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Himbeeren gehören neben Brom- und Heidelbeeren zu den beliebtesten Beerenfrüchten, die sich problemlos in den eigenen Garten pflanzen lassen. Sogar eine Kübelpflanzung ist möglich, was die Gewächse attraktiv auf Balkonen oder Terrassen macht. Eine reichhaltige Ernte wird ermöglicht, wenn Sie die recht anspruchslosen Sträucher mit den passenden Düngemitteln versorgen.
Zeitpunkt
Bei Himbeeren ist es wichtig, zum richtigen Zeitpunkt zu düngen. Nur so wird es dem Gewächs ermöglicht, nach dem kräftezehrenden Winter oder als Vorbereitung auf den kommenden Sommer genügend Vitalität zu behalten.
Düngen Sie aus diesem Grund einmal im Frühjahr ab April und kurze Zeit nach der Ernte, was abhängig von der Himbeersorte ist:
- einmal tragende oder Sommerhimbeeren: Mitte bis Ende Juli
- remontierende oder Herbsthimbeeren: August
An diesen Eckdaten können Sie sich problemlos daran orientieren, wann Sie den ausgewählten Beerendünger zur Verfügung haben sollten. Jedoch müssen Sie aufpassen, niemals während der Fruchtreife zu düngen. Rubus idaeus würde sonst einen Wachstumsschub bekommen, der zu wässrigen Früchten mit wenig Aroma führt. Also lieber abwarten und die süßen Früchte genießen. Wachstumsstörungen durch Überdüngen sorgen Sie dadurch ebenfalls vor.
5 Hausmittel als Beerendünger
Himbeeren lassen sich für den Eigengebrauch am besten mit organischen Mitteln düngen. Diese wirken effektiv bei den Rosengewächsen (bot. Rosaceae) und versorgen sie mit allen notwendigen Nährstoffen. Bewährt haben sich hierfür Hausmittel, die Sie problemlos als Dünger nutzen können und von denen Sie sogar große Mengen selbst herstellen können. Folgend finden Sie 5 Hausmittel, die sich als Beerendünger eignen:
1. Kompost: Kompost ist der Klassiker schlechthin und gehört zu jedem guten Garten dazu. Das Beste: Sie können für Himbeeren eigentlich jeden Kompost verwenden, egal ob dieser tierische Bestandteile hat oder nicht. Sie müssen nur darauf achten, dass Sie Kompost nicht auf zu nassen Böden ausbringen, da dieser die Feuchtigkeit erhöht und dadurch den Wurzeln der Himbeersträucher schaden kann. Setzen Sie auf einen gut ausgereiften Kompost, um vor allem Jungpflanzen direkt nach der Pflanzung zu versorgen. Ebenso können Sie das Substrat bei Exemplaren im Kübel anreichern. Dafür mischen Sie diesen einfach gut mit einer Harke unter den Boden.
2. Kaffeesatz: Kaffeesatz ist ein idealer Dünger für ihre Himbeersträucher, der trocken und kalt verabreicht wird. Niemals dürfen Sie diesen nass verabreichen, da er sonst klumpt und sich nicht ausreichend im Boden verteilen lässt. Kaffeesatz ist eine gute Kaliumquelle, was wichtig für die Himbeeren ist.
3. Mist: Mist hat sich neben Kompost als guter Dünger bewährt. Vor allem Pferdemist ist hier zu empfehlen, da dieser je nach Zustand und Reife zu anderen Zeitpunkten im Jahr eingesetzt werden kann:
- trocken: Frühjahrs- und Herbstdüngung
- frisch: um- und einpflanzen
- kompostiert: Direktdünger
Wie beim Kompost ist es auch hier wichtig, den Mist nicht auf zu trockenen Böden auszubringen, wenn es sich um kompostierten Pferdemist handelt. Dieser ist einfach zu feucht und setzt die Himbeeren damit nur unter Druck. Je trockener, desto besser für die Langzeitdüngung, da der Mist problemlos unter die Erde gehoben werden kann und sich auf Dauer mit diesem verbindet.
Das erleichtert die Abgabe von Nährstoffen an die Pflanzen. Achten Sie beim Düngen mit dem Pferdemist darauf, diesen in die obere Erdschicht einzuarbeiten, da es sich bei Rubus idaeus um einen Flachwurzler handelt. Falls Sie ein geschwächtes Exemplar im Garten stehen haben, sind kompostierte Pferdeäpfel als Energieschub zu empfehlen.
4. Brennnesseljauche: Stellen Sie Brennnesseljauche her, können Sie sich über einen Flüssigdünger freuen, der von Frühling bis Herbst verwendet oder nach dem Gären direkt in die Erde eingearbeitet wird. Für die Brennnesseljauche nehmen Sie Brennnesseln, zerkleinern und gießen diese mit Wasser in einem Behälter auf, der nicht aus Metall ist.
Dort lassen Sie die Jauche für zwei bis drei Wochen ziehen mit täglichem Umrühren. Nicht wundern, Ihnen wird ein heftiger Gestank entgegenkommen. Wenn die Jauche nicht mehr schäumt, wird sie im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnt und anschließend verabreicht:
- niemals in direkter Sonne
- nicht über die Blätter gießen
- am Abend oder Morgen verwenden
5. Holzasche: Ja, mit Holzasche können Sie ebenfalls Ihre Himbeeren mit Nährstoffen versorgen. Der Vorteil: Holzasche können Sie problemlos selbst herstellen, wenn Sie einen Kamin zur Verfügung haben. Selbst eine Feuerstelle reicht hier aus. Für die Holzasche dürfen Sie nur Holz nehmen, welches nicht auf die folgenden Weisen bearbeitet wurde:
- lasiert
- lackiert
- imprägniert
Ebenfalls dürfen Sie weder Ofenbriketts, noch Grillkohle oder Papier, welches mit bunter Tinte bedruckt wurde, nutzen. Diese enthalten Stoffe, die den Pflanzen nicht guttun. Holzkohle dagegen ist in Ordnung.
Ebenfalls sollten Sie auf die Nutzung von Hölzern verzichten, die in direkter Nähe zu stark befahrenen Straßen gelagert wurden.
Diese nehmen die Abgase auf und geben die Giftstoffe an Ihre Pflanze wieder. Sobald Sie die Asche zur Verfügung haben, können Sie mit dieser düngen. Sie benötigen pro Quadratmeter 30 Gramm der Asche im Frühling. Diese wird einfach in die Erde gemischt.
Alternative: Mulchen
Leiden Ihre Himbeeren an andauernder Trockenheit oder einem Nährstoffmangel?
Dann könnte sich Mulchen für Sie anbieten. Auf diese Weise können Sie Ihre Himbeere effektiv düngen und gleichzeitig den Standort der Pflanze dauerhaft verbessern. Mulch speichert zudem viel Feuchtigkeit und gibt diese in Trockenperioden an die Pflanze ab.
Für Rubus idaeus bieten sich die folgenden Materialien ideal als Mulch an:
- klassischer Rindenmulch
- Rasenschnitt
- gesundes Laub ohne Krankheiten oder Schädlingsbefall
Beim Rasenschnitt müssen Sie unbedingt darauf achten, dass sich in diesem keine Blütenstände befinden. Der Grund? In diesen können sich Samen befinden, die zum Ausbilden einer Rasendecke am Standort der Himbeere führen. Mit dieser muss der Strauch dann um die Nährstoffe kämpfen, was die Ausbildung der Früchte negativ beeinflusst.
Mulchen Sie im Frühjahr und frischen Sie die Schicht im Herbst noch einmal auf. Falls Ihre Pflanze trotz des Mulchs immer noch schwächelt, mit einem der oben genannten Dünger zusätzlich versorgen.
Häufig gestellte Fragen
Sollten Himbeeren mit Blaukorn gedüngt werden?
Der Einsatz von Blaukorn bei Himbeersträuchern hat sich bewährt, jedoch ist es nicht empfohlen. Schon gar nicht, wenn Sie die Beerenfrüchte verzehren wollen, da es sich bei Blaukorn um einen chemischen Dünger handelt. Zudem müssen Sie hierbei aufpassen, dass es schnell zu einer Überdüngung kommt, was den Sträuchern mehr schadet als hilft.
Sind spezielle Dünger für Himbeersträucher aus dem Handel empfehlenswert?
Himbeeren benötigen solche speziellen Dünger nur, wenn sie lange Zeit ohne Nährstoffe aushalten mussten. Während die oben genannten Dünger direkt in die Erde eingearbeitet werden, werden diese fertigen Beerendünger direkt verabreicht und wirken sofort. Gesunde Exemplare benötigen diese aber nicht.
Was vertragen Himbeeren beim Düngen nicht?
Himbeersträucher sollten nicht mit zu viel Kalk gedüngt werden, da dies den Boden entsäuert, was den Gewächsen überhaupt nicht passt. Der gewünschte pH-Wert liegt bei einem Wert von 5,5 bis 6,5, was einem leicht sauren Boden entspricht.