Entgegen vielen abweichenden Meinungen, können Hummeln tatsächlich zustechen. Allerdings sind die Tiere sehr friedlich und meiden normalerweise den Kontakt mit Menschen. Außerdem zeigen die Insekten vor dem Stich deutliche Warnsignale, welche ernst genommen werden sollten.
Speziell Allergiker müssen Vorsicht im Umgang mit Hummeln walten lassen, da es durch das Gift zu heftigen Reaktionen kommen kann. Bei normal reagierenden Personen ist der Stich zwar unangenehm, aber nicht gefährlich. Da Hummeln eine wichtige Funktion in der Natur als Bestäuber wahrnehmen, sollten diese nicht getötet werden. Ein sanftes Vertreiben ist die richtige Gegenmaßnahme.
Hummelstich
Im Volksglauben haben sich verschiedene landläufige Meinungen durchgesetzt, ob Hummeln stechen oder beißen können. Entgegen der vielen verneinenden Überzeugungen, besitzen die Insekten tatsächlich einen Stechapparat, den diese auch benutzen. Jedoch sind die Artgenossen viel friedlicher als Bienen und Wespen, deshalb kommt es nur selten zu einem Stich.
Wenn sich Hummeln jedoch bedrängt und bedroht fühlen, dann wehren sich die Tiere durch das Zustechen. Das passiert, wenn die Insekten festgehalten werden oder das Ausflugsloch zu ihrem Nest versperrt wird. Allerdings sind Hummeln im Gegensatz zu Wespen nicht eigenständig in der Lage, den Stachel aktiv durch die menschliche Haut zu stoßen.
- nur weibliche Hummeln stechen zu
- männliche Drohnen besitzen keinen Stachel
- zeigen bei Bedrohung jedoch dasselbe Abwehrverhalten
- Stich entsteht durch Wucht des Aufpralls
- Hummel muss mit Stachel voran auf Haut treffen
- passiert oft durch Treten auf das Tier
- im Gegensatz zu Bienen bleibt Stachel nicht in Haut stecken
- besitzt keinen Widerhaken
- Stachel kann deshalb erneut eingesetzt werden
Warnsignale
Hummeln üben in der Natur eine bestäubende Funktion aus. Deshalb agieren die Tiere als wichtige Helfer für den Obst- und Gartenbau, ohne deren Hilfe könnten viele Nutzpflanzen nicht gedeihen. Da die Insekten schon früh im Jahr aktiv sind, kann es dazu kommen, dass sie speziell im Frühling die einzigen Bestäuber sind.
Aus diesen Gründen stehen Hummeln in Deutschland unter Naturschutz. Jedoch werden durch die industrielle Landwirtschaft viele der natürlichen Lebensräume zerstört, sodass die Nahrungsquellen der Insekten immer mehr verschwinden. Deshalb sollten Hummeln nicht noch zusätzlich durch Menschen bedroht und getötet werden. Die pelzigen Insekten sind sanftmütige und friedliche Gesellen und stechen nicht sofort zu. Vor dem Stich sendet das Insekt bestimmte Warnsignale aus, welche ernst zu nehmen sind.
- hebt bei mäßiger Bedrohung das mittlere Bein
- Verhalten ist Warnung für Angreifer
- bei massiver Bedrohung kommt es zu lautem Brummen
- dann dreht sich Hummel auf den Rücken
- streckt dem Angreifer Hinterteil mit Stachel entgegen
- stellt dadurch eine Form von Widerstand auf
- kann sich so auf Rücken abstützen
- im Anschluss wird Stachel in Angreifer gebohrt
Hummelstich behandeln
Der Stich einer Hummel kann sehr schmerzhaft sein, allerdings sind die Folgen deutlich schwächer als durch die aggressiven Stiche von Bienen und Wespen. Für die meisten Menschen ist der Hummelstich nicht gefährlich, jedoch kann dieser bei einigen Personen starke allergische Reaktionen auslösen.
Als Hausmittel für die Einstichstelle sind Alkohol und Zitronenscheiben bekannt, manche legen einen heißen Löffel auf. Davon ist jedoch abzuraten, vor allem, wenn die Haut sehr empfindlich ist. Diese Methoden sollen die Giftmoleküle zerstören, allerdings beschädigen sie auch intakte Zellen des eigenen Körpers. Darüber hinaus werden wichtige Proteine rundum die Einstichstelle zerstört, welche für den Abbau des Giftes zuständig sind.
- betroffene Stelle reagiert oft mit Schwellung
- Haut wird rot und juckt
- kann auch brennen und heiß werden
- Einstichstelle ist deutlich als geschwollener Punkt erkennbar
- Symptome klingen meist nach einigen Tagen ab
- Stelle sofort nach Stich länger kühlen
- Schwellung mit Anti-Histamin Salbe behandeln
Allergiker
Der Stich einer Hummel kann für Personen mit einer Insektengiftallergie sehr gefährlich werden und sogar zur akuten Lebensgefahr führen. Die Symptome nach dem Stich unterscheiden sich erheblich von normalen Reaktionen und setzen nach etwa 10-30 Minuten ein. Allerdings sind nur etwa 3% der Bevölkerung hochgradig allergisch und reagieren mit lebensgefährlichen Symptomen. Diese Personengruppe sollte sich nicht in die Nähe von Hummeln begeben und die Insekten bei Kontakt sofort sanft, aber energisch vertreiben.
- Symptome sind Erbrechen und allgemeines Unwohlsein
- Stiche können sogar zu Bewusstlosigkeit führen
- Allergiker müssen stets Notfall-Pack mit sich führen
- dazu gehören Anti-Histamin-Mittel und Spritzen
- bei Schockreaktion sofort Arzt aufsuchen
Hummelbiss
Normalerweise beißen Hummeln nicht, da ihre Beißwerkzeuge nicht zur Verteidigung gedacht sind. Bei der Suche nach Futter können Hummeln kleine Löcher in Blüten oder Moos beißen. Außerdem nutzen die Tiere ihre Beißwerkzeuge für das Zerteilen von Nistmaterial.
- Hummelbiss nicht zu befürchten
- Beißwerkzeuge werden nur zur Ernährung eingesetzt
- befreien sich aber auch durch die Mundwerkzeuge
- wenn sie sich in Haaren oder in Kleidung verfangen
Häufig gestellte Fragen
Wann drohen Stiche von Hummeln?
Im Sommer sind die Tiere besonders aktiv und fühlen sich deshalb schneller bedroht. Baumhummeln werden angriffslustig, wenn sich jemand dem Nest nähert. Erdhummeln reagieren aggressiv, wenn das Nest geöffnet wird.
Weshalb wirken Hummelstiche nicht so stark wie Stiche von Bienen und Wespen?
Der Grund dafür ist die geringere Giftdosis, welche in die menschliche Haut gespritzt wird. Außerdem bleibt der Stachel nicht durch Widerhaken in der Wunde hängen.