Mehltau ist eine typische Blattkrankheit, die Gurken erheblichen Schaden zufügt. Aber gilt das auch für die Früchte oder sind sie trotz eines Befalls noch essbar?
Was ist Mehltau?
Es handelt sich um eine durch einen Pilz verursachte Blattkrankheit, die besonders häufig an der Gurke zu erkennen ist. Meistens tritt sie Ende Juni auf und vernichtet somit einen Großteil des Gurkenbestandes, der im Freiland ab Juli erntereif ist. Häufige Ursache ist je nach Art des Pilzes eine zu trockene oder zu feuchte, warme Witterung.
Zwei Arten von Mehltau
Die Blattkrankheit kommt in zwei unterschiedlichen Arten, dem Echten und dem Falschen Mehltau vor. Erstgenannte befällt lediglich die Blätter und äußert sich an einem weißen, mehligen Belag. Dieser Pilz tritt bei trockener Witterung auf.
Die Falsche Art, Pseudoperonospora cubensis, nistet sich hingegen auch in den Früchten ein. Zudem hinterlässt sie deutlich dunklere Flecken auf der Pflanze. Befallene Früchte sind an schwarzen Stellen auf der Schale zu erkennen. Pseudoperonospora cubensis liebt feuchtes, schwüles Wetter. Falsches Gießverhalten begünstigt sein Auftreten. Dauerhaft nasses Substrat bietet den Sporen einen optimalen Nährboden.
Gurken ernten oder lieber nicht?
Die Krankheit kann binnen weniger Wochen zum Absterben der gesamten Pflanze führen, wenn Selbstversorger keine oder zu späte Maßnahmen ergreifen. Wer seine Gurke nicht mehr retten kann, fragt sich vermutlich, ob die Früchte noch essbar sind.
Bei Echtem Mehltau ist dies problemlos möglich. Der Pilz befällt nur die Blätter und ist allgemein nicht giftig. Ohnehin sollten Früchte aus dem Garten vor dem Verzehr immer gut abgewaschen werden.
Bei dunklen Stellen auf den Früchten sollten Selbstversorger die Ernte in den nächsten Sommer verschieben. Bis dahin empfiehlt es sich indes, Gesteinsmehl in den Boden einzuarbeiten. Das Mittel hält das Substrat trocken und macht den Lebensraum für Pseudoperonospora cubensis schließlich uninteressant.
Vorsicht bei Allergien
Zwar ist der Pilz nicht giftig, dennoch kann der Kontakt allergische Reaktionen hervorrufen. Vor allem Kinder und ältere Menschen sollten die Nähe zu mehltaubefallenen Pflanzen meiden. Ebenso sind Menschen mit einer Penicillin Allergie gefährdet.
Resistente Sorten
Wer sich jedes Jahr über einen reichen, gesunden Ernteertrag freuen möchte, baut am besten folgende Gurken Sorten im Garten an:
- Adrian
- Cordoba
- Corentine
- Cum Laude
- Delta Star
- Diamant
- Dominica
- Euphya
- Excelsior
- Marketmore 76
- Melody
- Midios
- Printo
- Passandra
- Styx
- Sudica
Häufig gestellte Fragen
Die Beschwerden einer allergischen Reaktion durch den Pilz hängen von der Art des Kontakts ab. Am häufigsten kommt es zu Hautirritationen bei Berührung. Wer die Sporen des Pilzes einatmet, könnte Atembeschwerden erleiden. Der Verzehr bewirkt Verdauungsbeschwerden und Magenschmerzen.
Sowohl der Handel als auch der heimische Vorratsschrank liefern biologische Mittel gegen den Pilz. Bereits ein Sud aus Knoblauch, Butter- oder Kuhmilch eignen sich zur Bekämpfung. Chemische Fungizide töten die Sporen zwar ebenfalls, machen das Gemüse aber ebenso ungenießbar.
Der schädliche Pilz unterscheidet sich nicht nur in der Echten und der Falschen Art, sondern unterteilt sich in viele weiter Varianten, die jeweils unterschiedliche Vorlieben für eine bestimmte Wirtspflanze besitzen. Dass Gurkenmehltau eine Tomatenpflanze befällt, ist daher sehr unwahrscheinlich. Benachbarte Gurken sind hingegen massiv gefährdet.
Auf jeden Fall sollten Selbstversorger, die befallenen Blätter entfernen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Diese müssen sie luftdicht verschlossen im Hausmüll (und nicht auf dem Kompost!) entsorgen. Leider verringert sich mit der gesunden Blattmasse auch der Ernteertrag der essbaren Gurken.