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Ein Holzzaun gehört eigentlich in jeden Garten, denn er kann neben der praktischen Funktion, wie Sichtschutz, Grenze zum Nachbarn oder auch Beettrennung, auch eine optische Funktion erfüllen. Denn ein Gartenzaun aus Holz ist, wenn er nach dem eigenen Geschmack selbst gebaut wurde, ein schöner Hingucker in jedem Garten. Vor allem sollte der neue und selbst gebaute Gartenzaun aber auch zu dem Rest des Gartens und dem Haus passen. Daher ist auch die Planung vor dem Bau das A & O eines schönen Holzzaunes. So empfiehlt sich als Beetabtrennung ein Jägerzaun, für die Abtrennung von Grundstücken ein Zaun, der nicht höher als 1,20 Meter ist und als Sichtschutz ein Holzzaun, der durchaus 1,80 Meter betragen kann.
Planung
Um einen Gartenzaun aus Holz selbst zu bauen, ist die richtige Planung am Anfang wichtig. Soll der Holzzaun ein Sichtschutz zum Nachbarn oder zur Straße sein, so erhält er eine Höhe von etwa 1,80 Meter. Soll der Nachbar nicht ausgegrenzt werden oder nur ein Beet umrandet werden, ist ein Zaun von etwa 1,20 Meter oder ein niedriger Jägerzaun ausreichend. Ist dies entschieden, kann weiter geplant werden. Durch eine solche Planung kommt es während des Baus nicht zu bösen Überraschungen, weil die eine oder andere Materialie nicht vorhanden ist oder das Holz für die gewünschte Zaunlänge nicht ausreicht. Daher sollte bei der Planung wie folgt vorgegangen werden:
Schritt 1
Der spätere Verlauf des Holzzaunes wird festgelegt und mit Hilfe einer Richtschnur bestimmt. Handelt es hierbei um den Neubau eines Gartens, der bislang noch nicht eingezäunt war und das Grundstück nun umrissen wird, muss auf die Grenzsteine geachtet werden. Diese können bei manchen Grundstücken auch bis zu einem halben Meter tief in der Erde versteckt sein. Kann jedoch bei einem Neubau nicht genau festgestellt werden, wo genau die Grenze verläuft, kann vorab auch das Gespräch mit dem Grundstücksnachbarn gesucht werden.
Schritt 2
Nachdem der Verlauf des Holzzauns mit der Richtschnur bestimmt ist, sollte mit dem Metermaß oder Zollstock festgelegt werden, wie weit die Pfosten auseinander stehen sollen. Auf diese Weise kann auch die Menge der benötigten Pfosten berechnet werden. Hierbei darauf achten, dass an den Enden des Zaunes sowie in eventuelle Zaunecken jeweils ein Pfosten zur Stabilisierung des Holzzaunes gestellt werden sollte. Auf den Längen ist ein Abstand der Pfosten von etwa 2 Metern ideal, die alle im selben Verhältnis zueinander stehen.
Schritt 3
Nun wird berechnet, wie viele Holzelemente benötigt werden und dabei berücksichtigt, um welche Art Holzzaun es sich handeln soll. Denn bei einem Zaun welcher als Sichtschutz dient, werden mehr Latten benötigt. Damit die Sicht auch geschützt ist, wird hierbei Holzlatte an Holzlatte ohne Zwischenräume gesetzt, bei den anderen Holzzäunen kann zur Auflockerung mit gleichmäßigen Zwischenräumen gearbeitet werden, es werden somit nicht so viele Holzlatten benötigt. Hierfür kann auch die Quadratmeterzahl des ganzen Zaunes berechnet werden. Wird bereits vorher überlegt, ob die Latten senkrecht oder waagerecht angebracht werden sollen, können die Zaunlatten bereits im Baumarkt auf die gewünschte Länge geschnitten werden.
Benötigtes Material
Ist die Planung des Holzzaunes fertig, muss überlegt werden, welches Material benötigt wird. Wer auf Nummer sicher gehen will, rammt die Holzpfosten nicht einfach in den Boden. Denn hier muss damit gerechnet werden, dass dieser nach einigen Jahren in der Erde fault und dann umkippen könnte. Besser ist es, mit Pfostenträgern zu arbeiten, die in den Boden gesetzt werden. Durch diese Metallwinkel wird das Holz des Pfostens rundherum und von unten genügend belüftet. Die Pfosten werden dann auf den Trägern mit Schrauben fixiert. Zum besseren Halt können diese Pfostenträger im Boden mit Zement befestigt werden. Soll so vorgegangen werden, werden die folgenden Materialien benötigt:
- Holzpfosten in gewünschter Länge und Menge
- gleiche Menge Pfostenträger – Metallwinkel in H- oder U-Form
- hier gibt es zwei unterschiedliche Arten, je nachdem ob sie einbetoniert oder eingeschlagen werden
- gewünschte Zaunelemente oder Holzlatten, je nachdem, welcher Art der Zaun werden soll
- Schrauben und Nägel in verschiedenen Größen
- körniger Sand
- Zement
Hilfsmittel und Werkzeug
Wenn ein Holzzaun gebaut werden soll, werden auch verschiedene Werkzeuge benötigt. Die meisten hiervon hat ein Hobbygärtner und Heimwerker meist schon daheim. Doch vorab sollte überlegt werden, was alles benötigt wird, damit fehlende Hilfsmittel und Werkzeuge vor dem Bau des Zaunes noch gleichzeitig mit dem benötigten Material angeschafft werden können. Die folgenden Werkzeuge sollten für den Bau eines Holzzaunes vorhanden sein:
- Spaten zum Ausheben der Löcher und Mischen des Betons
- Zollstock oder langes Maßband
- Richtschnur
- Wasserwaage
- Säge
- Hammer
- Bohrmaschine
- Schraubendreher, im Idealfall handelt es sich um einen Akkuschraubendreher
- Schubkarre, in der der Beton gemischt werden kann
- Gießkanne oder angeschlossener Wasserschlauch
Fertigstellung
Ist die Planung abgeschlossen, alle Materialien in ausreichender Menge besorgt und die benötigten Werkzeuge und Hilfsmittel bereitgestellt, kann es an den eigentlichen Bau des Holzzaunes gehen:
Schritt 1
Die Grenze wurde bei der Planung bereits durch eine Richtlinie bemessen, an diese sollte sich nun genau gehalten werden. In jede vorhandene Ecke sowie in regelmäßigen Abständen und an den Enden des Zaunes, werden nun Löcher ausgehoben, in die später die Holzpfosten eingesetzt werden. Die Tiefe hierfür ist unterschiedlich, je nachdem, welcher Zaun aufgestellt werden soll. Bei einem niedrigen Zaun reichen hier 50 bis 60 Zentimeter Tiefe. Handelt es sich jedoch um einen großen Sichtschutzzaun, dann sollte die Tiefe der Löcher mindestens 80 Zentimeter betragen, damit der schwere Zaun auch stärkeren Wind unbeschadet übersteht.
Schritt 2
Sind alle Löcher ausgehoben, wird der Beton angerührt. Hierfür werden Zement und grobkörniger Sand mit Wasser in einer Schubkarre gemischt. Für das Verhältnis von Zement zu Sand und Wasser sollte auf die Herstellerangaben auf dem Zementsack geachtet werden. Umgerührt werden kann der Zement mit dem Spaten, einer Schaufel oder einem Bohraufsatz, der einem Stabmixer ähnelt, wenn dieser vorhanden ist. Wurde der Beton in einer Schubkarre angerührt, kann nun von Loch zu Loch eingegossen werden.
Schritt 3
Die Pfostenträger werden in den eingegossenen Beton mit genügend Tiefe eingesetzt und mit Hilfe der Richtschnur und einer Wasserwaage gleichmäßig in Höhe und Waage ausgerichtet. Dann den Beton 24 bis 48 Stunden aushärten und trocknen lassen.
Schritt 4
Soll der Holzzaun farbig gestaltet werden oder sind die Zaunelemente noch im unbehandelten Zustand, sollten diese vor dem Befestigen gestrichen werden. Dies geht schneller und ist nicht so umständlich wie das Streichen eines fertig gebauten Holzzaunes. Gegen blaue Verfärbungen, Salzablagerungen oder Ausblühungen wird eine durchsichtige Grundierung aufgetragen, sollte das gekaufte Holz noch nicht vorbehandelt sein. Dadurch wird die Holzoptik nicht gemindert.
Schritt 5
Ist der Beton hart, kann weiter gebaut werden und die Holzpfosten werden nun mit Hilfe von passenden Schrauben auf die Pfostenträger geschraubt. Auch hier sollte mit Wasserwaage und Richtschnur gearbeitet werden, damit alle dieselbe Höhe haben und in der Waage sind.
Schritt 6
Nach der Befestigung der Pfosten werden die Zaunelemente angeschraubt oder angenagelt. Wurden diese nicht im Baumarkt auf die passende Länge geschnitten, muss nun selbst gesägt werden. Mit dem Zollstock oder dem Maßband die Längen ausmessen und die geschnittenen Holzlatten zwischen den Pfosten anbringen. Ob die Latten bei einem Sichtschutz waagerecht oder senkrecht angebracht werden, entscheidet der eigene Geschmack:
- Bei einem waagerechten Verlauf werden die Holzlatten von unten nach oben ohne Zwischenräume angebracht
- Bei einem senkrechten Verlauf werden vereinzelte Latten oben, unten und der Mitte zwischen den Pfosten angebracht und hierauf die Latten dann ohne Zwischenräume senkrecht gesetzt.
- Bei niedrigeren Zäunen, die keinen Sichtschutz darstellen sollen, kann gleichermaßen verfahren werden, allerdings können hier auch sichtbare Zwischenräume für die schönere Optik gelassen werden, die mit dem Zollstock berechnet werden und gleichmäßig sein sollten.
- Jägerzäune haben immer Zwischenräume zwischen den einzelnen Latten und diese werden bei diesen Zäunen immer senkrecht angebracht
Häufig gestellte Fragen
Muss ich einen Gartenzaun baulich bei den Behörden anmelden?
Nein, das ist nicht nötig, jedoch sollte, bevor der Holzzaun geplant wird, bei der örtlichen Behörde nachgefragt werden, wie hoch ein solcher Grenzzaun um das eigene Grundstück gebaut werden darf. Denn dies ist von Gemeinde zu Gemeinde sehr unterschiedlich und hier im Baurecht festgelegt. Wer höher baut als er darf, muss später wieder abbauen. Um dies zu verhindern, sollte vor dem Bau und der Planung nachgefragt werden.
Kann ich auch als Laie einen Holzzaun in meinen Garten bauen?
Einen Holzzaun zu bauen ist ganz einfach, wenn der Anleitung gefolgt wird. Vorher sollte jedoch genau geplant werden, welche Materialien und Werkzeuge benötigt werden, die vor dem Bau alle griffbereit vorhanden sein sollten. Wer ein klein wenig vom Heimwerken versteht, hat auch mit dem Bau des Holzzaunes keine Schwierigkeiten.
Was für einen Holzzaun soll ich bauen?
Das kommt immer darauf an, welchen Zweck dieser Holzzaun erfüllen sollte. Handelt es sich um einen Sichtschutz zum Nachbarn und/oder zur Straße, dann sollte dieser schon recht hoch, im besten Fall bei 1,80 Meter, gebaut werden. Sollen mit dem Zaun zwar die Tiere vom Nachbarn, wie etwa einen Hund, vom eigenen Grundstück ferngehalten werden, der Plausch über den Gartenzaun aber trotzdem nicht gefährdet werden, dann reicht hier schon eine Höhe von 1,20 Meter. Als Hingucker, der jedoch nicht viele Zwecke erfüllen soll, kann auch ein Jägerzaun aufgestellt werden.