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Hügelbeete besitzen mehr Fläche als normale Beete und einen ganz anderen Aufbau. Dieser Inhalt im Beet, die unterschiedlichen Schichten, sorgen bei der Verrottung für eine Temperatursteigerung von etwa 5 bis 8 °C. Dadurch und durch die vielen Nährstoffe, die dabei freigesetzt werden, gedeihen Pflanzen darauf besonders gut. Ideal ist ein Hügelbeet für Gemüsepflanzen. Die Ernte fällt bis zu 3 x so hoch aus, wie bei einem normalen Beet. Allerdings gibt es beim Anlegen und Bepflanzen einiges zu beachten. Was das ist, erfahren Sie im folgenden Text. Lesen Sie weiter!
Vorteile eines Hügelbeetes
- Größere Anbaufläche durch die Bepflanzung der schräg abfallenden Seitenflächen (etwa 1/3 mehr)
- Teilweise höhere Sonneneinstrahlung
- Regenwasser läuft durch die Hangneigung sehr schnell ab
- Durch den Aufbau der Unterschicht und der Verrottung dieser Materialien, wird das Hügelbeet von innen heraus erwärmt (5 bis 8 ° C höhere Temperaturen)
- Anbauzeit verlängert sich durch die höheren Temperaturen (nach vorn und hinten)
- Höhere Ernteerträge, zum Teil mehrere Ernten
- Günstig ist, das Beet einzurahmen. Man nutzt Holz oder Steinplatten. So kann auch bei schlechtem Wetter gut gearbeitet werden, da man einen festen Stand hat und nicht durch Matsch watet
- Praktisch ist auch eine Steinumrandung, sie gibt dem Beet mehr Halt
Hügelbeet anlegen
Die beste Zeit ein Hügelbeet anzulegen, ist im Frühjahr. Zwar gibt es im Herbst, den viele Beiträge favorisieren, das meiste Füllmaterial, beispielsweise Laub und Astschnitt, aber dieser Zeitpunkt hat auch ein paar gravierende Nachteile. Zum einen trocknet das Hügelbeet im Winter innen ziemlich aus und muss dann viel gegossen werden, zum anderen aber und das ist der größere Nachteil, bildet sich über die lange ungenutzte und unbearbeitete Zeit jede Menge Unkraut. Das umgeht man, wenn man früh im Jahr, sobald der Boden nicht mehr gefroren ist, das Beet anlegt. Holz und Blätter kann man im Herbst sammeln und trocken lagern, indem man es einfach mit einer Plane abdeckt.
Ein Vorteil des Anlegens im Herbst ist, dass sich das Beet den Winter über setzt, das ist auch nicht zu verachten. Also ist es fast egal, ob man nun im Winter oder im Frühjahr beginnt, beide Termine haben Vor- und Nachteile. Eigentlich könnte man einfach nur Erde aufschichten zu einem langen Hügel, aber dieser würde nicht die Vorteile eines richtig angelegten Hügelbeetes bieten. Besser ist, nach Anleitung vorzugehen und das Hügelbeet richtig aufzubauen, Schicht für Schicht, wie bei einem normalen Hochbeet.
Schichten des Hügelbeets
Ein Hügelbeet besteht, genau wie ein normales Hochbeet aus mehreren Schichten. Durch den Aufbau wird garantiert, dass sich durch die Zersetzungsvorgänge in diesen Lagen eine deutlich höhere Temperatur entwickelt. Diese wiederum sorgt dafür, dass Pflanzen besser wachsen können. Gleichzeit werden Nährstoffe produziert, die zusätzlich für besseres Wachstum sorgen.
- Das geplante Beet abstecken. Es reicht, vier Pfähle in die jeweiligen Ecken zu stecken und eine Schnur daran zu befestigen, einmal ringsum.
- Dann wird im gesamten Beet die Erde 25 cm tief ausgehoben.
- Als ersten kommt unten ein dünner Maschendraht hinein, der die Pflanzen des Beetes vor Wühlmäusen oder Maulwürfen schützt.
- Danach folgen eine etwa 15 cm dicke Holzschicht, also dünne Zweige, gehäckselte Holzteile, dickere Äste oder ähnliches.
- Jetzt folgt eine etwa 10 cm dicke Schicht Grassoden (Gras nach unten). Alternativ kann Grasschnitt oder auch Stroh genutzt werden.
- Wichtig ist danach eine etwa 20 cm dicke Laubschicht. Das Laub sollte schön feucht sein.
- Als vorletzte Schicht folgt nun eine etwa 15 cm dicke Schicht Kompost, am besten halbreif.
- Die letzte Schicht besteht aus normaler Gartenerde und sollte ebenfalls etwa 10 bis maximal 15 cm dick sein.
- Nach dieser Anleitung ist das Beet dann 50 cm hoch und damit ideal.
- Der Hügel sollte Trapezform haben.
- Flanken nicht mehr als 40° Steigung
- Alle Lagen müssen immer gut festgeklopft werden.
Bepflanzung eines Hügelbeetes
Ideal ist, Gemüse anzubauen. Besonders Starkzehrer profitieren von den zusätzlich freigesetzten Nährstoffen, welche das Beet produziert. Im ersten Jahr ist die Konzentration am höchsten, im zweiten Jahr lässt sie schon nach und im dritten Jahr muss dann schon nachgedüngt werden. Ideal für die Schrägen sind tiefwurzelnde Pflanzen, da diese für Halt sorgen. Der Hang rutscht nicht ab, wenn es stärker regnet. Die Wurzeln halten die Erde fest.
Für das erste Jahr
- Starkzehrer wie Tomaten, Gurken, Zucchini, Kürbisse
Für das zweite Jahr
- Außer Salat und Spinat kann eigentlich alles angebaut werden
- Tomaten, Gurken, Peperoni, Zucchini, Kürbis, Melonen
- Zwiebeln, Lauch, Kraut, Kohl, Kohlrabi, Blumenkohl, Broccoli
- Rüben, Karotten, Rettiche, Kräuter und vieles mehr
- Günstig sind Erdbeeren, die wachsen auch am Hang gut
- Kartoffeln und Chicorée sichern mit ihren Wurzeln den Randbereich
Für das dritte Jahr
- Schwachzehrer wie Salate, Bohnen, Erbsen, Radieschen
- Bei Gemüsepflanzen, welche mehr Nährstoffe benötigen, muss unter Umständen schon nachgedüngt werden.
- Spätestens nach 6 Jahren muss ein Hügelbeet erneuert werden
Stauden können ohne Einschränkungen gepflanzt werden. Wegen der optimalen Sonneneinstrahlung ist darauf zu achten, dass große Stauden nach oben gepflanzt werden und kleine nur an die Hänge. So bekommen alle Pflanzen ausreichend Licht und Sonne ab. Mehrjährige Stauden geben dem Beet Halt.
Gießen und Düngen
Gießen ist wichtig, damit gerade Gemüse gut gedeiht. Düngen entfällt in den ersten beiden Jahren komplett, dann wird der Nährstoffgehalt des Hügelbeetes geringer.
- Reichlich und regelmäßig gießen!
- Zwar kann das Substrat Feuchtigkeit speichern, aber bei langanhaltender Trockenheit trocknet es auch rasch aus.
- So gießen, dass möglichst weder vom „Dach“ des Beetes noch von den Seiten Erde weggespült wird.
- Düngen ist ab dem dritten Jahr möglich. Bis dahin hat sich das verrottende Material im Beet gesetzt. Es sinkt zunehmend nach unten.
- Auch sinkt die Höhe des Beetes.
- So kann man im Frühjahr mit frischer und sehr humusreicher Erde den Hügel wieder aufstocken. Das erspart das Düngen.
- Ansonsten sollte nur organisch gedüngt werden, beispielsweise mit Hornmehl, Hornspänen, Algendünger oder ähnlichem.
Allgemeine Pflegehinweise
Da das Hügelbeet im Laufe der Zeit abflacht, sollten Sie es von Zeit zu Zeit aufschütten. Empfohlen wird, es nach sechs Jahren neu anzulegen, was aber jeder selbst entscheiden sollte. Hier sind einfach die Optik und das Wachstum der Pflanzen entscheidend.
- Im Winter ist es günstig, ein Hügelbeet etwas abzudecken. Gut geeignet ist Lochfolie. So bekommen Beet und Pflanzen noch Luft, sind aber vor Schnee und Wind geschützt.
- Eine Mulchschicht auf dem kompletten Beet verhindert Bodenabschwemmung, unterdrückt Unkraut und erhält die Bodenstruktur.
- Das Beet sackt mit der Zeit etwas zusammen. Deshalb muss es immer wieder aufgefüllt werden.
Häufig gestellte Fragen
Kann der Verrottungsprozess beschleunigt werden, wenn man das Beet erst sehr spät anlegen konnte und schnell bepflanzen möchte?
Ja, das geht. Man löse einen Würfel frische Hefe und ein Kilogramm Zucker in 10 Litern Wasser auf und gieße das auf das Beet. Das funktioniert auch auf dem Kompost sehr gut.
1,80 m Breite ist viel für ein Beet. Kleine Menschen kommen dann nicht mehr bis zur Mitte an die Pflanzen. Warum muss es so breit sein?
Je schmaler das Hügelbeet ist, umso steiler werden die Seitenwände. Sind sie zu steil, kommt die Erde ins rutschen. Regen wäscht sie leicht aus, die ganze Struktur wird locker und sackt nach unten, nicht sehr empfehlenswert und nicht Sinn der Sache.