Häufig kultiviert gehört die Gurkenpflanze zu den klassischen Kürbisgewächsen im Gemüsebeet. Verfügbar in zahlreichen Sorten werden sie vielfältig zubereitet und können im Freien oder Gewächshaus angebaut werden. Zwar zählt das Fruchtgemüse zu den besten Arten der Familie, die in kühleren Regionen angebaut werden können, das schützt sie aber nicht Erkrankungen und Mangelerscheinungen. Ein häufiges auftretendes Problem der Gurkenpflanze sind gelbe Blätter, die verschiedene Ursachen haben können. Glücklicherweise gibt es für jede Ursache eine Lösung, mit der Sie Ihre Pflanzen und die Ernte retten können.
Gelbe Blätter: Ursachen und Lösungen
Cucumis sativus ist ein Fruchtgemüse, das Ihnen recht viel Arbeit abverlangen kann. Die Gurkenpflanze ist anspruchsvoll an den Standort, das Klima und zudem äußerst pflegebedürftig, was die Kultivierung deutlich erschweren kann. Zu den charakteristischen Krankheitserscheinungen des Kürbisgewächses (bot. Cucurbitaceae) gehört die Verfärbung der Blätter zu einem hellen Gelb, das sich schnell über die ganze Pflanze ausbreiten kann. Die Gründe dafür können zahlreich sein und werden in die folgenden Kategorien eingeteilt:
- Pflegefehler
- Erkrankung
- Schädlingsbefall
Für die auftretenden Probleme finden sich geeignete Lösungen, die häufig eine geschwächte Pflanze hinterlassen. Viele der weiter unten folgenden Probleme lassen sich vorbeugen, solange Sie einen geeigneten Standort im Beet oder Gewächshaus wählen. Äußerst wichtig sind eine Temperatur, die nicht unter 10°C fällt und ein geschützter Standort, der es den Gurkenpflanzen ermöglicht, entspannt gedeihen und Früchte ausbilden zu können. Beim Boden sollten Sie darauf achten, dass dieser durchlässig ist, da Gurken keine Staunässe vertragen. Falls Sie die Gurkenpflanzen richtig gepflanzt haben und dennoch gelbe Blätter zu erkunden sind, müssen Sie etwas unternehmen.
Nährstoffmangel
Eine der typischsten Ursachen für gelbe Gurkenblätter ist ein Nährstoffmangel. Da es sich bei Gurken um Starkzehrer handelt, müssen diese dauerhaft mit Nährstoffen versorgt werden, um den Hunger der Pflänzchen zu stillen. Häufig wird der Fehler gemacht, auf einen mineralischen oder künstlichen Dünger zu setzen, was den Kürbisgewächsen überhaupt nicht bekommt. Sie können einfach keine Energie aus diesen ziehen. Wichtig ist vor allem die Aufbereitung des Standorts vor der Pflanzung mit einem geeigneten Langzeitdünger, der direkt in die Erde gemischt wird. Dafür geeignet sind:
- reifer Kompost
- Pferdemist (verrottet)
- Rindermist (verrottet)
- Gurkendünger aus dem Fachhandel
- organischer Volldünger
Geben Sie von diesen einfach eine gute Portion in den Erdaushub oder halten Sie sich an die Angaben des Herstellers. Gerade die Langzeitwirkung ist wichtig, da es bei Gurken nicht viel bringt, diese in regelmäßigen Abständen zu düngen. Der Boden muss die Nährstoffe an die Gurkenpflanze abgeben. Aus diesem Grund ist es notwendig, im Juli noch einmal zu düngen, falls kein Dünger mit Langzeitwirkung verwendet wurde. Angewiesen sind die Pflanzen vor allem auf Magnesium.
Trockenheit
Da die Gurkenpflanze vom indischen Subkontinent stammt, sind sie auf eine ausreichende Wasserversorgung angewiesen. Ein trockener Standort ist nicht empfehlenswert und sorgt für gelbe Verfärbungen der Laubblätter. Zudem können die Früchte ein bitteres Aroma durch Trockenheit annehmen. Sie sind angewiesen auf eine dauerhafte Wasserversorgung, die auf die folgende Weise ermöglicht wird:
- täglich gießen
- Zeitpunkt: am Morgen
- Regenwasser verwenden
- lauwarm und abgestanden
- ausschließlich Wurzelbereich wässern
- niemals direkt die Pflanze gießen
Alternativ können Sie eine Mulchschicht auftragen, wenn es bei Ihnen sehr heiß und trocken über den Sommer ist. Die Mulchschicht schützt die Gurkenpflanze vor dem Austrocknen. Finden Sie demnach ein Exemplar mit gelben Blättern und einem trockenem Standort vor, gießen Sie kräftig nach.
Zugluft
Diese Ursache bezieht sich nicht nur auf Exemplare in Gewächshäusern. Gurken vertragen keine starken Winde im Freien oder kalte Luft im Gewächshaus. Sorgen Sie also dafür, dass die Pflänzchen im Beet geschützt stehen und keine kühle Brise abbekommen. Wenn es sich um Exemplare im Gewächshaus handelt, vergessen Sie nicht die Lüftung wie offene Türen oder Fenster am Abend zu schließen und am Morgen wieder zu öffnen. Dadurch wird genügend Luft geboten, ohne die Pflanzen dem gefährlichen Zug auszusetzen.
Krankheiten
Die häufigste Ursache für gelbe Blätter an der Gurkenpflanze sind Krankheiten, die durch Viren, Bakterien oder Pilze verursacht werden. Wenn die Pflege der Gurkenpflanze stimmt und keine Schädlinge zu erkennen sind, müssen Sie von einer Erkrankung ausgehen. Krankheiten muss man schnell und effektiv behandeln, da sie ganze Beete vernichten können. Die folgenden Abschnitte gehen auf die fünf typischen Krankheiten ein, die gelbe Blätter an der Gurkenpflanze verursachen.
Echter und Falscher Mehltau
Zu den charakteristischen und häufig auftretenden Krankheiten an der Gurkenpflanze gehören die zwei Arten von Mehltau:
- Echter Mehltau (Erysiphaceae)
- Falscher Mehltau (Peronosporales)
Erkennbar sind beide Varianten an einem feinen Belag, der beim Echten Mehltau weiß auf und beim Falschen grau bis blau unter der Blattoberfläche ist. Je stärker der Befall ausfällt, desto mehr verfärben sich die Blätter gelb und beim Falschen tritt sogar ein Mosaikmuster auf der Blattoberseite auf. Wird nicht früh genug gehandelt, fällt das verfärbte Laub anschließend ab. Hausmittel gegen Mehltau funktionieren hervorragend bei Gurken:
- Spritzmittel aus Milch und Wasser
- aus Speiseöl und Backpulver
- oder aus Spülmittel
- Brennnesselsud
- Ackerschachtelhalm-Sud
Verticillium-Welke
Eine der schwersten Erkrankungen die Verticillium-Welke, ausgelöst durch Pilze der gleichnamigen Gattung. Wenn eine Infektion stattfand, müssen Sie leider die komplette Pflanze entfernen und verbrennen oder im Hausmüll entsorgen. Die Pilze werden entweder eingeschleppt, über die Wurzeln aufgenommen oder durch nicht desinfiziertes Werkzeug verbreitet. Sie können bis zu zehn Jahre an einem Standort verweilen. Heißes Wetter begünstigt die Infektion. Die Symptome sind:
- Blätter vergilben
- fangen an zu welken
- Pflanze stirbt langsam ab
Sobald Ihre Gurkenpflanzen ohne sichtlichen Grund ab der sommerlichen Hitzeperiode welken und gelbe Blätter präsentieren, müssen Sie von der Infektion ausgehen. Schädlinge sind hierfür nicht verantwortlich.
Gurkenmosaikvirus
Der Gurkenmosaikvirus (Cucumovirus) wird ausschließlich durch Blattläuse übertragen. Zu erkennen ist er an vergilbten älteren Blättern und jüngerem Laub, das gelbe Flecken aufweist. Verkrüppelungen sind ebenfalls erkennbar. Mit der Zeit fangen die Früchte an zu verkümmern und Warzen auf der Schale zu bilden. Essbar sind die Gurken weiterhin, da der Virus nicht giftig für den Menschen ist. Leider können Sie nur die befallenen Pflanzenteile und Früchte entfernen, was manchmal eine ganze Ernte ausfallen lässt. Gegen die Blattläuse müssen Sie ebenfalls etwas unternehmen. Entsorgt werden die befallenen Pflanzenteile und Gurken nicht auf dem Kompost, sondern im Hausmüll oder sie werden verbrannt.
Blattfleckenkrankheit
Cucumis sativus kann an der Blattfleckenkrankheit leiden, die durch verschiedene Bakterien, Viren oder Pilze ausgelöst wird. Grund dafür sind nasses Laub, ein zu feuchter Standort oder Blattläuse. Zu erkennen sind diese zuerst an gelben Flecken auf der Oberseite der Blätter, bis sie braun werden und absterben. Sie können die Blätter nur entfernen und wie beim Gurkenmosaikvirus nicht auf dem Kompost entsorgen.
Schädlinge an der Gurkenpflanze
Ebenso gefährlich für Cucumis sativus sind Schädlinge, die im Freien und Gewächshaus vorkommen können. Zwei Schädlinge kommen vor, von denen die Blattläuse (Aphidoidea) deutlich gefährlicher sind, da sie Krankheiten übertragen. Zu erkennen sind Blattläuse am vergilbten und verkrüppelten Blattwerk, sowie am Honigtau und seltener Ameisen. Sie müssen bei einem Befall mit Blattläusen schnell vorgehen, da sie häufig kurzen Prozess mit einer Gurkenpflanze machen. Glücklicherweise können klassische Hausmittel verwendet werden:
- Neemöl
- Spritzmittel aus Wasser und Milch
- Nützlinge wie Marienkäfer oder Florfliegen
Befallene Stellen können zudem entfernt werden. Blattläusen können Sie nur schlecht vorbeugen. Aus diesem Grund müssen Sie immer auf der Hut sein. Im Gewächshaus gehören Spinnmilben (Tetranychidae) zu den Gurken-Plagegeistern. Zu erkennen sind diese an den Gespinsten zwischen den Blättern und Achsen, sowie hellen Punkten auf dem Laub. Die Blätter verfärben sich anschließend von braun zu gelb und werden immer trockener. Spinnmilben treten bei zu hoher Trockenheit und zu eng gepflanzten Gurkenpflanzen auf. Die folgenden Maßnahmen helfen bei der Bekämpfung:
- befallene Pflanzenteile entfernen
- Neemöl
- Nützlinge wie Raubmilben oder Gallmücken
- Wasserstrahl
Spinnmilben sind zwar hartnäckig, übertragen dafür keine Krankheiten, was den Befall nicht ganz so beunruhigend macht.
Häufig gestellte Fragen
Können die Früchte befallener Pflanzen verzehrt werden?
An sich stellt der Verzehr der Gurken kein Problem dar, selbst wenn das gesamte Laub gelb verfärbt war. Ausschließlich wenn die Verticillium-Welke der Fall für die Erkrankung war, muss man die Früchte vernichten, da sie kontaminiert sind und eine Gefahr für Ihre Gesundheit darstellen.
Welche Maßnahmen können zusätzlich angewandt werden, um gelben Blättern am besten vorzubeugen?
Neben den bereits beschriebenen Pflegemaßnahmen sollten Sie auf den Anbau resistenter F1-Hybriden setzen, da diese deutlich besser gegen die zahlreichen Krankheiten und Schädlinge geschützt sind. Achten Sie zudem auf die Fruchtfolge, denn über einen Zeitraum von 4 Jahren nach dem Anbau sollte das entsprechende Beet nicht mehr für Gurken verwendet werden.
Können chemische Pflanzenschutzmittel verwendet werden?
Es wird dringendst davon abgeraten, die Gurkenpflanze mit chemischen Mitteln zu behandeln. Wenn Sie die Früchte verzehren, gelangen die Giftstoffe in Ihren Körper, was auf Dauer nicht gesund ist.