Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.
Die farbenprächtige Schönheit erlebt derzeit ein Comeback. Galt sie gewisse Zeit als altmodisch und klassisch konservativ, so wertet die Hortensie heutzutage nicht nur Grünanlagen und Beete liebevoll auf, sondern schmückt auch so manchen frischen Sommerstrauß. Beheimatet in den gemäßigten Regionen Süd- und Nordamerikas sowie in Süd- und Ostasien hat sich die Hortensie mittlerweile auch in unseren Breiten hervorragend etabliert und verleiht so manchem Garten ein romantisches Flair.
Mehr als 70 Hortensienarten gibt es weltweit zu bestaunen, darunter auch akrobatische Exemplare, wie die Kletterhortensie. Erfahren Sie in diesem Beitrag alles zum Überwintern.
Artenvielfalt
Wer eine Hydrangea in seinem Garten etablieren möchte, dem kann die Auswahl bei dem Überangebot schon schwerfallen. Einigen Arten wie der attraktiven Bauernhortensie werden sogar magische Kräfte zugesprochen, da sie je nach Bodenbeschaffenheit wie ein Chamäleon die Farbe wechseln kann. Für ein besonderes Highlight im heimischen Garten sorgt die Schnellball-Hortensie.
Wie ihr Name schon sagt, mag sie es auffällig, denn die kugelrunden Blütenstände, die im schneeweißen Farbton erstrahlen, sind nicht zu übersehen. Um leeren Mauerecken etwas Leben einzuhauchen, sollte man auf einen fleißigen Kletterer zurückgreifen. Die Kletterhortensie kann mit Hilfe ihrer Haftwurzeln hohe Mauern problemlos erklimmen und ihre Umgebung mit einem süßen Duft erfreuen.
Pflanzenarten, die den Winter in unseren Breiten auch im Freien unbeschadet überstehen, sind:
- Gartenhortensien
- Kletterhortensien
- Bauernhortensien
- Rispenhortensien
- Tellerhortensien
- Waldhortensien
- Japanhortensien.
Vorbereitungen
Damit eine Hydrangea auch im nächsten Jahr wieder ihre volle Blütenpracht entfalten kann, muss sie gut über den Winter kommen. Eine perfekte Vorbereitung auf die kalte Jahreszeit ist deshalb das A und O für das Wohlbefinden der Pflanzen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Hortensien im Kübel oder im Freiland gepflanzt wurden.
Zu allererst sollte die Nährstoffzufuhr eingestellt werden. Werden die Pflanzen bis zum Winter hin weiter mit Dünger versorgt, hat die Beigabe zur Folge, dass die Hortensien an frostfreien, milden Tagen bereits wieder austreiben. Setzt dann wieder eine Frostperiode ein, ist mit Erfrierungen der jungen Triebe zu rechnen. Schlimmstenfalls überstehen auch ältere Pflanzenteile die kalte Zeit nicht.
Schnitt
Ein Radikalschnitt vorm Überwintern ist nicht zu empfehlen, da dies der Pflanze zu Beginn der Winterruhe zu viel Kraft rauben würde, allerdings können die Stängel oder langen Stiele leicht zurückgeschnitten werden. Auf alle Fälle sollten vertrocknete Blüten oder Stängel im Herbst entfernt werden, um bei Schneefall ein Abbrechen der gesunden, kräftigen Pflanzenteile durch die Schneelast zu verhindern.
Krankheiten und Schädlinge
Bei einer Überwinterung von Hortensien ist es wichtig, dass vor dem Winterschlaf eine Begutachtung der Pflanzen erfolgt. Krankheiten sind keine Seltenheit. Grauschimmel und Mehltau etwa, treten gehäuft auf. Erkennbar werden diese an Veränderungen auf Blättern oder Triebspitzen, die zum Beispiel bei Mehltau mit einem weißen mehlartigen Belag versehen sind. Ein zu feuchtes Klima gilt als Nährboden für pilzliche Schädlinge und meist kommt man ihnen nur mit einem handelsüblichen Fungizid bei. Grauschimmel wiederum breitet sich häufig in der Überwinterungszeit aus und macht sich mit einem flaumigen Belag auf Blättern und Knospen bemerkbar. Es ist ratsam, befallene Knospen oder Laub zu entfernen und mit einem Fungizid den Schimmelbefall zu stoppen.
Unabhängig von einer unsachgemäßen Pflege können auch tierische sowie pilzliche Schädlinge der artenreichen Hortensie sehr zusetzen. Vor allem
- Spinnmilben,
- Blattläuse oder
- Thripse
lassen sich mit Vorliebe auf Blättern und Trieben nieder. Im Winterquartier können sich die Schädlinge dann ausbreiten oder auf andere gesunde Pflanzen übergreifen. Eine zu Stickstoff betonte Düngung lässt Triebe und Blätter weich und damit anfällig für jeglichen Insektenbefall werden. Bei sehr starkem Befall ist es ratsam, nützlingsschonende Pflanzenschutzmittel einzusetzen.
Freilandpflanzen
Die Hydrangea gilt als äußerst winterhart, dennoch sind ihre Befindlichkeiten von Pflanze zu Pflanze ganz unterschiedlich. Dass die Hortensien gut über die kalte Jahreszeitkommen, dafür schafft eine gute Pflege die Basis. Wer Rispenhortensien in seinem Garten beherbergt, der muss sich um keine großen Wintervorbereitungen kümmern. Sie überstehen auch knackig kalte Temperaturen im Freien ohne größere Probleme. Auch die Kletterhortensien benötigen keinen speziellen Winterschutz.
Schutz
Einige Hortensien legen ihre Blütenknospen bereits in den Herbstmonaten für das kommende Jahr an. Deshalb ist es wichtig, dass die Blütenanlagen einen Schutz erhalten. Ein Frostschutz ist immer dann notwendig, solange grüne Blätter oder Knospen zu sehen sind. An ungünstigen Standorten mit großen Temperaturunterschieden können die Knospen absterben. Der Winterschutz kann sehr vielfältig gestaltet sein. So kann mit Einsetzen des Herbstes der Wurzelhals der Pflanze durch das 10 bis 20 Zentimeter hohe Anhäufeln von
- Kompost
- Gartenerde
- Torf
abgedeckt und geschützt werden. Zum Schutz der sensiblen Triebe eignet sich eine Laubschüttung, Stroh oder Reisig. Wichtig ist, dass die Pflanze trotz aller Vorsichtmaßnahmen noch genügend Platz zum Atmen bleibt. Deshalb ist die Verwendung von Folie oder anderen luftundurchlässigen Materialien unbedingt zu vermeiden, da diese Vorgehensweise ein Faulen der Knospen zur Folge hätte.
Gießen
Die Hortensie besitzt sehr große Blätter, über die jede Menge Feuchtigkeit verdunstet. Gerade in der Wintervorbereitungszeit ist es daher wichtig, dass die Pflanze nicht vollständig austrocknet. Während der Überwinterung verliert sie zwar ihre Blätter, aber wichtig ist es auch dann, der Hydrangeo ab und an etwas Wasser zukommen zu lassen. Staunässe ist dabei aber unbedingt zu vermeiden.
Licht
Im Freiland kommt die Hortensie mit relativ wenig Licht aus. Jedoch weiß sie es sehr zu schätzen, wenn sie im Garten einen windgeschützten Platz erhält, wo sie auch in der dunklen Jahreszeit ab und zu mal etwas Sonne erhaschen kann.
Kübelpflanzen
Werden Hortensien im Kübel gehalten, dann ist die Größe des Gefäßes für eine gute Überwinterung ausschlaggebend. Bei einem geringen Durchmesser, kleiner als 40 Zentimeter, sollten die Pflanzen an einen geschützten, Platz wie zum Beispiel Keller, Garage oder Schuppen gebracht und der Topf gut eingepackt werden.
Schutz
Jungpflanzen oder nicht winterharte Hydrangeo sollten vor den ersten Frösten einen sicheren Platz im Inneren des Hauses bekommen. Ein zusätzlicher Schutz wie im Außenbereich ist dabei nicht nötig, allerdings sollte der Platz frostfrei, kühl und zur Vermeidung von Fäulnis oder Schimmelbefall vor allem gut belüftet sein. Für eine rasche Isolation ist es ratsam, die Pflanzen in gewissen Zeitabständen nach Schädlingen abzusuchen.
Gießen
Wenn auch nicht viel, so benötigt die Hortensie in ihrem Winterquartier dennoch ein wenig Wasser. Der Ballen sollte nie ganz austrocknen und stets etwas feucht gehalten werden. Staunässe gilt es auch hier unbedingt zu vermeiden.
Temperaturen
Zur Überwinterung benötigt die Hortensie im Innenbereich eine Temperatur von + 5 Grad Celsius. Mit Beendigung der Winterzeit kann die Pflanze etwas höhere Temperaturen vertragen. Dieser Umstand hat zur Folge, dass die Austrieb- und Blütezeit gefördert wird.
Licht
Da die Hortensien im Winter ihr Laub abwerfen, benötigen sie zur Überwinterung in den Innenräumen relativ wenig Licht. Allerdings sollte es auch nicht vollkommen dunkel sein. Ideal sind Plätze in Fensternähe oder, bei Nichtvorhandensein von Lichtmöglichkeiten, das Aufstellen von speziellen Pflanzenlampen, die für eine stundenweise, schwache Beleuchtung sorgen.
Frühjahr
Ist das Überwintern vorbei, sollten Kübelpflanzen ganz langsam an die Frischluft gewöhnt und auf die Zeit unter freiem Himmel vorbereitet werden. So können die Hortensien stundenweise draußen stehen und auch die Gießmenge kann sich etwas erhöhen. Werden Nachtfröste erwartet, sollten die Kübel wieder ins Hausinnere getragen werden. Mit Ankündigung des Frühlings beginnt die neue Blütensaison und damit die etwas pflegeintensivere Zeit. Erste Tätigkeiten sind
- ausgetrocknete Blüten und Pflanzenteile entfernen
- umtopfen, wenn das Pflanzgefäß zu klein geworden ist
- erste Düngergaben
- Frühjahrsschnitt.
Häufig gestellte Fragen
Müssen die Hortensien im Freien von Schnee befreit werden?
Nein, das ist nicht nötig. Der Schnee dient genau wie der übrige Abdeckschutz als zusätzliches Wärmepolster und kann auf den Pflanzen verbleiben. Zugleich bietet die sanft eingeschneite Pflanze auch noch einen optischen Hingucker.
Ist es möglich, Kübelpflanzen auch im Wohnzimmer zu überwintern?
Davon ist abzuraten, denn durch Wärme in den Innenräumen erhält die Hortensie nicht die benötigte Winterruhe, die sie so dringend zur Kräftemobilisierung benötigt. Ein frühzeitiges Austreiben wäre dann die Folge.
Womit düngt man die Hortensien nach der Winterruhe?
Damit die Pflanzen nach der langen Wachstumspause genügend Nährstoffe erhalten, sollten sie mit handelsüblichem Hortensiendünger versorgt werden. Eine andere Möglichkeit wäre die Zugabe von Hornspänen.