Je nach Sorte und Art der Verwendung kann die Erntezeit bei Gurken unterschiedlich sein. Der Zeitpunkt der Gurkenernte wirkt sich auf Geschmack, Haltbarkeit und auch die Qualität der Samen aus.
Freilandgurken oder Gewächshausernte
Während die Gurkenernte im Gewächshaus bereits Ende Mai bzw. Anfang Juni starten kann, dauert es bei der Kultur im Freiland meist ein Monat länger, bis die ersten Früchte reif für die Ernte sind. Die Erntezeit für Freilandgurken startet etwa im Juli. Die Länge der Freilandgurken ist sehr variabel. Einige Sorten sind bereits ab einer Länge von 15 cm zu ernten, andere wiederum erst mit 25 cm.
Salatgurken
Salatgurken (Cucumis sativus), auch Schlangengurken genannt, sind die klassischen Gurkenexemplare. Sie sind ideal für die Kultur im Gewächshaus und benötigen eine Rankhilfe. Werden Schlangengurken zu spät geerntet, leiden der Geschmack und der Gehalt an Vitaminen darunter. Zudem bilden die Schlangengurken bei einer zu späten Ernte in der Mitte feste Samen aus, die unangenehm zu essen sind.
Ernte von Schlangengurken
- Länge von 20 – 30 cm
- festes Fruchtfleisch
Schälgurken
Schälgurken waren früher sehr verbreitet, wurden mittlerweile aber von anderen Sorten, die auf bestimmte Eigenschaften hin gezüchtet wurden, abgelöst. Seit einigen Jahren erleben die Schälgurken jedoch wieder eine Renaissance, da sie sehr vielseitig verwendbar sind.
Es ist einfach zu erkennen, wann diese Sorten vollständig reif sind, denn dann verfärbt sich die Schale gelb. Die Erntezeit bei Schälgurken beginnt im Freiland im Juli und bei einer Kultur im Gewächshaus bereits im Juni. Der Vorteil der Schälgurken ist, dass sie, je nach Reifestadium unterschiedlich verwendbar sind.
Verwendung je nach Reifestadium
- Länge bis ca. 12 cm: ungeschält und unzerteilt als Einlegegurke
- Länge bis ca. 25 cm: geschält oder ungeschält als Salat- oder Schmorgurke
- vollständig ausgereift (gelb): geschält als Salat oder Schmorgurke, geschält und zerteilt als Einlegegurke
Einlegegurken
Diese Gurken sind nicht zu verwechseln mit solchen Gurkensorten, die vollständig ausgereift und später zerteilt in einen Essigsud eingelegt werden. Einlegegurken werden immer unzerteilt eingelegt. Die Gurkenernte ist bei diesen Sorten meist sehr üppig und Sie können die Gurken laufend einlegen. Etwa ab Juli beginnt die Erntezeit, allerdings startet die Haupternte erst im August und geht bis etwa Mitte September.
So wird geerntet
- Ernte mit einer Länge zwischen 5 – 7 cm
- Ernte erfolgt laufend
- Gurken immer mit einem scharfen Messer abschneiden
Einlegegurken haben eine gute Haltbarkeit, auch wenn sie abgeschnitten sind. Kühl gelagert können Sie über mehrere Tage die Gurken zusammensammeln und anschließend alle gemeinsam einlegen.
Snackgurken
Seit mehreren Jahren gibt es sogenannte Snack- oder Minigurken. Dabei handelt es sich um Gurken, die bereits mit einer Länge von 10 – 15 cm erntbar sind. Die Gurken können im Gewächshaus, auf einem geschützten Balkon oder im Freiland gepflanzt werden. In der Regel sind auch sie wie die Schlangengurken spätestens drei, bei manchen Sorten sogar zwei Wochen, nach der Blüte zu ernten.
Sortenauswahl
- ‘Hopeline’: 8 – 10 cm lang, grüne Schale
- ‘Miniature White’: 8 – 15 cm lang, weiße bis gelbliche Schale
- ‘Picolino’: 8 – 12 cm lang, grüne Schale
Luffagurken
Auch in unseren Breiten können Luffagurken angebaut werden. Ideal ist die Kultur in einem Gewächshaus. Dennoch dauert es durchschnittlich 150 – 200 Tage, bis die Erntezeit nach der Aussaat beginnt. Dies erfordert zwingend eine frühe Vorkultur ab Anfang März.
Ist die Luffagurke reif, beginnt die Fruchtschale langsam zu vertrocknen. Sie können die Luffagurke noch an der Pflanze lassen, bis sie vollständig durchgetrocknet ist. Hat die Pflanze jedoch viele Früchte ausgebildet, empfiehlt es sich, die ersten Früchte abzunehmen, sobald die Schale angetrocknet ist.
Ziel der Kultur der Luffagurke ist es, an den Schwamm zu kommen. Diese Gurkenart ist jedoch auch essbar. Gut schmecken allerdings nur die jungen Früchte. Es spricht jedoch nichts dagegen, wenn zur geplanten Erntezeit im September noch junge Früchte daran sind, die keine Chance mehr haben, auszureifen, diese beispielsweise grün als Schmorgurke zu ernten.
Saatgut
Die Gurkenernte richtet sich auch immer nach der Art der Verwendung der Gurke. Während die Früchte zum Verzehr frisch und knackig sein sollten, verhält es sich anders, wenn Sie beabsichtigen die Gurken selbst über Samen zu vermehren. In diesem Fall muss die Gurke vollständig reif sein.
Vollreife Gurken sind meist daran zu erkennen, dass sich ihre Schale grün-gelb verfärbt. Die Frucht ist nicht mehr knackig, sondern lässt sich drücken. Zu lange sollten Sie dann nicht mehr mit der Ernte waren, denn beginnt die äußere Hülle zu faulen, haben die Samen im Inneren bereits einen Keimimpuls erhalten und sind möglicherweise schon gekeimt, wodurch sie unbrauchbar wären.
Häufig gestellte Fragen
Die Mexikanische Minigurke, auch Melothria genannt, bekommt sehr viele kleine Früchte, die etwa eine Länge von 1,5 cm haben. Sobald sie diese Länge erreicht haben, beginnt die Erntezeit. Die kleinen Gurken sollten laufend geerntet werden und sobald sie sich leicht drücken lassen, sind sie bereits überreif.
Gurken sind durch ihre Schale gut geschützt, ihre Haltbarkeit ist jedoch nach der Ernte auf zwei bis drei Wochen begrenzt. Ideal ist die Lagerung an einem kühlen, aber nicht zu trockenen Ort. Während der Lagerung verlieren die Früchte an Feuchtigkeit und werden dann zäh. Besprühen Sie die Gurken gelegentlich, können Sie dem Feuchtigkeitsverlust nach der Gurkenernte etwas entgegenwirken.