienenart
- es existieren zahlreiche Unterarten
Weitere Insekten mit Rüssel
Bremsen (Tabanidae)
- blutsaugende Insekten
- Saugrüssel ist mit Mundwerkzeugen ausgerüstet
- wechselwarme Säugetiere werden damit gebissen
- Blut wird anschließend aus der Wunde geleckt (pool feeder)
- Hauptsaison zwischen April und Anfang September
- an Waldrändern, in Feuchtwiesen und Sumpfgebieten anzutreffen
- ähneln Fliegen im Aussehen, bspw. die Viehbremse (Tabanus bromius)
Großer Wollschweber (Bombylius major)
- Insekten in Wäldern, Wiesen, Gärten und Stadtparks anzutreffen
- gehört zur Unterordnung der Fliegen (Brachycera)
- erinnert im Aussehen stark an eine Hummel
- 8 bis 13 mm groß
- dunkelbrauner Körper, stark behaart
- fliegt von März bis Juni
- langer Saugrüssel, nicht einfahrbar
- lange, dünne Beine
Pflanzenläuse (Sternorrhyncha)
- Saugrüssel mit Stechborsten versehen
- dient zum Saugen an Pflanzen
- Saugrüssel sitzt unter der Brust
- viele Arten sind auf bestimmte Gewächse spezialisiert, z.B. die Große Rosenblattlaus (Macrosiphum rosae)
- treten in Kolonien auf
- Schädling an zahlreichen Garten- und Kübelpflanzen
Rüsselkäfer (Curculionidae)
- die fast 60.000 Arten verfügen über sortenspezifische Rüssellängen
- Lebensräume abhängig von Nahrungspflanzen
- 1 bis 20 mm groß
- Färbung abhängig von Art
- kompakter Körperbau mit starken Beinen
Schmeißfliegen (Calliphoridae)
- besitzen Leckrüssel
- zur Nahrungsaufnahme über Flüssigkeiten
- Ernährung stark abhängig von Art, z.B. ernähren sich Blaue Schmeißfliegen (Calliphora) von Aas und anderen Proteinen
- durchschnittliche Größe zwischen 10 und 20 mm
- kompakter Körperbau mit transparenten Flügeln
- grün, goldgrün, blau gefärbtschimmern metallisch
Stechmücken (Culicidae)
- Weibchen aller Arten besitzen einen Stechrüssel am Kopf
- dient zur Blutaufnahme nach Begattung
- Stechrüssel ist deutlich zu erkennen
- Wirtstiere meist wechselwarme Säuger wie Menschen oder Pferde
- fliegen in Mitteleuropa nicht über den Winter
- maximal 15 mm groß (abhängig von Art)
- gilt als gefährlichster Krankheitsüberträger weltweit
Wanzen (Heteroptera)
- Stechrüssel sitzt am Kopfende
- deutlich erkennbar
- Ernährung abhängig von Art
- Großteil der Unterordnung ernährt sich von Pflanzen
- räuberische Arten von Blut
- kommen fast überall vor
- Körperbau und Farben sehr unterschiedlich
- manche Wanzen sind gefährliche Krankheitsüberträger, z.B. Bettwanzen (Cimex lectularius)
Zikaden (Auchenorrhyncha)
- Saugrüssel sitzt an der Kehle
- Rüssel dennoch deutlich erkennbar
- recht lang
- ernähren sich ausschließlich von spezifischen Pflanzen
- Größe und Aussehen von Art abhängig
- beziehen die unterschiedlichsten Lebensräume, solange genügend Nahrungspflanzen verfügbar sind
- erkennbar an kräftigem Körper und langen Flügeln
- verfügen über ausgeprägte Augen
- manche Arten gelten als Pflanzenschädlinge, bspw. die Rhododendronzikade (Graphocephala fennahi)
Häufig gestellte Fragen
Der Rüssel von Insekten ist auf die Nahrung spezialisiert. Der Saugrüssel von Schmetterlingen (Lepidoptera) oder Bienen ist ausschließlich zur Aufnahme von Flüssigkeiten geeignet. Stechrüssel wie bei Mücken oder Wanzen dagegen verfügen über weitere Anpassungen, um die Haut oder Oberfläche der Nahrungsquelle zu durchdringen. Ebenfalls existieren leckende Rüssel, wie zum Beispiel bei vielen Fliegenarten.
Ja, der Rüssel der Insekten bestimmt, welche Pflanzen oder Tiere angeflogen werden. So können zum Beispiel Bienen und Schmetterlinge mit einem langen Rüssel besser Nektar sammeln, der in engen Blütenkelchen zu finden ist. Kürzere oder dickere Rüssel sind für Nahrungsquellen geeignet, die leichter zu erreichen sind. Bei vielen Läusen zum Beispiel ist der kurze Rüssel kaum sichtbar, da sie direkt auf ihrer Nahrung sitzen.
Das Insekt mit dem längsten Rüssel ist nicht in der Liste aufgeführt, da es aus Mittel- und Südamerika stammt. Es handelt sich um Darwin’s hawkmoth (Amphimoea walkeri), einen Schwärmer (Sphingidae) mit einer Flügelspannweite von bis zu 17 Zentimetern und einem Rüssel mit über 35 Zentimetern.