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Hornissen gelten bei vielen Menschen als gefährlich. Es sind arge Gerüchte im Umlauf, dass Hornissenstiche Menschen und sogar Pferde töten können. Zwar sind die Insekten durchaus wehrhaft, aber sie stechen nicht einfach drauflos. Außerdem ist der Stich vergleichbar mit dem einer Wespe oder einer Honigbiene. Hornissenstiche sind selten. Man kann einiges dafür tun, sie zu vermeiden. Ohne Grund stechen die Insekten so gut wie nie und wer sich mit ihnen auskennt, kann Fehler vermeiden. Wie man Hornissen vertreiben kann, ohne ihnen zu schaden, erfahren Sie im nachfolgenden Text.
Steckbrief Hornissen
- Familie der Sozialen Faltenwespen
- Stammen ursprünglich vorwiegend aus Ostasien
- Typische Bewohner der Subtropen
- 23 Hornissenarten
- In Mitteleuropa nur zwei Arten
- Am häufigsten Vespra crabro
- Körpergröße der Königin – 23 bis 35 mm
- Lebenserwartung: Königin etwa 12 Monate, Arbeiterinnen – etwa 3 bis 4 Wochen
- Bauen ihre Nester in Hohlräume, z.B. Vogelnistkästen oder auch Holzverkleidungen an Fassaden
- Ernähren ihre Brut mit anderen Insekten
- Ein Volk umfasst etwa 400 bis 700 Insekten
- Nur die begattete Königin überwintert
- Friedlicher als Honigbienen
- Nach Bundesartenschutzverordnung besonders geschützte Art
Hornissenstichen vorbeugen
Jagende und sammelnde Hornisse jenseits ihres Nestes stechen so gut wie nie, wenn sie nicht gequetscht oder geschlagen werden. Allerdings verteidigen die Insekten ihr Nest. Der Radius um das Nest beträgt je nach Volk zwischen zwei und sechs Metern. Wenn sich die Tiere häufig bedroht fühlen, erweitert sich der Radius. In diesem Bereich sollten hektische Bewegungen unbedingt vermieden werden. Auch Erschütterungen sind ungünstig, somit auch Beschäftigungen wie Rasenmähen.
- Keine größeren Erschütterungen
- Flugbahn nicht verstellen
- Tiere nicht anpusten
- Keine hektischen Bewegungen
- Nicht in Nestnähe aufhalten
Hornissen schonend vertreiben
Wer mit den Tieren nicht leben kann, sollte sie möglichst schonend vertreiben. Es darf nicht vergessen werden, dass die Insekten unter Naturschutz stehen. Wer ein Nest zerstört oder die Tiere tötet, macht sich strafbar.
Einzelne Hornissen vertreiben
Es ist ein Unterschied, ob ab und zu eine oder auch mehrere Hornissen den Garten durchqueren oder ob man ein Hornissennest in der Nähe hat. Einzelne Hornissen sind auf Nahrungssuche. Wenn sie etwas Leckeres finden, kommen sie immer wieder. Es ist also sinnvoll herauszufinden, welche Nahrungsquelle sie anfliegen, um evtl. dort etwas zu unternehmen. Besonders Bäume mit saftreicher Rinde locken Hornissen an, allen voran Flieder, Birke und Birnenbäume. Da man die Rinde schlecht einwickeln kann, würde lediglich das Fällen der Bäume helfen, aber das wäre echt schade.
- Leichter ist, die Insekten mit Wasser zu bespritzen. Das mögen sie nicht. Passiert das mehrmals, merken sie sich das.
- Bei Hornissen auf Nahrungssuche kann auch Feuer und Rauch helfen. Das mögen die Tiere gar nicht.
- Nasses Holz qualmt wunderbar. Wer sich am Geruch nicht stört, kann so viele lästige Insekten vertreiben.
Was tun, wenn man ein Hornissennest im Garten hat?
Im Prinzip ist es nicht gefährlich, wenn man ein Hornissennest in Hausnähe hat. Die Tiere sind friedlich, solange man sie ungestört gewähren lässt. Lediglich direkt am Haus, wenn sie sich in der Holzverkleidung von Fassaden oder in Rollladenkästen ansiedeln, wird es gefährlich. Wenn die Gefahr besteht, dass durch den Standort des Nestes Personen zu Schaden kommen können, erteilt die Naturschutzbehörde eine Ausnahmegenehmigung, damit das Hornissennest umgesetzt werden kann. Das Umsetzen des Nestes sollte man einem Fachmann überlassen. Er hat die entsprechende Ausrüstung und verfügt über hinreichende Erfahrungen. Als ungeübter Laie sollte man die Finger von einem Wespennest lassen.
- Nicht in die Nähe gehen
- Untere Naturschutzbehörde kontaktieren
- Genehmigung zum Umsetzen einholen
- Fachmann das Nest umsetzen lassen
Für Laien wichtig zu wissen ist, dass der Verteidigungsradius um das Nest 2 bis 6 Meter beträgt. Dieser sollte gemieden werden. Wer das Nest selbst umsetzen möchte, hat einiges zu bedenken!
Hornissennest selbst umsetzen
Wichtig ist entsprechende Schutzkleidung. Eine Imkerausrüstung wäre ideal. Dazu gehören ein Schutzanzug, stichsichere Handschuhe und eine Schutzhaube. Die beste Zeit für die Umsetzung ist der frühe Morgen oder alternativ der späte Abend. Zu dieser Zeit befindet sich der Großteil des Volkes im Nest. Hornissen sind nachtaktiv, sie schlafen nicht, zumindest nicht alle, was das Vorhaben noch erschwert.
- Zunächst etwas Wasser ins Nest sprühen, damit die Flügel verkleben, was die Hornissen beeinträchtigt.
- Ein sehr feinmaschiges Netz oder eine Gardine über das Nest stülpen und das Nest vollständig ummanteln.
- Wenn die Öffnung fest verschlossen ist, kann das Nest abgenommen werden.
- Nest an geeigneten Ort bringen und befestigen.
Am Ende Netz abnehmen und schnellstmöglich verschwinden
Häufig gestellte Fragen
Wen kann man um Hilfe bitten, wenn sich ein Hornissennest in unmittelbarer Hausnähe befindet?
Zuständig ist die Untere Naturschutzbehörde. Diese muss das Umsetzen eines Nestes genehmigen und die Mitarbeiter wissen in der Regel auch, wer für den „Umzug“ in Frage kommt. Das Umweltamt ist ein guter Ansprechpartner. Imker sind meist sehr hilfsbereit, ebenso die Feuerwehr. Mehr als nein sagen, können sie alle nicht. NABU und BUND kommen ebenfalls in Frage. Auch Schädlingsbekämpfer kommen zum Einsatz. Sie dürfen auch nur umsiedeln, nicht töten!
Was ist zu tun, wenn sich Hornissen im Dunkeln ins Haus verirren?
Hornissen werden von Licht angezogen. So werden sie von Lampen bei Dunkelheit angelockt und fliegen in Häuser und Wohnungen. Hier hilft, ganz einfach alle Lichter zu löschen. So finden die Insekten recht schnell ihre Orientierung wieder und auch den Weg nach draußen. Am besten öffnet man das Fenster gänzlich und macht es den Insekten so noch etwas leichter.