Schon seit vielen Jahren halten Himbeersträucher Einzug in die heimischen Gärten. In Mischkultur angepflanzt, kann die Gesundheit und der Ertrag der Pflanzen enorm verbessert werden. Nachfolgend finden Sie einige gute Nachbarn für die Himbeeren.
Standortbedingungen
Himbeeren (Rubus idaeus) können je nach Sorte bis zu 250 Zentimeter hoch werden. Die Triebe wachsen straff aufrecht und hängen leicht über. Im Prinzip sind Himbeeren verhältnismäßig pflegeleicht, stellen jedoch einige Ansprüche an Boden, Standort und Pflege, die in ähnlichem Maße auch für ihre Nachbarn gelten sollten:
- sonniger bis halbschattiger und windgeschützter Platz
- gleichmäßige Bodenfeuchte ohne Staunässe
- lockerer, humusreicher, tiefgründiger und gut durchlässiger Boden
- optimal ein pH-Wert leicht sauer, zwischen 5,5 und 6,0
- regelmäßige Wassergaben bei Trockenheit
- erste Düngung ab März bis Mitte April
Himbeeren in Mischkultur
Himbeeren sind ursprünglich wildwachsende Waldpflanzen. Daher vertragen sie sich auch sehr gut mit anderen Pflanzen gleicher Herkunft. Diese bieten der Himbeere einen Schutz gegen das Auftreten des Himbeerkäfers (Byturus tomentosus). Daneben fühlt sich diese Waldpflanze auch in Gesellschaft von Blüh- und Gemüsepflanzen wohl. Nachfolgend eine kleine alphabetische Auflistung:
Gute Nachbarn für Himbeeren von A bis F
Bienenfreund (Phacelia tanacetifolia)
Diese Pflanze ist eine gute Nektarquelle für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. Die blauen Blüten erstrahlen den ganzen Sommer über.
- Wuchshöhe bis 70 cm
- Blütezeit von Juni bis Oktober
- Aussaat von März bis Ende April
- beliebte Gründüngungspflanze
Buschbohnen (Phaseolus vulgaris var. nanus)
Buschbohnen gehören zu den Stickstoffbildnern, daher sollten die Wurzeln im Herbst im Boden bleiben. Beim Zersetzen wird Stickstoff freigesetzt.
- Wuchshöhe: 30 bis 50 cm
- Schwachzehrer
- Direktaussaat ins Freiland ab Mai
- stärkt Gesundheit der Himbeere
Erbsen (Pisum sativum)
Erbsen gehören zu den Schwachzehrern und verbessern durch Abgabe von Stickstoff die Bodenqualität.
- niedrigwachsende Sorten wählen
- Direktaussaat ins Freiland ab Mitte März
- Folgesaaten bis Mitte Mai möglich
- Kulturdauer: 75 bis 95 Tage
Farne (Pteridophyta)
Farne gehören ebenfalls zu den Waldpflanzen und vertragen sich mit der Himbeere als gute Nachbarn. Bevorzugt wachsen sie im Halbschatten.
- mehrjährig und winterhart
- Flachwurzler und Mittelzehrer
- verhindern Befall durch Himbeerkäfer
- Pflanzabstand mindestens 50 cm
Gute Nachbarn für Himbeeren von G bis M
Gartenkresse (Lepidium sativum)
Die Kresse lässt sich gut in Mischkultur mit Himbeersträuchern anbauen. Mit ihrem würzig-scharfem Geschmack ist sie in der Küche sehr beliebt.
- Wuchshöhe: 30 bis 50 cm
- Schwachzehrer
- Aussaat ab März ins Freiland
- einjährige Pflanze
Knoblauch (Allium sativum)
Hierbei handelt es sich zwar um einen Flachwurzler, aber die Wurzeltiefe beträgt nur maximal 10 Zentimeter. Himbeeren holen sich Nährstoffe aber noch aus Erdtiefen von 30 bis 40 Zentimetern, daher besteht keine Konkurrenz.
- Pflanzzeit: September bis Oktober
- Wuchshöhe: 20 bis 90 cm, krautig wachsend
- verbessert Fruchtaroma der Himbeeren
- vertreibt Schädlinge wie Fliegen, Läuse, Milben und Käfer
Lupine (Lupinus)
Auch Lupinen vertragen sich gut mit Himbeeren. Die Pflanzen reichern den Boden mit Stickstoff an und können zur Gründüngung Verwendung finden.
- Tiefwurzler mit langer Pfahlwurzel
- Wuchshöhe: 80 bis 100 cm
- Blüte: Mai bis Anfang August
- Blätter und Samen enthalten giftige Alkaloide
Maiglöckchen (Convallaria majalis)
Die herrlich duftenden Blumen eignen sich hervorragend als Unterpflanzung. Im Schatten der leicht überhängenden Ruten fühlen sie sich wohl.
- Schwachzehrer
- stark giftig
- Duft vertreibt Himbeerkäfer, Würmer und Läuse
- ebenfalls Schutz vor Monilia-Fruchtfäule
Melisse (Melissa officinalis)
Die mehrjährige Melisse bringt zwischen Juni bis September kleine weiße Blüten hervor. Mit denen lockt sie Hummeln und Bienen an.
- Wuchshöhe: 50 bis 80 cm
- Schwachzehrer
- bei Pflanzung Wurzelsperre einbringen
- vertreibt Fliegen und Ameisen
Gute Nachbarn für Himbeeren von P bis S
Pflücksalat (Lactuca sativa var. crispa)
Der Salat wächst als Blattrosetten. Die Ernte der Blätter erfolgt einzeln von außen nach innen.
- Schwachzehrer
- Vorkultur ab Ende Februar unter Glas oder
- Direktaussaat ins Freiland ab Ende März
- Ernte sechs Wochen nach Aussaat
Ringelblume (Calendula officinalis)
Diese einjährige Gartenblume ist sehr robust und pflegeleicht und setzt schöne Farbakzente in Beeten.
- Wuchshöhe: 50 bis 70 cm
- Blütezeit: Juni bis September
- Schwachzehrer
- vertreibt Milben und Läuse
Schafgarbe (Achillea)
Die Gartenpflanze ist sehr widerstandsfähig und eine gute Schnitt- und Trockenblume. Sie wächst aufrecht und bildet Horste.
- Wuchshöhe bis 120 cm
- zweite Blüte nach Rückschnitt
- breitet sich stark aus
- erhöht Fruchtbarkeit der Himbeere
Schnittlauch (Allium schoenoprasum)
Das zu den Lauchgewächsen gehörende Kraut ist in der Küche sehr beliebt.
- Wuchshöhe: 10 bis 50 cm
- Blütezeit: Mai bis August
- Mittelzehrer
- vertreibt Blattläuse
Gute Nachbarn für Himbeeren von T bis Z
Thymian (Thymus vulgaris)
Der mehrjährige Halbstrauch ist als Gewürz- und Heilpflanze bekannt. Die weißen bis rosafarbenen Blüten locken viele Insekten an.
- Wuchshöhe: 10 bis 50 cm
- Blütezeit Mai bis September
- Schwachzehrer
- Winterschutz ratsam
Veilchen (Viola)
Dieser stark duftende Bodendecker bildet mit der Zeit einen dichten Teppich und hält dadurch die Feuchtigkeit im Boden.
- mehrjährige Staude
- Blütezeit: April bis Mai
- Schwachzehrer
- stärkt das Wachstum und die Fruchtbildung bei Himbeerpflanzen
Vergissmeinnicht (Myosotis)
Mit ihren kleinen blauen Blüten verzaubert das Vergissmeinnicht im Frühling jedes Gartenbeet und ist ein guter Begleiter für Himbeerpflanzen.
- Schwachzehrer
- Wachstum auch auf kargen Böden
- neigt zur Selbstaussaat
- Duft vertreibt Schädlinge wie Himbeerkäfer und Würmer
Zwiebeln (Allium cepa)
Auch wenn die Zwiebel ein Flachwurzler und Starkzehrer ist, ist sie für die Himbeere bei der Nährstoffsuche keine Konkurrenz.
- von März bis April in Erde stecken
- auch Direktaussaat ins Freiland ab Februar bis April möglich
- erntereif vier Monate nach Pflanzung
- wehrt Blattläuse ab
Häufig gestellte Fragen
Ja. Um dem Auftreten der gefürchteten Verticillium-Welke vorzubeugen, sollten in der Nähe keine Erdbeeren, Kartoffeln, Auberginen, Paprika oder Tomaten gepflanzt werden.
Durch den Anbau von Pflanzen mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Eigenschaften kommt keine Nährstoffkonkurrenz auf. Der Gehalt im Boden bleibt so ausgeglichen. Daneben beeinflussen sich die Pflanzen durch ihre Stoffwechselprodukte und Wurzelausscheidungen hinsichtlich des Wachstums, der Gesundheit und der Fruchtbildung positiv.
Himbeeren sind Starkzehrer und Flachwurzler. Sie beziehen ihre Nährstoffe aus den obersten Erdschichten. Als Pflanznachbarn eignen sich besonders gut Schwach- und Mittelzehrer, Tiefwurzler und Pflanzen mit einer Pfahlwurzel. Auch starkzehrende Flachwurzler können in einem ausreichenden Abstand angebaut werden. Ihre Wurzeln sollten allerdings nicht tiefer als 30 cm in den Boden reichen.