Unkraut

13 hochwachsende Unkräuter bestimmen

Hochwachsende Unkräuter

Unkraut-Arten lassen sich unter anderem nach Blütenfarbe oder Art des Wuchses unterscheiden. In diesem Artikel sind Unkräuter zu finden, die unter den hochwachsenden Exemplaren am häufigsten vorkommen.

Aus der Gartenrat Mediathek

Hochwachsende Unkräuter von A bis B

Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense)

Ackerschachtelhalm ist auch unter dem Namen Zinnkraut bekannt und ein sehr hartnäckiges Unkraut, das sich durch die Samen in den Sprossen sowie die Wurzeln rasant ausbreitet.

Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense)
  • Wuchshöhe: zwischen 10 und 50 Zentimeter
  • Blüte: im Frühjahr Sprossenbildung mit bräunlichen Sporen
  • Vorkommen/Standort: stickstoffarme und/oder feuchte Böden, lehmige Äcker, in Gräben; sonnig
  • Besonderheiten: “Zeigerpflanze”; enthält Kieselsäure als Schadstoff gegen Parasiten; mehrjährig

Tipp: Entsorgen Sie Ackerschachtelhalm nicht, sondern bereiten Sie daraus einen Sud oder eine Jauche zu. Diese wirkt sehr effektiv gegen Blattläuse und Pilzerkrankungen sowie zur Pflanzenstärkung.

Beifuß (Artemisia vulgaris)

Obwohl es zu den Unkräutern zählt, ist Beifuß eines der bekanntesten Gewürz- und Heilpflanzen, das Hobbygärtner aufgrund der starken Ausbreitung nicht gern im Rasen oder Blumenbeet wild wachsen sehen.

Gemeiner Beifuß (Artemisia vulgaris)
  • Wuchshöhe: zwischen 50 und 150 Zentimeter
  • Blüte: gelb, weiß, braun; röhrenförmig; von Juli bis September
  • Vorkommen/Standort: steinig bis lehmiger, mäßig trockene bis mäßig feuchte Böden; gern sonnig bis halbschattig
  • Besonderheiten: zeigt kalkhaltige Böden an; winterhart; duftende Blätter

Breitwegerich (Plantago major)

Breitwegerich ist eines der am meisten vorkommenden und hartnäckigsten Unkräutern in mitteleuropäischen Gärten.

Breitwegerich (Plantago major)
  • Wuchshöhe: bis 30 Zentimeter
  • Blüte: grün, gelb; ährenartig; von Juni bis September
  • Vorkommen/Standort: steinige bis tonige, frische bis feuchte Böden; sonnig bis absonnig
  • Besonderheiten: rosettenbildend; kalktolerant; winterhart; immergrün

Brennnesseln (Urtica dioica)

Brennnesseln zählen zu den bekanntesten Unkräutern, gegen deren Brennhaare sich mit langärmeliger Oberbekleidung und Handschuhen geschützt werden sollte.

Brennnesseln (Urtica)
  • Wuchshöhe: zwischen 50 und 150 Zentimeter; manche Sorten bis 300 Zentimeter
  • Blüte: grün, weiß; Rispen; von Juli bis Oktober
  • Vorkommen/Standort: neutral bis schwach saure, sonnige bis halbschattige, nährstoffreiche Böden; häufig an Feld- und Waldrändern
  • Besonderheiten: winterhart; zeigen nährstoff- und humusreiche Böden an

Bunte Kronwicke (Coronilla varia)

Die Bunte Kronwicke, häufig auch als Giftwicke bezeichnet, was auf der Giftigkeit dieses Unkrauts beruht. Insbesondere Pferde sind davon gefährdet.

Bunte Kronwicke (Coronilla varia)
  • Wuchshöhe: bis 80 Zentimeter
  • Blüte: dunkelrosa, weiß, violett; von Juni bis September
  • Vorkommen/Standort: vor allem auf Äckern, an Bahndämmen, in nährstoffreichen Böden, Steinbrüchen, Straßenbegrünungen und Unkrautfluren
  • Besonderheiten: wächst nur aufrecht-hoch, wenn Stützung durch benachbarte Pflanzen, Mauern oder Ähnlichem

Hochwachsende Unkräuter von F bis G

Franzosenkraut (Galinsoga parviflora)

Das Franzosenkraut, auch Kleinblütiges Knopfkraut genannt, ist in Mitteleuropa noch recht unbekannt, während das Unkraut in wärmeren Klimazonen als vitaminreiche, essbare Pflanze weit verbreitet ist.

Franzosenkraut (Galinsoga parviflora)
  • Wuchshöhe: zwischen 20 und 50 Zentimeter
  • Blüte: gelb-weiß; Blütenkörbchen; von Juni bis Oktober
  • Vorkommen/Standort: sonnig halbschattig; sandig bis lehmige, frisch bis mäßig feuchte und kalkarme Böden
  • Besonderheiten: einjährig; Nahrung für heimische Säugetiere; bis zu 80 Zentimeter lange Wurzeln

Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium)

Gezielt wird Schafgarbe in “Apothekergärten” als Heilpflanze gezogen, aber als wildwüchsiges Unkraut macht es sich zum Leid vieler im Garten zu schnell sowie unkontrolliert breit.

Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Wuchshöhe: bis 60 Zentimeter
  • Blüte: weiß, grünlich-weiß; Trugdolden; von Juni bis Oktober
  • Vorkommen/Standort: hauptsächlich in Wiesen und an Ackerrändern; bevorzugt trockene bis feuchte, humusreiche Böden sowie Steinböden und Sonne
  • Besonderheiten: winterhart; stark wuchernde Wurzelausläufer; bienenfreundliches Unkraut

Gewöhnliche Hundszunge (Cynoglossum officinale)

Die Gewöhnliche Hundszunge ist ein Raublattgewächs (Boraginaceae) und sollte vor allem in Haushalten mit Kindern und Haustieren zügig entfernt werden, da es giftige Inhaltsstoffe enthält.

Gewöhnliche Hundszunge (Cynoglossum officinale)
  • Wuchshöhe: zwischen 20 und 80 Zentimeter
  • Blüte: anfangs blauviolett, später dunkelrot; von April bis Juli
  • Vorkommen/Standort: Wegränder, in Wiesen, auf Weiden und Böschungen; bevorzugt sonnige Standorte mit trocknem, durchlässigem Boden
  • Besonderheiten: giftig; zweijährig

Giersch (Aegopodium podagraria)

Hierbei handelt es sich um eine wertvolle Wild- und Heilpflanze mit enorm wuchskräftigen Wurzeln.

Blühender Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Wuchshöhe: zwischen 30 und 100 Zentimeter
  • Blüte: weiß; Doppeldolden; von Mai bis August
  • Vorkommen/Standort: humus- und nährstoffreiche, frische bis feuchte, schattige, verdichtete Böden in Gebüschen, Gärten und Wäldern
  • Besonderheiten: hartnäckig; mehrjährig; regenerationsfähigen Wurzeln; winterhart; essbar

Hinweis: Panaschierte Sorten wachsen nicht aufrecht nach oben, sondern zählen zu den Bodendeckern.

Hochwachsende Unkräuter von H bis W

Hühnerhirse (Echinochloa crus-galli)

Hühnerhirse gehört zu den Süßgräsern, das als Unkraut vor allem im Rasen für den Unmut von Gartenbesitzern sorgen, weil es an undichten Rasenstellen immer wieder kommt.

Hühnerhirse (Echinochloa crus-galli)
Quelle: Harry Rose from Dungog, Australia, Echinochloa crusgalli plant14 HR – Flickr – Macleay Grass Man, Bearbeitet von gartenrat.de (MKr), CC BY 2.0
  • Wuchshöhe: zwischen 10 und 100 Zentimeter
  • Blüte: gelb-grün; ährenförmig; von Juli bis Oktober
  • Vorkommen/Standort: vorwiegend auf feuchten, nährstoffreichen, sauren, lehm- und sandhaltigen sowie Schotterböden
  • Besonderheiten: einjährig; schnell und wuchernd wachsend

Mauerlattich (Mycelis muralis)

Auffälligstes Merkmal an diesem hochwachsenden Unkraut sind wohl die kleinen gelben, körbchenförmigen Blüten.

Mauerlattich (Mycelis muralis)
  • Wuchshöhe: bis 150 Zentimeter
  • Blüte: gelb; von Juni bis August
  • Vorkommen/Standort: hauptsächlich in Wäldern und unter Gebüschen im Schatten oder Halbschatten in nährstoffreichem Boden
  • Besonderheiten: sommergrün; ein- bis mehrjährig; verfügt über Milchsaft; sehr kälteresistent; essbar

Schlitzblättriger Storchschnabel (Geranium dissectum)

Der Schlitzblättrige Storchschnabel kommt in Deutschlands Gärten ausgesprochen häufig vor, wobei es den Gartenbesitzern selbst überlassen ist, die Pflanze entweder als unliebsames Unkraut oder blühende Schönheit zu betrachten.

Schlitzblättriger Storchschnabel (Geranium dissectum)
  • Wuchshöhe: bis 40 Zentimeter, selten bis 60 Zentimeter
  • Blüte: violett; von Mai bis August
  • Vorkommen/Standort: Äcker, Wegränder, Gärten; bevorzugt frischen bis mäßig trockenen, nährstoffreichen Lehmboden
  • Besonderheiten: verdrängt andere Pflanzen sehr schnell; meist einjährig, selten zweijährig

Hinweis: Es gibt über 300 Storchschnabel-Arten, zu denen auch bodendeckende Exemplare gehören. Weitere aufrecht, hochwachsende Arten sind beispielsweise der Braune Storchschnabel (Geranium phaeum) mit 70 Zentimeter Wuchshöhe und der Armenische Storchschnabel (Geranium psilostemon), der bis zu 1 Meter hoch wird.

Weg-Distel (Carduus acanthoides)

Mit Disteln ist nahezu jeder bereits in Berührung gekommen, weshalb die meisten die stacheligen Pflanzen zwar meiden, aber besonders die Weg-Distel im Garten dennoch als dekorativ betrachten.

Weg-Distel (Carduus acanthoides)
  • Wuchshöhe: zwischen 30 und 120 Zentimeter
  • Blüte: rosa-violett; gefüllt; von Juni bis September
  • Vorkommen/Standort: Wegränder, Baustellen, Böschungen und Dämme mit sonnigen, warmen, nährstoffreichen Böden
  • Besonderheiten: zweijährig; durchgehend stachelig; Paradies für zahlreiche Insekten, wuchernd

Häufig gestellte Fragen

Was ist der Unterschied zwischen Wildkraut und Unkraut?

Beides wächst wild und somit unkontrolliert. Allerdings wird der Begriff Wildkraut für essbare, krautige Wildpflanzen benutzt, während alles als Unkraut bezeichnet wird, was als störend und ungewollt eigenständig festgesetzt hat. Weil Letzteres auch essbares Wildkraut einschließt, liegt es immer am Betrachter, ob es als Unkraut oder nützliches Wildkraut angesehen wird.

Welcher Pflanzenkategorie gehören hochwachsende Unkräuter an?

In den meisten Fällen handelt es sich um Stauden. Diese umfassen alle Arten ausdauernder, krautiger Pflanzen, bei denen die oberirdischen Pflanzenteile nicht oder nur geringfügig verholzen. Sie sind weich wie typisch für ein Kraut und sterben überwiegend nach der Vegetationsperiode ab. Mehrjährige Exemplare wachsen erneut im Folgejahr mit Beginn der Vegetationsperiode nach.

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